Alfred Schwarzmaier
Alfred Schwarzmaier arbeitet als Verwaltungsbeamter, zuerst im mittleren Verwaltungsdienst bei der Justiz, dann im gehobenen Verwaltungsdienst bei der Bundeswehrverwaltung. 25 Jahre lang ist er Gesamtpersonalratsvorsitzender beim Bundeswehrstandort Passau. Seine Freizeit widmet er der Kommunalpolitik. Seit 1972 gehört er dem Gemeinderat von Tiefenbach an, er wird 2. (1990-1996) und dann 1. Bürgermeister (1996-2008). Die Kulturarbeit, insbesondere die Schaffung eines Heimatmuseums, bildet seinen Schwerpunkt.
Geistiger Fluchtpunkt bleibt jedoch die literarische Tätigkeit. Er veröffentlicht mehrere Gedicht- und Erzählbände (Wie's war durch's Jahr, 1983; Sehnsucht in den Wind gesprochen, 1985; und unter uns die Fluten mit Ill. von Josef Fruth, 1987; Störbereich und anderes, 1989; Zeitperlen, 1991; Thermalrosen mit Ill. von Friedrich Klier, 1992; Schattenfalter, 1993; Lindenblätter, 1995; Bunte Wege, 1999; Übergänge [dt.-tschech.], 2004; Oisse is andasd. Gedichte in Mundart, 2014; Sonnenwende, 2019).
Flugbegleiter
Die Taschen sind gepackt.
Ich nehme auch
den „Nachzügler“ mit,
damit er nicht allein ist.
(Für Reiner Kunze)
(Aus dem Gedichtband Sonnenwende)
Reduktion
Meine Wörter sind Zugvögel:
Jeden Herbst fliegen sie fort –
doch immer weniger
kehren zurück.
(Aus dem geplanten Gedichtband Astern)
Über Alfred Schwarzmaiers Lyrik resümiert der Dichter Reiner Kunze im April 1984: „Schwarzmaier gibt nicht vor, einen Ausweg zu wissen, wo keiner ist – das macht mir die Texte sympathisch.“ Und Ernst R. Hauschka schreibt 1990 in Die Oberpfalz: „Seine Gedichte sind Meditationstexte von hoher Qualität.“
Als Biograph ediert Alfred Schwarzmaier die Lebensgeschichte des lokalen Wilderers Sattler Sepp (Der Sattler Sepp vom Deichselberg. Vom Leben und Sterben des berüchtigten Wilderers unserer niederbayerischen Heimat, 2015). 2020 erscheint Vom Altar in die Todeszelle. Das Schicksal des niederbayerischen Pfarrers Ludwig Mitterer.
Schwarzmaier ist Co-Autor von Heimat zwischen Ilz und Donau: Tiefenbach, Haselbach und Kirchberg (1988) sowie Randvermerke. Erinnerungen eines Bürgermeisters (2017). 2020 erscheint ein weiterer Beitrag zur Heimatgeschichte Der 29. April 1945 – und 75 Jahre danach. 2023 veröffentlicht er Die Hauptmanns und Martel. Das Leben der Margarete Heumader (dt.-poln.) über die Köchin des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, die ab 1945 in Niederbayern lebte. Die Buchpräsentation findet im „Haus Wiesenstein“ im niederschlesischen Agnetendorf (Polen) statt.
Der Tiefenbacher Desktopkalender zeigt im Kalenderblatt „November 2023“ das Gedicht „Das Russengrab“ von Alfred Schwarzmaier mit dem Denkmal für die im Hochholz bei Tiefenbach am 29. April 1945 von der SS erschossenen russischen Kriegsgefangenen. Foto: Günther Schaller.
Auch ist Alfred Schwarzmaier Literatur- und Kulturvermittler: Von 1989 bis 2001 leitet er die Autorenvereinigung Passauer Literaturkreis, denen u.a. Rosa Maria Bächer, Friedrich Hirschl und Rupert Schützbach angehören, und von 2008 bis 2015 den Atelierkreis Josef Fruth in Fürsteneck. Ebenfalls organisiert Schwarzmaier jahrelang die Kulturtage „Tiefenbacher Herbststrauß“.
