Alf Setzer
Alf Setzer wächst zusammen mit drei Geschwistern in Betzigau bei Kempten (Allgäu) auf. Schon als Kind steht er mit Karl Valentin-Sketchen auf der Bühne der von den Eltern geführten Gastwirtschaft. Dem Allgäuer Dichter Korbinian, der immer wieder in der Gaststätte eine Bleibe findet, hört der junge Alf interessiert zu. Nach Beendigung der Schule studiert er von 1976 bis 1981 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sein Bruder Wilhelm promoviert nach dem Literaturwissenschaftsstudium zu Karl Kraus' Die letzten Tage der Menschheit.
Die beiden Brüder zieht es zur Bühne. Kritisches, hintersinniges und künstlerisch anspruchsvolles Kabarett mit lokalem Bezug und in Allgäuer Mundart wollen sie machen. Neben Karl Kraus und Karl Valentin ist es vor allem Gerhard Polt, der den politisch engagierten Brüdern hier als Vorbild dient. Da sich ihre erste Bühnenpartnerin, die Schauspielerin und Fotografin Ulrike Herz, mit der Festlegung auf die Allgäuer Mundart nicht anfreunden kann, endet die Zusammenarbeit des 1986 gegründeten Trios Die Wullenen bereits nach drei gemeinsamen Auftritten.
Ab 1987 machen sich Alf Setzer und Peter Zwey, wie sich die beiden Brüder nun nennen, als Die Wiesenbügler einen Namen im Bereich der Kleinkunst. In szenischen Lesungen interpretieren sie Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus und entwickeln ihr eigenes Allgäu-Programm. Schon am 16. Dezember 1987 werden sie in Passau mit dem renommierten Scharfrichterpreis ausgezeichnet. Sigi Zimmerschied in der Preisbegründung: „Wenn sich traditionelle Mittel erschöpfen, dann kann die neue Form die mutigste sein, so hoffen wir. Sie führen die Bewußtseinslosigkeit des Menschen sprachlich und schauspielerisch ins Absurde, ins Sprach-Koma. Volkstheater, Schauspiel und Sprache in einer neuen Form. Platz Eins für die Wiesenbügler. Das Scharfrichterbeil!“
In den folgenden fünf Jahren treten Die Wiesenbügler im ganzen schwäbisch-bayerischen Raum auf, spielen im Fraunhofer-Theater und sind zu Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk eingeladen. In den 1990er-Jahren veranstaltet ihr Schwager, der Bildhauer Franz Probst, in Betzigau das Kabarettfestival „Der röhrende Hirsch“, bei dem sie neben Andreas Giebel, den Wellküren, Sigi Zimmerschied und anderen Künstlern auf der Bühne stehen.
1993 werden Die Wiesenbügler mit dem Bodenseepreis ausgezeichnet. Danach endet die Zusammenarbeit der beiden Brüder wegen unterschiedlicher Vorstellungen über die künftige künstlerische Ausrichtung. Im Jahr 2019 wollen sich Alf Setzer und sein Bruder Wilhelm zu Ehren des Dichters Korbinian und seines 100. Geburtstags noch einmal für eine Sonderveranstaltung zusammenfinden. Doch Wilhelm Heiligensetzers überraschender Tod im Juli 2018 verhindert das Vorhaben.
Alf Setzer lebt seit 1993 in Stuttgart, lehrt an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in der Werkstatt für Bildhauerei (Stein/Holz), ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet worden. Er ist der Gründer des Setzer Verlags, der neben der von ihm verfassten Begleitliteratur zu Kunstprojekten auch die multilingualen tıp doc-Kommunikationshilfen herausgibt. Initiatorin und Co-Autorin dieser Reihe ist die Ärztin Dr. Christina Heiligensetzer, Alf Setzers Ehefrau. Seit 2013 ist Alf Setzer zudem Sänger in der Punkrockband ABK Akademische Betriebskapelle, die aus akademischen Mitarbeiter*innen der Kunstakademie Stuttgart besteht.
Sekundärliteratur:
Zwey, Peter (1994): Do muasch langsam lache. Mit Szenen aus dem Wiesenbügler-Kabarett und Benes Rundfunk-Monologen. Südverlag, Konstanz.
Begleitliteratur zu Kunstwerken/Fachliteratur:
Büttner; Küster; Teuber; Setzer: Werkwege. Setzer Verlag, Stuttgart 2010.
Setzer, Alf: schwarzarbeit. Setzer Verlag, Stuttgart 2010.
Ders.: Pfarrkirche St. Ulrich, Altarraumgestaltung. Setzer Verlag, Stuttgart 2012. (mit Beiträgen von Prof. Dr. Nils Büttner und Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck)
Ders.: Brennstablager. Setzer Verlag, Stuttgart 2013.
