Andreas Neumeister
Über das Leben des 1959 in Starnberg geborenen Andreas Neumeister sind nur wenige Informationen bekannt. Er studiert in München Ethnologie, wo er auch heute noch lebt, und beschäftigt sich in seinen literarischen Arbeiten und in multimedialen Kunstprojekten mit Musik, Popkultur. Darin dekliniert er das literarische Verfahren der Collage auf ganz eigene Weise.
Seine im Suhrkamp Verlag erscheinenden Werke erreichen stets eine bestimmte Leserschaft, die allerdings von seinen Montage- und Erzähltechniken nicht wenig profitiert. Aufgrund einiger Hörspiele, die in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstehen, wird er von einem breiteren Publikum wahrgenommen. Andreas Neumeister liest 1995 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und erhält mehrere Stipendien, so auch 1999 ein Stipendium der Villa Massimo in Rom.
Die von der Süddeutschen Zeitung 2008 herausgegebene Buchreihe „SZ-München Bibliothek“ nimmt seinen 1990 erschienenen Roman Salz im Blut auf, der sich mit München und dessen Topographie beschäftigt, mit Wortlisten und Sprachexperimenten, und so zu einem der herausforderndsten und experimentellsten Werke der ganzen Reihe geworden ist. Weitere ebenfalls mit der Popkultur spielende Werke sind Gut laut. Version 2.0 und die Kompilation aus Listen, Refrains und Abbildungen Angela Davis löscht ihre Website.
Angesichts von Neumeisters Werk wird häufig eine Parallele zu Rolf Dieter Brinkmann gezogen, der wie Neumeister stark collagierend und kompilierend gearbeitet hat. Neumeisters Texte bieten eine Mischung aus Sprachspielen, Formexperimenten, Prosareflexionen und popkulturellen Collagen. Er arbeitet bei verschiedenen künstlerischen Projekten mit und erhält 1993 den Förderpreis des Alfred-Döblin-Preises sowie 1996 den Bayerischen Förderpreis für Literatur.
Seine jüngste Buchveröffentlichung, der schon einige Jahre zurückliegende Roman Könnte Köln sein. Städte. Baustellen, analysiert auf eigentümliche Weise, ausgehend von der städtischen Architektur, deren Mischung mit Macht und Popularität. Neumeister schreibt dort: „Der Klang von Mjunik ist schwer zu beschreiben. Im Hofgarten klingt Mjunik anders als im Trappentreu-Tunnel. Unter der Donnersberger Brücke klingt Mjunik anders als auf dem Dach von Uptown Munich“, verschweigt aber auch die ambivalente Seite, ihre dunkle Geschichte und die vielen Facetten der Gegenwart der bayerischen Metropole nicht.
Sekundärliteratur:
Baßler, Moritz (2002): Der deutsche Pop-Roman. Die Neuen Archivisten. C.H. Beck Verlag, München, S. 148ff.
Goer, Charis (2003): Cross the Border – Face the Gap. Ästhetik der Grenzerfahrung bei Thomas Meinecke und Andreas Neumeister. In: Text+Kritik 10, Sonderbd. Pop-Literatur, S. 172-182.
Externe Links:
Literatur von Andreas Neumeister im BVB
Über das Leben des 1959 in Starnberg geborenen Andreas Neumeister sind nur wenige Informationen bekannt. Er studiert in München Ethnologie, wo er auch heute noch lebt, und beschäftigt sich in seinen literarischen Arbeiten und in multimedialen Kunstprojekten mit Musik, Popkultur. Darin dekliniert er das literarische Verfahren der Collage auf ganz eigene Weise.
Seine im Suhrkamp Verlag erscheinenden Werke erreichen stets eine bestimmte Leserschaft, die allerdings von seinen Montage- und Erzähltechniken nicht wenig profitiert. Aufgrund einiger Hörspiele, die in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstehen, wird er von einem breiteren Publikum wahrgenommen. Andreas Neumeister liest 1995 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und erhält mehrere Stipendien, so auch 1999 ein Stipendium der Villa Massimo in Rom.
Die von der Süddeutschen Zeitung 2008 herausgegebene Buchreihe „SZ-München Bibliothek“ nimmt seinen 1990 erschienenen Roman Salz im Blut auf, der sich mit München und dessen Topographie beschäftigt, mit Wortlisten und Sprachexperimenten, und so zu einem der herausforderndsten und experimentellsten Werke der ganzen Reihe geworden ist. Weitere ebenfalls mit der Popkultur spielende Werke sind Gut laut. Version 2.0 und die Kompilation aus Listen, Refrains und Abbildungen Angela Davis löscht ihre Website.
Angesichts von Neumeisters Werk wird häufig eine Parallele zu Rolf Dieter Brinkmann gezogen, der wie Neumeister stark collagierend und kompilierend gearbeitet hat. Neumeisters Texte bieten eine Mischung aus Sprachspielen, Formexperimenten, Prosareflexionen und popkulturellen Collagen. Er arbeitet bei verschiedenen künstlerischen Projekten mit und erhält 1993 den Förderpreis des Alfred-Döblin-Preises sowie 1996 den Bayerischen Förderpreis für Literatur.
Seine jüngste Buchveröffentlichung, der schon einige Jahre zurückliegende Roman Könnte Köln sein. Städte. Baustellen, analysiert auf eigentümliche Weise, ausgehend von der städtischen Architektur, deren Mischung mit Macht und Popularität. Neumeister schreibt dort: „Der Klang von Mjunik ist schwer zu beschreiben. Im Hofgarten klingt Mjunik anders als im Trappentreu-Tunnel. Unter der Donnersberger Brücke klingt Mjunik anders als auf dem Dach von Uptown Munich“, verschweigt aber auch die ambivalente Seite, ihre dunkle Geschichte und die vielen Facetten der Gegenwart der bayerischen Metropole nicht.
Baßler, Moritz (2002): Der deutsche Pop-Roman. Die Neuen Archivisten. C.H. Beck Verlag, München, S. 148ff.
Goer, Charis (2003): Cross the Border – Face the Gap. Ästhetik der Grenzerfahrung bei Thomas Meinecke und Andreas Neumeister. In: Text+Kritik 10, Sonderbd. Pop-Literatur, S. 172-182.