Alois Sailer
Alois Sailer wird 1936 in Lauterbach geboren. Schon früh mit Krieg und der Abwesenheit des Vaters konfrontiert, entdeckt er die Liebe zur Heimat und zur Landschaft. Mit etwa 11 Jahren verfasst er Theaterstücke und veröffentlicht drei Jahre später erste Gedichte. Sailer besucht die Landwirtschaftsschule in Wertingen und übernimmt 1970 das elterliche Anwesen. Neben seiner Arbeit als Bauer wird er Lyriker und Erzähler sowie Mitarbeiter mehrerer Rundfunkanstalten.
Seit 1966 ist er als Heimatpfleger, zunächst für den Landkreis Wertingen, ab 1972 für den Landkreis Dillingen tätig, was ihn mit Politikern über die Jahre aneinandergeraten lässt: So protestiert er gegen im Donauried geplante Großprojekte, gegen Fliegerhorst und Bombenabwurfplatz, Atomkraftwerk und -zwischenlager, zuletzt auch gegen ein Testgelände für die Magnetschwebebahn.
Seine schwäbischen Gedichte sind nicht weniger eng mit dem Hügelland und dem Donauried verwurzelt. Mal sind es die Jahreszeiten, die jeweiligen Gebräuche, christlichen Rituale und Festtage, mal sind es ganz einfach Gedanken zum Schwäbisch-Sein, die im Zentrum von Sailers poetischen Beobachtungen stehen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Der Wasserbirnenbaum (1969, 2. Aufl. 1987), ein Band mit Erzählungen und Gedichten, sowie die Gedichtbände Wallfahrt ond Doaraschleah (1977, 3. Aufl. 1989), Heigoländer Hoigelbeer (1986, 2. Aufl. 1998) und Hutzelbriah ond Nudla (1991).
Mit seinem 2003 erschienenen Band Späte Amsellieder legt Alois Sailer überwiegend reimfreie Gedichte in hochdeutscher Prosaform vor: Natur oder Landschaft und geistiges Leben des Menschen sind die Themen. Sein jüngster Gedichtband Wildgäs und Singschwäne (2017) beschreibt sowohl in Mundart als auch in Hochdeutsch Land und Leute, die Jahreszeiten, das Verhalten und Wesen der Tiere sowie christliche Gebräuche seiner Heimat.
Darüber hinaus hat Sailer einige Krippen-, Fastnachts- und Sankt-Martinsspiele vorgelegt. Er selbst bezeichnet sich als religiösen Menschen, der aus Überzeugung Widerstand leistet und das Donauried literarisch macht.
1989 erhält Alois Sailer den Hyazinth-Wäckerle-Preis für Dichtkunst, 2013 wird er mit dem Kunstpreis Herbstzeitlose ausgezeichnet.
Sekundärliteratur:
Fassl, Peter (1989): Alois Sailer – Bauer, Heimatpfleger, Mundartdichter. In: Schönere Heimat, Nr. 78.
Fassl, Peter; Herrmann, Berndt (Hg.) (1996): Keine laute Provinz. Zeitgenössische Lyriker und Erzähler aus dem Schwäbischen. Konrad Verlag, Weißenhorn.
Martiny, Eva (2017): Schütz dies Land vor Unverstand! Ein streitbarer Schwabe setzt sich seit 50 Jahren für Denkmal- und Naturschutz ein. In: Das Jurahaus, Nr. 23.
Paulus, Christof (2005): Altgeformtes Leben und Dichten. Zum 70. Geburtstag des schwäbischen Dichters Alois Sailer. In: Literatur in Bayern, 21. Jg, Nr. 82.
Veh, Berthold (2016): Kreisheimatpfleger: Nicht die eigenen Wurzeln abschneiden. In: Augsburger Allgemeine, 5. Januar.
Externe Links:
Literatur von Alois Sailer im BVB
Literatur über Alois Sailer im BVB
Alois Sailer wird 1936 in Lauterbach geboren. Schon früh mit Krieg und der Abwesenheit des Vaters konfrontiert, entdeckt er die Liebe zur Heimat und zur Landschaft. Mit etwa 11 Jahren verfasst er Theaterstücke und veröffentlicht drei Jahre später erste Gedichte. Sailer besucht die Landwirtschaftsschule in Wertingen und übernimmt 1970 das elterliche Anwesen. Neben seiner Arbeit als Bauer wird er Lyriker und Erzähler sowie Mitarbeiter mehrerer Rundfunkanstalten.
Seit 1966 ist er als Heimatpfleger, zunächst für den Landkreis Wertingen, ab 1972 für den Landkreis Dillingen tätig, was ihn mit Politikern über die Jahre aneinandergeraten lässt: So protestiert er gegen im Donauried geplante Großprojekte, gegen Fliegerhorst und Bombenabwurfplatz, Atomkraftwerk und -zwischenlager, zuletzt auch gegen ein Testgelände für die Magnetschwebebahn.
Seine schwäbischen Gedichte sind nicht weniger eng mit dem Hügelland und dem Donauried verwurzelt. Mal sind es die Jahreszeiten, die jeweiligen Gebräuche, christlichen Rituale und Festtage, mal sind es ganz einfach Gedanken zum Schwäbisch-Sein, die im Zentrum von Sailers poetischen Beobachtungen stehen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Der Wasserbirnenbaum (1969, 2. Aufl. 1987), ein Band mit Erzählungen und Gedichten, sowie die Gedichtbände Wallfahrt ond Doaraschleah (1977, 3. Aufl. 1989), Heigoländer Hoigelbeer (1986, 2. Aufl. 1998) und Hutzelbriah ond Nudla (1991).
Mit seinem 2003 erschienenen Band Späte Amsellieder legt Alois Sailer überwiegend reimfreie Gedichte in hochdeutscher Prosaform vor: Natur oder Landschaft und geistiges Leben des Menschen sind die Themen. Sein jüngster Gedichtband Wildgäs und Singschwäne (2017) beschreibt sowohl in Mundart als auch in Hochdeutsch Land und Leute, die Jahreszeiten, das Verhalten und Wesen der Tiere sowie christliche Gebräuche seiner Heimat.
Darüber hinaus hat Sailer einige Krippen-, Fastnachts- und Sankt-Martinsspiele vorgelegt. Er selbst bezeichnet sich als religiösen Menschen, der aus Überzeugung Widerstand leistet und das Donauried literarisch macht.
1989 erhält Alois Sailer den Hyazinth-Wäckerle-Preis für Dichtkunst, 2013 wird er mit dem Kunstpreis Herbstzeitlose ausgezeichnet.
Fassl, Peter (1989): Alois Sailer – Bauer, Heimatpfleger, Mundartdichter. In: Schönere Heimat, Nr. 78.
Fassl, Peter; Herrmann, Berndt (Hg.) (1996): Keine laute Provinz. Zeitgenössische Lyriker und Erzähler aus dem Schwäbischen. Konrad Verlag, Weißenhorn.
Martiny, Eva (2017): Schütz dies Land vor Unverstand! Ein streitbarer Schwabe setzt sich seit 50 Jahren für Denkmal- und Naturschutz ein. In: Das Jurahaus, Nr. 23.
Paulus, Christof (2005): Altgeformtes Leben und Dichten. Zum 70. Geburtstag des schwäbischen Dichters Alois Sailer. In: Literatur in Bayern, 21. Jg, Nr. 82.
Veh, Berthold (2016): Kreisheimatpfleger: Nicht die eigenen Wurzeln abschneiden. In: Augsburger Allgemeine, 5. Januar.