Narziss Rauner
Narziss Rauner studiert 1650 in Tübingen, wo er mit dem Magister phil. abschließt, und wird zunächst Lehrer für alte Sprachen in Biberach. Im Mai 1654 ehelicht er dort Elisabeth Rauner, geb. Michaelen, mit der er 13 Kinder zeugt. 1658 wechselt er ans evangelische St.-Anna-Gymnasium in Augsburg, dessen Rektor er 1686 wird.
Rauner gilt als einer der exponierteren deutschen Barockdichter. Er gibt eine Reihe von Gedichtbänden geistlichen Inhalts heraus und erhält die Auszeichnung „Poeta laureatus“. Sein Hauptwerk ist die 1670 erschienene Liedsammlung Davidischer Jesus-Psalter, eine über 1000 Seiten lange lateinische Psalmenübersetzung mit deutschen Paralleltexten und Melodiehinweisen. Rauner steht wie der Augsburger Theologe Theophil Spitzel dem Pietismus eines Philipp Jacob Spener (1635-1705) sehr nahe, der ihm auch die Vorrede zu seinem Jesus-Psalter schreibt.
Weitere Schriften Rauners sind u.a. ein Leich-Carmen über Georg Müller (1665), Spitzlisches Ruhmgedächtniß (1670), Heilige Jesus-Sonntags- und Fest-Freüde (1680) und Heilige Christen-Freüd, Oder Geistliche Reim-Gebünde über apostolische Episteln (1687).
Neben Georg Albrecht, Johann Philipp Apffelfelder, Josua Wegelin, David Spaiser, Bernhard Heupold, Johann Hoffmann und Johann Christoph Heckel hat sich Rauner besonders um die Pflege des geistlichen Lieds innerhalb der protestantischen Gemeinde Augsburgs verdient gemacht (Hans Pörnbacher).
Sekundärliteratur:
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 12. Bern und Zürich, S. 645f.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 132f.
Externe Links:
Literatur von Narziss Rauner im BVB
Narziss Rauner studiert 1650 in Tübingen, wo er mit dem Magister phil. abschließt, und wird zunächst Lehrer für alte Sprachen in Biberach. Im Mai 1654 ehelicht er dort Elisabeth Rauner, geb. Michaelen, mit der er 13 Kinder zeugt. 1658 wechselt er ans evangelische St.-Anna-Gymnasium in Augsburg, dessen Rektor er 1686 wird.
Rauner gilt als einer der exponierteren deutschen Barockdichter. Er gibt eine Reihe von Gedichtbänden geistlichen Inhalts heraus und erhält die Auszeichnung „Poeta laureatus“. Sein Hauptwerk ist die 1670 erschienene Liedsammlung Davidischer Jesus-Psalter, eine über 1000 Seiten lange lateinische Psalmenübersetzung mit deutschen Paralleltexten und Melodiehinweisen. Rauner steht wie der Augsburger Theologe Theophil Spitzel dem Pietismus eines Philipp Jacob Spener (1635-1705) sehr nahe, der ihm auch die Vorrede zu seinem Jesus-Psalter schreibt.
Weitere Schriften Rauners sind u.a. ein Leich-Carmen über Georg Müller (1665), Spitzlisches Ruhmgedächtniß (1670), Heilige Jesus-Sonntags- und Fest-Freüde (1680) und Heilige Christen-Freüd, Oder Geistliche Reim-Gebünde über apostolische Episteln (1687).
Neben Georg Albrecht, Johann Philipp Apffelfelder, Josua Wegelin, David Spaiser, Bernhard Heupold, Johann Hoffmann und Johann Christoph Heckel hat sich Rauner besonders um die Pflege des geistlichen Lieds innerhalb der protestantischen Gemeinde Augsburgs verdient gemacht (Hans Pörnbacher).
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 12. Bern und Zürich, S. 645f.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 132f.