Joseph Berlinger
Der Regisseur und Schriftsteller Joseph Berlinger wird am 29. Februar 1952 in Lam geboren und lebt in Regensburg. Hier, in der Region Ostbayern, liegt der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Sein Markenzeichen sind Theaterinszenierungen an ungewöhnlichen, abseitigen, schönen oder originellen Orten.
Werdegang
Joseph Berlingers Herkunft – er stammt aus dem bayerischen Wald, wird direkt an der deutsch-tschechischen Grenze, am Fuße des Ossers, geboren – schlägt sich nieder in seinen frühen Dialektgedichten. Neben dem Dichten beginnt Berlinger außerdem mit dem Schreiben und Inszenieren diverser Theaterstücke. Nach der Jahrtausendwende entwickelt sich hierbei eine intensive Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Dramaturgin Eva Sixt. Seit Mitte der 80er Jahre produziert der Autor Hörspiele und Beiträge für den Rundfunk, die vorwiegend auf Bayern2 Radio gesendet und oft von anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im deutschsprachigen Raum übernommen werden.
Wichtige Werke (Auswahl)
Berlingers erster Gedichtband Wohnzimma-Gflimma erscheint im alternativen Friedl Brehm Verlag. Auch sein erstes Theaterstück Emerenz, das den Beginn seiner Theaterlaufbahn markiert, erscheint dort. Das Stück wird 1982 am Theater Ingolstadt uraufgeführt, mit Lisa Fitz in der Titelrolle. In einer späteren Inszenierung durch den Autor spielt Eva Sixt die Titelrolle.
Neben seinen Freilichtspielen Dollinger (1995/97), Leonce und Lena (1998), SFinX – Poesie der Apokalypse (2000), Don Juan (2002), Die sieben Todsünden (2005) produziert Berlinger in den Jahren 1997-1999 auch einen abendfüllenden Spielfilm: Der Damenherr. Die Heimsuchung des Alfred Kubin. Im Theater bleibt sein einziger Ausflug ins komödiantische Fach Mei Fähr Lady. Ein Bairisch-Crashkurs (seit 2011). In der Sparte Freilichtspiel schafft Berlinger Der Brandner Kasper in der Hölle (2015 und 2023).
Stil / Rezeption
In der Inszenierung aus dem Regensburger Turmtheater erlebt Mei Fähr Lady. Ein Bairisch-Crashkurs bisher über 350 Aufführungen, davon 27 Gastspiele in Münchens Pasinger Fabrik, und erreicht rund 35.000 Zuschauer.
Sabine Reithmaier benennt in der Süddeutschen Zeitung einen Charakterzug der Theaterinszenierungen Joseph Berlingers: „Eine […] Eigenheit Berlingers ist die Vorliebe für ungewöhnliche Schauplätze: Kalksteinbruch, Gärtnerei oder Regensburger Haidplatz – der Theatermacher liebt spektakuläre Orte.“
In seinen meisten Theaterinszenierungen arbeitet Berlinger sowohl mit professionellen Schauspielern als auch mit Laien. Gelegentlich auch ausschließlich mit Laien, zum Beispiel in Hoffnung Havanna. Die Geschichte des Simon Oberdorfer. Das Stück erzählt von der Odyssee des aus Regensburg stammenden jüdischen Kaufmanns, Fahrrad- und Autohändlers, der den Vergnügungstempel Velodrom gründet und 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wird. „Das Stück“, so schreibt der Kritiker Peter Geiger, „wird nicht von Profis gespielt, die ein paar Jahre in Regensburg engagiert sind und dann weiterziehen. Sondern es wird gespielt von Regensburger Bürgern, deren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern in den vier Jahrzehnten [die in dem Stück erzählt werden] hier gelebt haben.“
Preise & Auszeichnungen
1982 wird Joseph Berlinger mit dem Kulturpreis des Kulturvereins Bayerischer Wald ausgezeichnet. Die Laudatio hält Hermann Unterstöger. Berlingers Schreiben wird durch das Julius Neumüller Stipendium und 1996 durch das Adalbert Stifter Stipendium gefördert. Im Jahr 2001 erhält er den Oberpfälzer Kulturpreis, im folgenden Jahr wird ihm der Kulturpreis der Stadt Regensburg verliehen.