Ders.: Die Kapelle im Bischof-Leiprecht-Zentrum. Setzer Verlag, Stuttgart 2020. (Dokumentation zu einem seiner Projekte, Architekturliteratur)
Externe Links:
Literatur von Alf Setzer im BVB
LEISElaut – über Alf Setzer (Kunstportal Baden-Württemberg)
Alf Setzer wächst zusammen mit drei Geschwistern in Betzigau bei Kempten (Allgäu) auf. Schon als Kind steht er mit Karl Valentin-Sketchen auf der Bühne der von den Eltern geführten Gastwirtschaft. Dem Allgäuer Dichter Korbinian, der immer wieder in der Gaststätte eine Bleibe findet, hört der junge Alf interessiert zu. Nach Beendigung der Schule studiert er von 1976 bis 1981 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sein Bruder Wilhelm promoviert nach dem Literaturwissenschaftsstudium zu Karl Kraus' Die letzten Tage der Menschheit.
Die beiden Brüder zieht es zur Bühne. Kritisches, hintersinniges und künstlerisch anspruchsvolles Kabarett mit lokalem Bezug und in Allgäuer Mundart wollen sie machen. Neben Karl Kraus und Karl Valentin ist es vor allem Gerhard Polt, der den politisch engagierten Brüdern hier als Vorbild dient. Da sich ihre erste Bühnenpartnerin, die Schauspielerin und Fotografin Ulrike Herz, mit der Festlegung auf die Allgäuer Mundart nicht anfreunden kann, endet die Zusammenarbeit des 1986 gegründeten Trios Die Wullenen bereits nach drei gemeinsamen Auftritten.
Ab 1987 machen sich Alf Setzer und Peter Zwey, wie sich die beiden Brüder nun nennen, als Die Wiesenbügler einen Namen im Bereich der Kleinkunst. In szenischen Lesungen interpretieren sie Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus und entwickeln ihr eigenes Allgäu-Programm. Schon am 16. Dezember 1987 werden sie in Passau mit dem renommierten Scharfrichterpreis ausgezeichnet. Sigi Zimmerschied in der Preisbegründung: „Wenn sich traditionelle Mittel erschöpfen, dann kann die neue Form die mutigste sein, so hoffen wir. Sie führen die Bewußtseinslosigkeit des Menschen sprachlich und schauspielerisch ins Absurde, ins Sprach-Koma. Volkstheater, Schauspiel und Sprache in einer neuen Form. Platz Eins für die Wiesenbügler. Das Scharfrichterbeil!“
In den folgenden fünf Jahren treten Die Wiesenbügler im ganzen schwäbisch-bayerischen Raum auf, spielen im Fraunhofer-Theater und sind zu Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk eingeladen. In den 1990er-Jahren veranstaltet ihr Schwager, der Bildhauer Franz Probst, in Betzigau das Kabarettfestival „Der röhrende Hirsch“, bei dem sie neben Andreas Giebel, den Wellküren, Sigi Zimmerschied und anderen Künstlern auf der Bühne stehen.
1993 werden Die Wiesenbügler mit dem Bodenseepreis ausgezeichnet. Danach endet die Zusammenarbeit der beiden Brüder wegen unterschiedlicher Vorstellungen über die künftige künstlerische Ausrichtung. Im Jahr 2019 wollen sich Alf Setzer und sein Bruder Wilhelm zu Ehren des Dichters Korbinian und seines 100. Geburtstags noch einmal für eine Sonderveranstaltung zusammenfinden. Doch Wilhelm Heiligensetzers überraschender Tod im Juli 2018 verhindert das Vorhaben.
Alf Setzer lebt seit 1993 in Stuttgart, lehrt an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in der Werkstatt für Bildhauerei (Stein/Holz), ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet worden. Er ist der Gründer des Setzer Verlags, der neben der von ihm verfassten Begleitliteratur zu Kunstprojekten auch die multilingualen tıp doc-Kommunikationshilfen herausgibt. Initiatorin und Co-Autorin dieser Reihe ist die Ärztin Dr. Christina Heiligensetzer, Alf Setzers Ehefrau. Seit 2013 ist Alf Setzer zudem Sänger in der Punkrockband ABK Akademische Betriebskapelle, die aus akademischen Mitarbeiter*innen der Kunstakademie Stuttgart besteht.
Zwey, Peter (1994): Do muasch langsam lache. Mit Szenen aus dem Wiesenbügler-Kabarett und Benes Rundfunk-Monologen. Südverlag, Konstanz.
Begleitliteratur zu Kunstwerken/Fachliteratur:
Büttner; Küster; Teuber; Setzer: Werkwege. Setzer Verlag, Stuttgart 2010.
Setzer, Alf: schwarzarbeit. Setzer Verlag, Stuttgart 2010.
Ders.: Pfarrkirche St. Ulrich, Altarraumgestaltung. Setzer Verlag, Stuttgart 2012. (mit Beiträgen von Prof. Dr. Nils Büttner und Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck)
Ders.: Brennstablager. Setzer Verlag, Stuttgart 2013.
Ders.: Die Kapelle im Bischof-Leiprecht-Zentrum. Setzer Verlag, Stuttgart 2020. (Dokumentation zu einem seiner Projekte, Architekturliteratur)