Hieronymus Ambrosius Langenmantel
Der Sohn eines Patriziers beginnt 1663 in Ingolstadt zu studieren, bevor er in den Weltpriesterstand tritt und 1666 in seiner Heimatstadt Augsburg Kanonikus zu St. Peter wird. 1670 wird Hieronymus Ambrosius Langenmantel Kanonikus zu St. Moritz. Er ist Mitglied der Academiae Caesareo-Leopoldinae curiosorum Naturae und in der Fruchtbringenden Gesellschaft des Palmenordens, einer angesehenen norddeutschen Sprachgesellschaft, wo er unter dem Pseudonym „Der Wenige“ firmiert.
Vielseitig begabt und gelehrt, auch im Bereich der Naturwissenschaften, besonders der Mathematik, steht Hieronymus Ambrosius Langenmantel mit den Gelehrten seiner Zeit in Verbindung und übersetzt aus mehreren Sprachen (u.a. Latein, Griechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch; zudem hat er Kenntnisse in den orientalischen Sprachen).
Zu seinen Werken zählen z.B. Anatomia orthographiae gallicae [...] (1668), Schutzmantel unser lieben Frauen (1672), Maximilianus I. Austriacus redivivus, olim a P. Jacobo Balde conscriptus, nunc interum in lucem protractus (1679), Calendariolum, seu computus ecclesiastico-astronomicus, calculatus pro elevatione poli Viennensis et Augustani etc. (1690), Pauli Segneri vollkommener Unterricht eines wahren Christen (Übersetzung aus dem Italien., 1696), Ludovici Maimbourg auserlesene Fastenpredigten (Übersetzung aus dem Franz., 1702), Caroli Georgii Rossignolii ewige Grundwahrheiten, ausgelegt und absonderlich eingerichtet zum geistlichen Lesen (Übersetzung aus dem Italien., 1713), Pinacotheca chronologica, sive imagines amplissimorum Duumvirum civitatis Augustanae (Rückübersetzung aus dem 1657 in Augsburg auf Deutsch erschienenen Werk ins Lateinische, 1717).
Zwei seiner Bücher, Übersetzungen des Autors René de Ceriziers (1603-1662), behandeln dasselbe Thema, die Verfolgung unschuldiger Frauen, und sind nicht nur für die Barockzeit von Einfluss: Genovefa, die erkante Unschuld (1640) und Die gecrönte Unschuld oder Das Wundersame Leben der seeligen und frommen Hirlandin, Herzogin in Klein-Britannien (1690).
Die Genovefa-Legende wird später von Michael Staudacher (1648) und durch die gleichnamige Erzählung von Christoph von Schmid (1810) wiederaufgenommen.
Sekundärliteratur:
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 9. Bern und Zürich, S. 920.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 191f.
Externe Links:
Literatur von Hieronymus Ambrosius Langenmantel im BVB
Literatur über Hieronymus Ambrosius Langenmantel im BVB
Hieronymus Ambrosius Langenmantel in der DDB
Hieronymus Ambrosius Langenmantel in der Deutschen Biographie
Der Sohn eines Patriziers beginnt 1663 in Ingolstadt zu studieren, bevor er in den Weltpriesterstand tritt und 1666 in seiner Heimatstadt Augsburg Kanonikus zu St. Peter wird. 1670 wird Hieronymus Ambrosius Langenmantel Kanonikus zu St. Moritz. Er ist Mitglied der Academiae Caesareo-Leopoldinae curiosorum Naturae und in der Fruchtbringenden Gesellschaft des Palmenordens, einer angesehenen norddeutschen Sprachgesellschaft, wo er unter dem Pseudonym „Der Wenige“ firmiert.
Vielseitig begabt und gelehrt, auch im Bereich der Naturwissenschaften, besonders der Mathematik, steht Hieronymus Ambrosius Langenmantel mit den Gelehrten seiner Zeit in Verbindung und übersetzt aus mehreren Sprachen (u.a. Latein, Griechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch; zudem hat er Kenntnisse in den orientalischen Sprachen).
Zu seinen Werken zählen z.B. Anatomia orthographiae gallicae [...] (1668), Schutzmantel unser lieben Frauen (1672), Maximilianus I. Austriacus redivivus, olim a P. Jacobo Balde conscriptus, nunc interum in lucem protractus (1679), Calendariolum, seu computus ecclesiastico-astronomicus, calculatus pro elevatione poli Viennensis et Augustani etc. (1690), Pauli Segneri vollkommener Unterricht eines wahren Christen (Übersetzung aus dem Italien., 1696), Ludovici Maimbourg auserlesene Fastenpredigten (Übersetzung aus dem Franz., 1702), Caroli Georgii Rossignolii ewige Grundwahrheiten, ausgelegt und absonderlich eingerichtet zum geistlichen Lesen (Übersetzung aus dem Italien., 1713), Pinacotheca chronologica, sive imagines amplissimorum Duumvirum civitatis Augustanae (Rückübersetzung aus dem 1657 in Augsburg auf Deutsch erschienenen Werk ins Lateinische, 1717).
Zwei seiner Bücher, Übersetzungen des Autors René de Ceriziers (1603-1662), behandeln dasselbe Thema, die Verfolgung unschuldiger Frauen, und sind nicht nur für die Barockzeit von Einfluss: Genovefa, die erkante Unschuld (1640) und Die gecrönte Unschuld oder Das Wundersame Leben der seeligen und frommen Hirlandin, Herzogin in Klein-Britannien (1690).
Die Genovefa-Legende wird später von Michael Staudacher (1648) und durch die gleichnamige Erzählung von Christoph von Schmid (1810) wiederaufgenommen.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 9. Bern und Zürich, S. 920.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 191f.