Isabella Nadolny
Isabella Nadolny wird 1917 als Isabella Peltzer in München geboren. Ihr Vater ist der Maler Alexander Peltzer. Nachdem die aus Russland stammende, großbürgerliche Familie in den 1930er Jahren ihr Vermögen verloren hat, arbeitet Isabella Peltzer als Sekretärin in einem Berliner Ministerium. Als sie 1941 den Schriftsteller Burkhard Nadolny heiratet, gibt sie die Berufstätigkeit zunächst auf. 1942 wird ihr Sohn, der Schriftsteller Sten Nadolny, geboren.
Isabella Nadolny beginnt Anfang der 1950er Jahre mit dem Schreiben, zuerst für den Rundfunk. Eine Sammlung ihrer Feuilletons erscheint 1958 unter dem Titel Liebenswertes an den Männern.
Ihren größten Erfolg verzeichnet Isabella Nadolny mit dem Roman Ein Baum wächst übers Dach (1959). Darin erzählt sie mit viel Humor und Selbstironie die Geschichte ihrer Familie und des Hauses, in dem sie über 70 Jahren gelebt hat. Ihr Vater, der Maler Alexander Peltzer, entdeckte es, als er mit seiner Malklasse im Chiemgau auf Exkursion war und verliebte sich in die oberbayerische Landschaft.
Auf ihren bis heute erfolgreichen Debütroman folgen das Seehamer Tagebuch (1960), Vergangen wie ein Rauch (1964), Allerlei Leute, auch zwei Königinnen (1967), Der schönste Tag (1980) und Providence und zurück (1988).
Sie habe niemals versucht, ein ernstes oder melancholisches Buch zu schreiben, erklärt Isabella Nadolny – einerseits, weil sie es vorzieht, ihre Leser aufzuheitern, andererseits, weil sie selbst „zu viel Glück im Leben“ hatte, um etwas Trauriges zu schreiben.
Seit den 1960er-Jahren bildet das Übersetzen von Unterhaltungsliteratur aus dem Englischen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. 138 Romane werden von ihr ins Deutsche übertragen, darunter die Love Story von Erich Segal sowie zahlreiche Werke von Lilian Beckwith, Penelope Lively, Una Troy und Fay Weldon.
Isabella Nadolny erhält 1966 den Tukan-Preis der Stadt München, 1975 den Ernst-Hoferichter-Preis, 1992 das Bundsverdienstkreuz und 1994 den Bayerischen Verdienstorden.
Sie stirbt 2004 im Alter von 87 Jahren in Traunstein.
Sekundärliteratur:
Kreier, Claudia (2004): „Aus mir spricht die Liebe zu Bayern“. Ein Porträt der Chiemgauer Schriftstellerin Isabella Nadolny. In: Chiemgau-Blätter 13, 27. März, S. 3.
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Isabella Nadolny wird 1917 als Isabella Peltzer in München geboren. Ihr Vater ist der Maler Alexander Peltzer. Nachdem die aus Russland stammende, großbürgerliche Familie in den 1930er Jahren ihr Vermögen verloren hat, arbeitet Isabella Peltzer als Sekretärin in einem Berliner Ministerium. Als sie 1941 den Schriftsteller Burkhard Nadolny heiratet, gibt sie die Berufstätigkeit zunächst auf. 1942 wird ihr Sohn, der Schriftsteller Sten Nadolny, geboren.
Isabella Nadolny beginnt Anfang der 1950er Jahre mit dem Schreiben, zuerst für den Rundfunk. Eine Sammlung ihrer Feuilletons erscheint 1958 unter dem Titel Liebenswertes an den Männern.
Ihren größten Erfolg verzeichnet Isabella Nadolny mit dem Roman Ein Baum wächst übers Dach (1959). Darin erzählt sie mit viel Humor und Selbstironie die Geschichte ihrer Familie und des Hauses, in dem sie über 70 Jahren gelebt hat. Ihr Vater, der Maler Alexander Peltzer, entdeckte es, als er mit seiner Malklasse im Chiemgau auf Exkursion war und verliebte sich in die oberbayerische Landschaft.
Auf ihren bis heute erfolgreichen Debütroman folgen das Seehamer Tagebuch (1960), Vergangen wie ein Rauch (1964), Allerlei Leute, auch zwei Königinnen (1967), Der schönste Tag (1980) und Providence und zurück (1988).
Sie habe niemals versucht, ein ernstes oder melancholisches Buch zu schreiben, erklärt Isabella Nadolny – einerseits, weil sie es vorzieht, ihre Leser aufzuheitern, andererseits, weil sie selbst „zu viel Glück im Leben“ hatte, um etwas Trauriges zu schreiben.
Seit den 1960er-Jahren bildet das Übersetzen von Unterhaltungsliteratur aus dem Englischen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. 138 Romane werden von ihr ins Deutsche übertragen, darunter die Love Story von Erich Segal sowie zahlreiche Werke von Lilian Beckwith, Penelope Lively, Una Troy und Fay Weldon.
Isabella Nadolny erhält 1966 den Tukan-Preis der Stadt München, 1975 den Ernst-Hoferichter-Preis, 1992 das Bundsverdienstkreuz und 1994 den Bayerischen Verdienstorden.
Sie stirbt 2004 im Alter von 87 Jahren in Traunstein.
Kreier, Claudia (2004): „Aus mir spricht die Liebe zu Bayern“. Ein Porträt der Chiemgauer Schriftstellerin Isabella Nadolny. In: Chiemgau-Blätter 13, 27. März, S. 3.