In zahlreichen Anthologien finden sich seine Gedichte, so in Mit Mystikern ins dritte Jahrtausend (1989), Seiltanz (1990) des Ernster Lyrik-Kreises München, in den Bänden Passauer Poesie I – VIII (1989-2011) sowie Passauer Passagen. Literarische Stadtrundgänge (2018).
Der „dichtende Bürgermeister“, so die Passauer Neue Presse, ist Autor für mehrere Ausgaben des Kulturmagazins EICHENDORFF-HEFTE. Geschichte-Kultur-Literatur des Oberschlesischen Eichendorff-Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz (Polen): Gerhart Hauptmann und seine Köchin, 2022; Tapferkeit, 2022; Integration damals, 2023.
Für sein kulturelles Engagement erhält Alfred Schwarzmaier mehrere Auszeichnungen, u.a. den Kulturpreis der Gemeinde Tiefenbach (1993) und den Kulturpreis des Landkreises Passau für den Bereich Literatur (1996). Weitere Auszeichnungen gelten seiner kommunalpolitischen Tätigkeit, wie das Bundesverdienstkreuz (1992), die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Tiefenbach oder die Bronzemedaille des Freistaats Bayern für Kommunale Verdienste (beide 2008).
Der Lyriker, Erzähler, Biograph und Herausgeber lebt und arbeitet in Tiefenbach. Seine Autorenlesungen führen ihn nach Passau, Bad Füssing, München, Wien und Budapest.
Sekundärliteratur:
Böhm, Helmut (2022): Alfred Schwarzmaier [Laudatio zum 80. Geburtstag]. In: Übers Jahr 2022, hg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis in der Gemeinde Tiefenbach, Tiefenbach b. Passau, S. 27f.
Laux, Carmen A. (2008): Der dichtende Bürgermeister nimmt Abschied. In: Passauer Neue Presse, 28. April, S. 21.
Externe Links:
Literatur von Alfred Schwarzmaier im BVB
Alfred Schwarzmaier im RegioWiki Niederbayern
Alfred Schwarzmaier arbeitet als Verwaltungsbeamter, zuerst im mittleren Verwaltungsdienst bei der Justiz, dann im gehobenen Verwaltungsdienst bei der Bundeswehrverwaltung. 25 Jahre lang ist er Gesamtpersonalratsvorsitzender beim Bundeswehrstandort Passau. Seine Freizeit widmet er der Kommunalpolitik. Seit 1972 gehört er dem Gemeinderat von Tiefenbach an, er wird 2. (1990-1996) und dann 1. Bürgermeister (1996-2008). Die Kulturarbeit, insbesondere die Schaffung eines Heimatmuseums, bildet seinen Schwerpunkt.
Geistiger Fluchtpunkt bleibt jedoch die literarische Tätigkeit. Er veröffentlicht mehrere Gedicht- und Erzählbände (Wie's war durch's Jahr, 1983; Sehnsucht in den Wind gesprochen, 1985; und unter uns die Fluten mit Ill. von Josef Fruth, 1987; Störbereich und anderes, 1989; Zeitperlen, 1991; Thermalrosen mit Ill. von Friedrich Klier, 1992; Schattenfalter, 1993; Lindenblätter, 1995; Bunte Wege, 1999; Übergänge [dt.-tschech.], 2004; Oisse is andasd. Gedichte in Mundart, 2014; Sonnenwende, 2019).
Flugbegleiter
Die Taschen sind gepackt.
Ich nehme auch
den „Nachzügler“ mit,
damit er nicht allein ist.
(Für Reiner Kunze)
(Aus dem Gedichtband Sonnenwende)
Reduktion
Meine Wörter sind Zugvögel:
Jeden Herbst fliegen sie fort –
doch immer weniger
kehren zurück.
