Eugen Gottlob Winkler
Eugen Gottlob Winkler wächst in Wangen bei Stuttgart auf und studiert Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in München, Paris, Köln und Tübingen. Früh versucht er sich als Maler und Lyriker; seit 1932 beginnt er, Gedichte und Prosa im Stile Valérys bzw. Georges zu schreiben. Im Mai 1933 promoviert er bei Karl Vossler über „Klassikeraufführungen an modernen französischen Bühnen“.
Da er keinen bürgerlichen Beruf anstrebt, arbeitet er als Rezensent bei einer Reihe von Zeitschriften, wie Das Deutsche Wort, Die Deutsche Zeitschrift, Bücherwurm oder Hochland, und veröffentlicht Erzählungen und Skizzen im Inneren Reich, der Neuen Rundschau sowie der Frankfurter Zeitung. Sein besonderes Talent liegt im literarischen Essay, was seine Studien über Stefan George, August von Platen, Friedrich Hölderlin, Ernst Jünger, Marcel Proust und Thomas Edward Lawrence bezeugen.
Obgleich in seiner Haltung völlig apolitisch, wird er im November 1933 beschuldigt, ein Wahlplakat der NSDAP abgerissen zu haben, verhaftet und zehn Tage inhaftiert. Winkler unternimmt daraufhin seinen ersten Selbstmordversuch. Es folgen Reisen nach Sizilien und Venedig (Legenden einer Reise, 1936). Aus Angst vor einer neuerlichen Verhaftung begeht er im Oktober 1936 in München Selbstmord.
In einem Brief Winklers vom 2. März 1936 heißt es: „Ich habe einen solch maßlosen Wunsch nach Vollkommenheit. Wenn man keine vollkommenen Dinge macht, sollte man lieber gar nichts machen. Schriftstellerei als Broterwerb ist vielleicht doch das Unanständigste, was ein Mensch betreiben kann.“ Im Kreuzfeuer der Deutungen – Winkler als progressiver Schriftsteller (Walter Jens), Winkler als epigonaler Formalist (Franz Schonauer) – muss auch seine Dichtung gesehen werden.
Sekundärliteratur:
Schütz, Hans J. (1988): „Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen“. Vergessene und verkannte Autoren des 20. Jahrhunderts. C.H. Beck Verlag, München.
Externe Links:
Literatur von Eugen Gottlob Winkler im BVB
Literatur über Eugen Gottlob Winkler im BVB
Eugen G. Winkler (Walter Jens)
Eugen Gottlob Winkler wächst in Wangen bei Stuttgart auf und studiert Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in München, Paris, Köln und Tübingen. Früh versucht er sich als Maler und Lyriker; seit 1932 beginnt er, Gedichte und Prosa im Stile Valérys bzw. Georges zu schreiben. Im Mai 1933 promoviert er bei Karl Vossler über „Klassikeraufführungen an modernen französischen Bühnen“.
Da er keinen bürgerlichen Beruf anstrebt, arbeitet er als Rezensent bei einer Reihe von Zeitschriften, wie Das Deutsche Wort, Die Deutsche Zeitschrift, Bücherwurm oder Hochland, und veröffentlicht Erzählungen und Skizzen im Inneren Reich, der Neuen Rundschau sowie der Frankfurter Zeitung. Sein besonderes Talent liegt im literarischen Essay, was seine Studien über Stefan George, August von Platen, Friedrich Hölderlin, Ernst Jünger, Marcel Proust und Thomas Edward Lawrence bezeugen.
Obgleich in seiner Haltung völlig apolitisch, wird er im November 1933 beschuldigt, ein Wahlplakat der NSDAP abgerissen zu haben, verhaftet und zehn Tage inhaftiert. Winkler unternimmt daraufhin seinen ersten Selbstmordversuch. Es folgen Reisen nach Sizilien und Venedig (Legenden einer Reise, 1936). Aus Angst vor einer neuerlichen Verhaftung begeht er im Oktober 1936 in München Selbstmord.
In einem Brief Winklers vom 2. März 1936 heißt es: „Ich habe einen solch maßlosen Wunsch nach Vollkommenheit. Wenn man keine vollkommenen Dinge macht, sollte man lieber gar nichts machen. Schriftstellerei als Broterwerb ist vielleicht doch das Unanständigste, was ein Mensch betreiben kann.“ Im Kreuzfeuer der Deutungen – Winkler als progressiver Schriftsteller (Walter Jens), Winkler als epigonaler Formalist (Franz Schonauer) – muss auch seine Dichtung gesehen werden.
Schütz, Hans J. (1988): „Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen“. Vergessene und verkannte Autoren des 20. Jahrhunderts. C.H. Beck Verlag, München.