Heinrich Mann
Luiz Heinrich Mann wird 1871 in Lübeck geboren, als erstes von fünf Kindern des Ehepaars Julia und Johann Heinrich Mann. Der Vater ist Senator und ein angesehener Geschäftsmann, die Mutter entstammt einer portugiesisch-kreolischen Familie. Heinrich hat vier Geschwister: Thomas, der ebenfalls Schriftsteller wird, Julia, Carla und Karl Viktor.
Ein stetes Leben scheint Heinrich von Anfang an nicht zu liegen: Erst bricht er die Schule ab, dann eine Buchhändlerlehre, dann ein Volontariat bei S. Fischer, schließlich auch das Studium. Nachdem die Familie nach dem Tod des Vaters 1891 von Lübeck nach München zieht, bildet diese Stadt allererst einen Zwischenhalt auf Heinrich Manns Reisen durch Europa und diverse Sanatorien. Seit seiner Jugend beschwert ein Lungenleiden sein Leben.
Das Verhältnis zum jüngeren Bruder Thomas gestaltet sich schwierig, die beiden teilen weder ihre politischen noch ihre literarischen Ansichten. Auch der unstete Lebenswandel Heinrich Manns – auch und gerade, was die Frauen betrifft – sorgt nicht gerade für Einigkeit zwischen den beiden.
1894 erscheint sein erster Roman In einer Familie, über den er später kaum mehr ein Wort verlieren wird. Seine späteren, wiederkehrenden Themen sind die Verfehlungen der Bourgeoisie, das gesellschaftliche Streben nach Demokratie, Humanismus und Künstlertum. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Essayisten des 20. Jahrhunderts. Bekannt wird er auch durch die Verfilmungen seiner Romane Professor Unrat (erschienen 1905, verfilmt 1930 unter dem Titel Der blaue Engel mit Marlene Dietrich in der weiblichen Hauptrolle) und Der Untertan (erschienen 1918, verfilmt 1951).
Während des Ersten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit wohnt Heinrich Mann mit seiner Frau Mimi in München, ab 1928 dann in Berlin. 1930 lassen sich die beiden scheiden, 1933 wird Heinrich Mann aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Er flieht nach Frankreich, heiratet Nelly Kröger, schreibt seine Spätwerke Die Jugend des Königs Henri Quatre sowie Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Zusammen mit Golo Mann, Lion Feuchtwanger und Franz Werfel flieht er 1940 über Spanien und Portugal weiter nach Kalifornien, fasst dort aber nie wirklich Fuß. Sein Bruder Thomas unterstützt ihn finanziell, hält jedoch Distanz zu ihm. Nelly stirbt 1944 an einer Überdosis Schlaftabletten.
Die Rückkehr nach Deutschland – 1949 beruft man ihn zum ersten Präsidenten der Akademie der Künste in Ost-Berlin – erfolgt nicht mehr: Heinrich Mann stirbt am 11. März 1950 in Santa Monica.
Sekundärliteratur:
Schröter, Klaus: Mann, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 39-43, http://www.deutsche-biographie.de/pnd118577131.html, (18.10.2011).
Schweiggert, Alfons (2004): Heinrich Mann (27.3.1871 – 12.3.1950). Ein engagierter europäischer Humanist. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 69-71.
Externe Links:
Literatur von Heinrich Mann im BVB
Literatur über Heinrich Mann im BVB
Luiz Heinrich Mann wird 1871 in Lübeck geboren, als erstes von fünf Kindern des Ehepaars Julia und Johann Heinrich Mann. Der Vater ist Senator und ein angesehener Geschäftsmann, die Mutter entstammt einer portugiesisch-kreolischen Familie. Heinrich hat vier Geschwister: Thomas, der ebenfalls Schriftsteller wird, Julia, Carla und Karl Viktor.
Ein stetes Leben scheint Heinrich von Anfang an nicht zu liegen: Erst bricht er die Schule ab, dann eine Buchhändlerlehre, dann ein Volontariat bei S. Fischer, schließlich auch das Studium. Nachdem die Familie nach dem Tod des Vaters 1891 von Lübeck nach München zieht, bildet diese Stadt allererst einen Zwischenhalt auf Heinrich Manns Reisen durch Europa und diverse Sanatorien. Seit seiner Jugend beschwert ein Lungenleiden sein Leben.
Das Verhältnis zum jüngeren Bruder Thomas gestaltet sich schwierig, die beiden teilen weder ihre politischen noch ihre literarischen Ansichten. Auch der unstete Lebenswandel Heinrich Manns – auch und gerade, was die Frauen betrifft – sorgt nicht gerade für Einigkeit zwischen den beiden.
1894 erscheint sein erster Roman In einer Familie, über den er später kaum mehr ein Wort verlieren wird. Seine späteren, wiederkehrenden Themen sind die Verfehlungen der Bourgeoisie, das gesellschaftliche Streben nach Demokratie, Humanismus und Künstlertum. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Essayisten des 20. Jahrhunderts. Bekannt wird er auch durch die Verfilmungen seiner Romane Professor Unrat (erschienen 1905, verfilmt 1930 unter dem Titel Der blaue Engel mit Marlene Dietrich in der weiblichen Hauptrolle) und Der Untertan (erschienen 1918, verfilmt 1951).
Während des Ersten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit wohnt Heinrich Mann mit seiner Frau Mimi in München, ab 1928 dann in Berlin. 1930 lassen sich die beiden scheiden, 1933 wird Heinrich Mann aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Er flieht nach Frankreich, heiratet Nelly Kröger, schreibt seine Spätwerke Die Jugend des Königs Henri Quatre sowie Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Zusammen mit Golo Mann, Lion Feuchtwanger und Franz Werfel flieht er 1940 über Spanien und Portugal weiter nach Kalifornien, fasst dort aber nie wirklich Fuß. Sein Bruder Thomas unterstützt ihn finanziell, hält jedoch Distanz zu ihm. Nelly stirbt 1944 an einer Überdosis Schlaftabletten.
Die Rückkehr nach Deutschland – 1949 beruft man ihn zum ersten Präsidenten der Akademie der Künste in Ost-Berlin – erfolgt nicht mehr: Heinrich Mann stirbt am 11. März 1950 in Santa Monica.
Schröter, Klaus: Mann, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 39-43, http://www.deutsche-biographie.de/pnd118577131.html, (18.10.2011).
Schweiggert, Alfons (2004): Heinrich Mann (27.3.1871 – 12.3.1950). Ein engagierter europäischer Humanist. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 69-71.