(Aus dem geplanten Gedichtband Astern)
Über Alfred Schwarzmaiers Lyrik resümiert der Dichter Reiner Kunze im April 1984: „Schwarzmaier gibt nicht vor, einen Ausweg zu wissen, wo keiner ist – das macht mir die Texte sympathisch.“ Und Ernst R. Hauschka schreibt 1990 in Die Oberpfalz: „Seine Gedichte sind Meditationstexte von hoher Qualität.“
Als Biograph ediert Alfred Schwarzmaier die Lebensgeschichte des lokalen Wilderers Sattler Sepp (Der Sattler Sepp vom Deichselberg. Vom Leben und Sterben des berüchtigten Wilderers unserer niederbayerischen Heimat, 2015). 2020 erscheint Vom Altar in die Todeszelle. Das Schicksal des niederbayerischen Pfarrers Ludwig Mitterer.
Schwarzmaier ist Co-Autor von Heimat zwischen Ilz und Donau: Tiefenbach, Haselbach und Kirchberg (1988) sowie Randvermerke. Erinnerungen eines Bürgermeisters (2017). 2020 erscheint ein weiterer Beitrag zur Heimatgeschichte Der 29. April 1945 – und 75 Jahre danach. 2023 veröffentlicht er Die Hauptmanns und Martel. Das Leben der Margarete Heumader (dt.-poln.) über die Köchin des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, die ab 1945 in Niederbayern lebte. Die Buchpräsentation findet im „Haus Wiesenstein“ im niederschlesischen Agnetendorf (Polen) statt.
Der Tiefenbacher Desktopkalender zeigt im Kalenderblatt „November 2023“ das Gedicht „Das Russengrab“ von Alfred Schwarzmaier mit dem Denkmal für die im Hochholz bei Tiefenbach am 29. April 1945 von der SS erschossenen russischen Kriegsgefangenen. Foto: Günther Schaller.
Auch ist Alfred Schwarzmaier Literatur- und Kulturvermittler: Von 1989 bis 2001 leitet er die Autorenvereinigung Passauer Literaturkreis, denen u.a. Rosa Maria Bächer, Friedrich Hirschl und Rupert Schützbach angehören, und von 2008 bis 2015 den Atelierkreis Josef Fruth in Fürsteneck. Ebenfalls organisiert Schwarzmaier jahrelang die Kulturtage „Tiefenbacher Herbststrauß“.
In zahlreichen Anthologien finden sich seine Gedichte, so in Mit Mystikern ins dritte Jahrtausend (1989), Seiltanz (1990) des Ernster Lyrik-Kreises München, in den Bänden Passauer Poesie I – VIII (1989-2011) sowie Passauer Passagen. Literarische Stadtrundgänge (2018).
Der „dichtende Bürgermeister“, so die Passauer Neue Presse, ist Autor für mehrere Ausgaben des Kulturmagazins EICHENDORFF-HEFTE. Geschichte-Kultur-Literatur des Oberschlesischen Eichendorff-Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz (Polen): Gerhart Hauptmann und seine Köchin, 2022; Tapferkeit, 2022; Integration damals, 2023.
Für sein kulturelles Engagement erhält Alfred Schwarzmaier mehrere Auszeichnungen, u.a. den Kulturpreis der Gemeinde Tiefenbach (1993) und den Kulturpreis des Landkreises Passau für den Bereich Literatur (1996). Weitere Auszeichnungen gelten seiner kommunalpolitischen Tätigkeit, wie das Bundesverdienstkreuz (1992), die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Tiefenbach oder die Bronzemedaille des Freistaats Bayern für Kommunale Verdienste (beide 2008).
Der Lyriker, Erzähler, Biograph und Herausgeber lebt und arbeitet in Tiefenbach. Seine Autorenlesungen führen ihn nach Passau, Bad Füssing, München, Wien und Budapest.
Böhm, Helmut (2022): Alfred Schwarzmaier [Laudatio zum 80. Geburtstag]. In: Übers Jahr 2022, hg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis in der Gemeinde Tiefenbach, Tiefenbach b. Passau, S. 27f.
Laux, Carmen A. (2008): Der dichtende Bürgermeister nimmt Abschied. In: Passauer Neue Presse, 28. April, S. 21.