Der Regisseur und Schriftsteller Joseph Berlinger wird am 29. Februar 1952 in Lam geboren und lebt in Regensburg. Hier, in der Region Ostbayern, liegt der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Sein Markenzeichen sind Theaterinszenierungen an ungewöhnlichen, abseitigen, schönen oder originellen Orten.
Werdegang
Joseph Berlingers Herkunft – er stammt aus dem bayerischen Wald, wird direkt an der deutsch-tschechischen Grenze, am Fuße des Ossers, geboren – schlägt sich nieder in seinen frühen Dialektgedichten. Neben dem Dichten beginnt Berlinger außerdem mit dem Schreiben und Inszenieren diverser Theaterstücke. Nach der Jahrtausendwende entwickelt sich hierbei eine intensive Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Dramaturgin Eva Sixt. Seit Mitte der 80er Jahre produziert der Autor Hörspiele und Beiträge für den Rundfunk, die vorwiegend auf Bayern2 Radio gesendet und oft von anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im deutschsprachigen Raum übernommen werden.
Wichtige Werke (Auswahl)
Berlingers erster Gedichtband Wohnzimma-Gflimma erscheint im alternativen Friedl Brehm Verlag. Auch sein erstes Theaterstück Emerenz, das den Beginn seiner Theaterlaufbahn markiert, erscheint dort. Das Stück wird 1982 am Theater Ingolstadt uraufgeführt, mit Lisa Fitz in der Titelrolle. In einer späteren Inszenierung durch den Autor spielt Eva Sixt die Titelrolle.
Neben seinen Freilichtspielen Dollinger (1995/97), Leonce und Lena (1998), SFinX – Poesie der Apokalypse (2000), Don Juan (2002), Die sieben Todsünden (2005) produziert Berlinger in den Jahren 1997-1999 auch einen abendfüllenden Spielfilm: Der Damenherr. Die Heimsuchung des Alfred Kubin. Im Theater bleibt sein einziger Ausflug ins komödiantische Fach Mei Fähr Lady. Ein Bairisch-Crashkurs (seit 2011). In der Sparte Freilichtspiel schafft Berlinger Der Brandner Kasper in der Hölle (2015 und 2023).
Stil / Rezeption
In der Inszenierung aus dem Regensburger Turmtheater erlebt Mei Fähr Lady. Ein Bairisch-Crashkurs bisher über 350 Aufführungen, davon 27 Gastspiele in Münchens Pasinger Fabrik, und erreicht rund 35.000 Zuschauer.
Sabine Reithmaier benennt in der Süddeutschen Zeitung einen Charakterzug der Theaterinszenierungen Joseph Berlingers: „Eine […] Eigenheit Berlingers ist die Vorliebe für ungewöhnliche Schauplätze: Kalksteinbruch, Gärtnerei oder Regensburger Haidplatz – der Theatermacher liebt spektakuläre Orte.“
In seinen meisten Theaterinszenierungen arbeitet Berlinger sowohl mit professionellen Schauspielern als auch mit Laien. Gelegentlich auch ausschließlich mit Laien, zum Beispiel in Hoffnung Havanna. Die Geschichte des Simon Oberdorfer. Das Stück erzählt von der Odyssee des aus Regensburg stammenden jüdischen Kaufmanns, Fahrrad- und Autohändlers, der den Vergnügungstempel Velodrom gründet und 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wird. „Das Stück“, so schreibt der Kritiker Peter Geiger, „wird nicht von Profis gespielt, die ein paar Jahre in Regensburg engagiert sind und dann weiterziehen. Sondern es wird gespielt von Regensburger Bürgern, deren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern in den vier Jahrzehnten [die in dem Stück erzählt werden] hier gelebt haben.“
Preise & Auszeichnungen
1982 wird Joseph Berlinger mit dem Kulturpreis des Kulturvereins Bayerischer Wald ausgezeichnet. Die Laudatio hält Hermann Unterstöger. Berlingers Schreiben wird durch das Julius Neumüller Stipendium und 1996 durch das Adalbert Stifter Stipendium gefördert. Im Jahr 2001 erhält er den Oberpfälzer Kulturpreis, im folgenden Jahr wird ihm der Kulturpreis der Stadt Regensburg verliehen.