Rainer Malkowski
Rainer Malkowski wächst in Berlin auf, wo er zur Schule geht und bis 1961 lebt. Von 1959 bis 1971 arbeitet er in verschiedenen Zeitungsverlagen und Werbeagenturen, erst in Berlin, dann in Frankfurt am Main. 1967 wird er Geschäftsführer und Teilhaber der damals größten Werbeagentur in Düsseldorf. 1972 gibt er den Brotberuf auf und siedelt nach Brannenburg am Inn über, wo er frühere Schreibversuche aufnimmt und außer ein paar Gastaufenthalten in Rom, Amsterdam und Ohio bis zu seinem Tode lebt.
Bereits mit seinem ersten Gedichtband Was für ein Morgen (1975) beginnt Malkowski sich als Lyriker zu etablieren: durch einen unverwechselbar lakonischen Ton entzündet sich das Staunen eines illusionslosen Ichs, das aus vertrauten Alltagserfahrungen das Gewohnte in filigrane bis prosaische Wortgebilde übersetzt. Gerade die Vermeidung metaphorischer, bedeutungsvoller Rede lässt die Dinge aus sich sprechen und einen Teil ihres ‚Rätsels‘ sichtbar machen (Vom Rätsel ein Stück, 1980). „Wenn Gedichte glücken, erzählen sie in schwindelerregender Kürze eine unendliche Geschichte“, so Malkowski in seiner theoretischen Schrift Lyrik – Bemerkungen über eine exotische Gattung. Die folgenden neun Bände – bis zur postum erschienenen Herkunft der Uhr (2004) – markieren dabei nicht Stationen einer Entwicklung, sondern bleiben den charakteristischen Themen und Sprechweisen des Erstlingswerks treu.
Neben den Gedichten – die manchmal mit dem Etikett „Neue Subjektivität“ versehen werden – umfasst Malkowskis Werk einen schmalen Band aphoristischer Hinterkopfgeschichten (2000) und eine Übertragung von Hartmann von Aues Armen Heinrich (2003).
Sekundärliteratur:
Hübner, Klaus (2014): Rainer Malkowski. Poesie in Bayern. In: Literatur in Bayern 116, S. 10-12.
Schirnding, Albert von (2004): Rainer Malkowski (26.12.1939 – 1.9.2003). Wahrnehmung als Ereignis. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 313f.
Externe Links:
Literatur von Rainer Malkowski im BVB
Rainer Malkowski wächst in Berlin auf, wo er zur Schule geht und bis 1961 lebt. Von 1959 bis 1971 arbeitet er in verschiedenen Zeitungsverlagen und Werbeagenturen, erst in Berlin, dann in Frankfurt am Main. 1967 wird er Geschäftsführer und Teilhaber der damals größten Werbeagentur in Düsseldorf. 1972 gibt er den Brotberuf auf und siedelt nach Brannenburg am Inn über, wo er frühere Schreibversuche aufnimmt und außer ein paar Gastaufenthalten in Rom, Amsterdam und Ohio bis zu seinem Tode lebt.
Bereits mit seinem ersten Gedichtband Was für ein Morgen (1975) beginnt Malkowski sich als Lyriker zu etablieren: durch einen unverwechselbar lakonischen Ton entzündet sich das Staunen eines illusionslosen Ichs, das aus vertrauten Alltagserfahrungen das Gewohnte in filigrane bis prosaische Wortgebilde übersetzt. Gerade die Vermeidung metaphorischer, bedeutungsvoller Rede lässt die Dinge aus sich sprechen und einen Teil ihres ‚Rätsels‘ sichtbar machen (Vom Rätsel ein Stück, 1980). „Wenn Gedichte glücken, erzählen sie in schwindelerregender Kürze eine unendliche Geschichte“, so Malkowski in seiner theoretischen Schrift Lyrik – Bemerkungen über eine exotische Gattung. Die folgenden neun Bände – bis zur postum erschienenen Herkunft der Uhr (2004) – markieren dabei nicht Stationen einer Entwicklung, sondern bleiben den charakteristischen Themen und Sprechweisen des Erstlingswerks treu.
Neben den Gedichten – die manchmal mit dem Etikett „Neue Subjektivität“ versehen werden – umfasst Malkowskis Werk einen schmalen Band aphoristischer Hinterkopfgeschichten (2000) und eine Übertragung von Hartmann von Aues Armen Heinrich (2003).
Hübner, Klaus (2014): Rainer Malkowski. Poesie in Bayern. In: Literatur in Bayern 116, S. 10-12.
Schirnding, Albert von (2004): Rainer Malkowski (26.12.1939 – 1.9.2003). Wahrnehmung als Ereignis. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 313f.