Werner Buchwald
Die Lebensgeschichte des 1934 geborenen Werner Buchwald steht stellvertretend für die vieler Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen ihre Heimat verlieren und ihr Leben im Westen neu aufbauen müssen. Werner Buchwald wächst die ersten 10 Lebensjahre in Breslau auf, bis im Januar 1945 der Befehl zur sofortigen Zwangsevakuierung erfolgt und Tausende von Frauen, Kinder und ältere Menschen die Stadt bei Eiseskälte verlassen müssen. Eine Fahrt ins Ungewisse beginnt. Sie endet für Werner Buchwald, seine Mutter und seine kleine Schwester erst, als sie fast zwei Monate später im kleinen Weiler Schweinlang, Gemeinde Kraftisried, einem Dorf im Ostallgäu, ankommen. Gut vier Jahre verbringt er in diesem Ostallgäuer Dorf, bis der Vater die Familie findet und man schließlich 1949 gemeinsam nach Offenbach umzieht.
Im Alter von 74 Jahren blickt Werner Buchwald in dem 2010 erschienenen Büchlein Kraftisrieder Gschicht'n. Die Erinnerungen eines Allgäuer Hütebuaba auf diese Zeit zurück. Er schildert seine Anfangsschwierigkeiten, die Ostallgäuer Mundart zu verstehen, den harten und arbeitsreichen Alltag als Hütejunge auf einem kleinen Allgäuer Bauernhof, aber auch seine positiven Erinnerungen.
Aus uns konnte eigentlich nach heutigen Maßstäben nichts Gescheites werden. Aber wir waren glückliche Kinder. Bis auf das Aufstehen um sechs Uhr morgens hat es mir Spaß gemacht, daß ich mit den Großen im Stall, in der Scheune und auf dem Feld mithalten konnte. Wir sind auch gerne in die Schule gegangen und haben unseren Lehrer Alfons Reitebuch verehrt. Der nur vierjährigen harten Schweinlanger Zeit verdanke ich, daß mir im späteren Leben fast alles leichtgefallen ist.
Zwei weitere autobiographische Schriften entstehen in der Folgezeit: Seine Kindheitserinnerungen hält er in Breslauer Geschichten. Die Erinnerungen eines Breslauer Flüchtlings-Jungen fest. Die Erinnerungen an die Zeit ab 1949 bis heute sind das Thema der Offenbacher Geschichten. Die Erinnerungen an Chancengleichheit und Gerechtigkeit. Die fiktive Kurzgeschichte Allgäuer Hütebuben schreibt Buchwald als Geburtstagsgeschenk für einen befreundeten, aus dem Allgäu stammenden Kollegen.
Für die Bewohner des Ostallgäuer Dorfes stellt die autobiographische Schrift Kraftisrieder Gschicht'n einen großen Wert dar, weil sie darin auch ihre eigene Geschichte wiederfinden und aus dem Kreis der Einheimischen selbst keine schriftlich festgehaltenen Erinnerungen an diese Zeit bekannt sind.
Die Lebensgeschichte des 1934 geborenen Werner Buchwald steht stellvertretend für die vieler Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen ihre Heimat verlieren und ihr Leben im Westen neu aufbauen müssen. Werner Buchwald wächst die ersten 10 Lebensjahre in Breslau auf, bis im Januar 1945 der Befehl zur sofortigen Zwangsevakuierung erfolgt und Tausende von Frauen, Kinder und ältere Menschen die Stadt bei Eiseskälte verlassen müssen. Eine Fahrt ins Ungewisse beginnt. Sie endet für Werner Buchwald, seine Mutter und seine kleine Schwester erst, als sie fast zwei Monate später im kleinen Weiler Schweinlang, Gemeinde Kraftisried, einem Dorf im Ostallgäu, ankommen. Gut vier Jahre verbringt er in diesem Ostallgäuer Dorf, bis der Vater die Familie findet und man schließlich 1949 gemeinsam nach Offenbach umzieht.
Im Alter von 74 Jahren blickt Werner Buchwald in dem 2010 erschienenen Büchlein Kraftisrieder Gschicht'n. Die Erinnerungen eines Allgäuer Hütebuaba auf diese Zeit zurück. Er schildert seine Anfangsschwierigkeiten, die Ostallgäuer Mundart zu verstehen, den harten und arbeitsreichen Alltag als Hütejunge auf einem kleinen Allgäuer Bauernhof, aber auch seine positiven Erinnerungen.
Aus uns konnte eigentlich nach heutigen Maßstäben nichts Gescheites werden. Aber wir waren glückliche Kinder. Bis auf das Aufstehen um sechs Uhr morgens hat es mir Spaß gemacht, daß ich mit den Großen im Stall, in der Scheune und auf dem Feld mithalten konnte. Wir sind auch gerne in die Schule gegangen und haben unseren Lehrer Alfons Reitebuch verehrt. Der nur vierjährigen harten Schweinlanger Zeit verdanke ich, daß mir im späteren Leben fast alles leichtgefallen ist.
Zwei weitere autobiographische Schriften entstehen in der Folgezeit: Seine Kindheitserinnerungen hält er in Breslauer Geschichten. Die Erinnerungen eines Breslauer Flüchtlings-Jungen fest. Die Erinnerungen an die Zeit ab 1949 bis heute sind das Thema der Offenbacher Geschichten. Die Erinnerungen an Chancengleichheit und Gerechtigkeit. Die fiktive Kurzgeschichte Allgäuer Hütebuben schreibt Buchwald als Geburtstagsgeschenk für einen befreundeten, aus dem Allgäu stammenden Kollegen.
Für die Bewohner des Ostallgäuer Dorfes stellt die autobiographische Schrift Kraftisrieder Gschicht'n einen großen Wert dar, weil sie darin auch ihre eigene Geschichte wiederfinden und aus dem Kreis der Einheimischen selbst keine schriftlich festgehaltenen Erinnerungen an diese Zeit bekannt sind.