Dietrich Loher
Der um 1495 geborene Dietrich Loher führt seinen Geburtsort Stratem bei Eindhoven in Nordbrabant (Niederlande) als Namenszusatz a Stratis oder von Stratheim. 1518 erfolgt sein Eintritt in die Kölner Kartause St. Barbara, wo er am 10. Januar 1520 seine Profess ablegt. 1525 ist er Sakristan und 1530 Vikar. 1539 wird Loher Prior der Kartause Marienkloster in Hildesheim. Nach Übergriffen des protestantisch gewordenen Hildesheimer Stadtrates und mehrmaliger Plünderung des Klosters zieht sich Loher mit seinen Mitbrüdern zunächst in die Kartause Köln zurück.
Er nimmt 1543 am Generalkapitel teil und erhält die Provision für das Buxheimer Priorat, da mit dem baldigen Ableben des dortigen Priors gerechnet werden muss. Unmittelbar nach Eingang der Nachricht von dessen Tod begibt sich Loher in die Kartause Buxheim, wo er am 4. Juli 1543 als Prior installiert wird. Er übernimmt dieses Amt unter schwierigen Umständen.
1546 beschlagnahmt der protestantische Memminger Stadtrat die Kartause. Loher erreicht durch großes Verhandlungsgeschick auf dem Augsburger Reichstag 1547 die Rückgabe der Kartause durch kaiserliche Intervention. Buxheim erlangt 1548 die Stellung einer Reichskartause. Für den Ordenshistoriker Friedrich Stöhlker ist Loher der bedeutendste Buxheimer Prior (Stöhlker, 1975, Nr. 30). Daneben wirkt Loher als Visitator der niederdeutschen Ordensprovinz, zeitweise ist er Generalvisitator aller deutschen Ordensprovinzen. Am 26. August 1554 stirbt Dietrich Loher während der Visitation der Kartause Engelgarten bei Würzburg.
Literarisch bedeutsam ist Dietrich Loher als Autor und Herausgeber theologischer Schriften, darunter von Werken seines Lehrers Peter Blomeveen (Prior der Kölner Kartause) und von Dionysius dem Kartäuser. Er gibt auch Psalmenerklärungen, Schriften der „kleinen“ Propheten des Alten Testaments, die Perla evangelica oder die Theologia mystica von Heinrich Herp im Druck heraus.
Sekundärliteratur:
Soder von Güldenstubbe, Erik (2003): Schreiber, Kompilatoren, Autoren der Kartäuserprovinz Alemania Inferior. In: Die Reichskartause Buxheim 1402-2002 und der Kartäuserorden. Internationaler Kongress vom 9. bis zum 12. Mai 2002. Bd. 1. Salzburg. (zu Loher: S. 107)
Stöhlker, Friedrich (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 2. Die Verfassung der Kartause 1402-1554, hg. durch den Heimatdienst Buxheim e.V., S. 166-172, 193-194.
Ders. (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 4. Der Personalschematismus I 1402-1554, Nr. 48, S. 709.
Externe Links:
Der um 1495 geborene Dietrich Loher führt seinen Geburtsort Stratem bei Eindhoven in Nordbrabant (Niederlande) als Namenszusatz a Stratis oder von Stratheim. 1518 erfolgt sein Eintritt in die Kölner Kartause St. Barbara, wo er am 10. Januar 1520 seine Profess ablegt. 1525 ist er Sakristan und 1530 Vikar. 1539 wird Loher Prior der Kartause Marienkloster in Hildesheim. Nach Übergriffen des protestantisch gewordenen Hildesheimer Stadtrates und mehrmaliger Plünderung des Klosters zieht sich Loher mit seinen Mitbrüdern zunächst in die Kartause Köln zurück.
Er nimmt 1543 am Generalkapitel teil und erhält die Provision für das Buxheimer Priorat, da mit dem baldigen Ableben des dortigen Priors gerechnet werden muss. Unmittelbar nach Eingang der Nachricht von dessen Tod begibt sich Loher in die Kartause Buxheim, wo er am 4. Juli 1543 als Prior installiert wird. Er übernimmt dieses Amt unter schwierigen Umständen.
1546 beschlagnahmt der protestantische Memminger Stadtrat die Kartause. Loher erreicht durch großes Verhandlungsgeschick auf dem Augsburger Reichstag 1547 die Rückgabe der Kartause durch kaiserliche Intervention. Buxheim erlangt 1548 die Stellung einer Reichskartause. Für den Ordenshistoriker Friedrich Stöhlker ist Loher der bedeutendste Buxheimer Prior (Stöhlker, 1975, Nr. 30). Daneben wirkt Loher als Visitator der niederdeutschen Ordensprovinz, zeitweise ist er Generalvisitator aller deutschen Ordensprovinzen. Am 26. August 1554 stirbt Dietrich Loher während der Visitation der Kartause Engelgarten bei Würzburg.
Literarisch bedeutsam ist Dietrich Loher als Autor und Herausgeber theologischer Schriften, darunter von Werken seines Lehrers Peter Blomeveen (Prior der Kölner Kartause) und von Dionysius dem Kartäuser. Er gibt auch Psalmenerklärungen, Schriften der „kleinen“ Propheten des Alten Testaments, die Perla evangelica oder die Theologia mystica von Heinrich Herp im Druck heraus.
Soder von Güldenstubbe, Erik (2003): Schreiber, Kompilatoren, Autoren der Kartäuserprovinz Alemania Inferior. In: Die Reichskartause Buxheim 1402-2002 und der Kartäuserorden. Internationaler Kongress vom 9. bis zum 12. Mai 2002. Bd. 1. Salzburg. (zu Loher: S. 107)
Stöhlker, Friedrich (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 2. Die Verfassung der Kartause 1402-1554, hg. durch den Heimatdienst Buxheim e.V., S. 166-172, 193-194.
Ders. (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 4. Der Personalschematismus I 1402-1554, Nr. 48, S. 709.