Bernhard Kellermann
Bernhard Kellermann wird 1879 als Sohn eines Beamten in Fürth geboren. Seine Vorfahren sind alteingesessene protestantische Bauern und Handwerker. Die Jugend verbringt Kellermann in Ansbach und Nürnberg. Nach dem Abitur und dem Besuch einer Kunstgewerbeschule verlässt er Franken, um in München an der Technischen Hochschule zu studieren; bald wechselt er jedoch, seinen künstlerischen Neigungen entsprechend, zur Germanistik und Malerei.
Kellermanns erste literarische Veröffentlichungen, „lyrische Romane“ nach dem Vorbild impressionistischer Stimmungsbilder, erscheinen 1904. Zahlreiche Reisen führen den jungen Dichter zunächst nach Rom, dann durch ganz Europa, Asien sowie Amerika, wovon noch seine Reisebücher zeugen. Ab 1906 lebt er wieder in Grünwald bei München und in Paris. Seit 1909 ist Kellermann als freier Schriftsteller in Schöneberg bei Berlin ansässig. Der entscheidende Durchbruch gelingt ihm mit dem Science-Fiction-Roman Der Tunnel (1913), der, in 25 Sprachen übersetzt, von einem utopischen, Europa und Amerika verbindenden Tunnelbau handelt und bis 1943 373 Auflagen erreicht.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitet Kellermann als Kriegsberichterstatter für die Berliner Morgenpost und wird in den 20er Jahren zu einem der populärsten deutschen Schriftsteller. Als Mitglied der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste schließen ihn die Nationalsozialisten 1933 aus, sein pazifistischer Roman Der 9. November wird öffentlich verbrannt. Trotz Ausgrenzung bzw. empfindlicher publizistischer Restriktionen bleibt Kellermann in Deutschland – das Angebot, ein antiamerikanisches Buch zu schreiben, lehnt er ab.
Nach 1945 setzt er auf einen politischen Neubeginn und bietet dem sowjetischen Militärkommandanten der Stadt Berlin seine Dienste zur Mitarbeit an. Noch im selben Jahr wird Kellermann Mitbegründer und Vizepräsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Für seinen Roman Totentanz erhält er 1949 den Nationalpreis der DDR und wird als Abgeordneter in die Volkskammer entsandt. 1950 ist er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste.
Sekundärliteratur:
Noack, Bernd (2007): Mit Licht und Schatten gepflastert. Elf literarische Erkundungen in Fürth (Auf den Spuren der Dichter und Denker durch Franken, 5). Schrenk-Verlag, Gunzenhausen, S. 51-58.
Ohm, Barbara (2001): Bernhard Kellermann. Zum 50. Todestag des in Fürth geborenen Autors. In: Fürther Heimatblätter 51, S. 97-135.
Treuheit, Klaus (2000): Bernhard Kellermann. Der Moralist aus Fürth. In: Flessner, Bernd (Hg.): Visionäre aus Franken. Sechs phantastische Biographien. Schmidt Verlag, Neustadt an der Aisch, S. 101-112.
Externe Links:
Literatur von Bernhard Kellermann im BVB
Literatur über Bernhard Kellermann im BVB
Bernhard Kellermann wird 1879 als Sohn eines Beamten in Fürth geboren. Seine Vorfahren sind alteingesessene protestantische Bauern und Handwerker. Die Jugend verbringt Kellermann in Ansbach und Nürnberg. Nach dem Abitur und dem Besuch einer Kunstgewerbeschule verlässt er Franken, um in München an der Technischen Hochschule zu studieren; bald wechselt er jedoch, seinen künstlerischen Neigungen entsprechend, zur Germanistik und Malerei.
Kellermanns erste literarische Veröffentlichungen, „lyrische Romane“ nach dem Vorbild impressionistischer Stimmungsbilder, erscheinen 1904. Zahlreiche Reisen führen den jungen Dichter zunächst nach Rom, dann durch ganz Europa, Asien sowie Amerika, wovon noch seine Reisebücher zeugen. Ab 1906 lebt er wieder in Grünwald bei München und in Paris. Seit 1909 ist Kellermann als freier Schriftsteller in Schöneberg bei Berlin ansässig. Der entscheidende Durchbruch gelingt ihm mit dem Science-Fiction-Roman Der Tunnel (1913), der, in 25 Sprachen übersetzt, von einem utopischen, Europa und Amerika verbindenden Tunnelbau handelt und bis 1943 373 Auflagen erreicht.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitet Kellermann als Kriegsberichterstatter für die Berliner Morgenpost und wird in den 20er Jahren zu einem der populärsten deutschen Schriftsteller. Als Mitglied der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste schließen ihn die Nationalsozialisten 1933 aus, sein pazifistischer Roman Der 9. November wird öffentlich verbrannt. Trotz Ausgrenzung bzw. empfindlicher publizistischer Restriktionen bleibt Kellermann in Deutschland – das Angebot, ein antiamerikanisches Buch zu schreiben, lehnt er ab.
Nach 1945 setzt er auf einen politischen Neubeginn und bietet dem sowjetischen Militärkommandanten der Stadt Berlin seine Dienste zur Mitarbeit an. Noch im selben Jahr wird Kellermann Mitbegründer und Vizepräsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Für seinen Roman Totentanz erhält er 1949 den Nationalpreis der DDR und wird als Abgeordneter in die Volkskammer entsandt. 1950 ist er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste.
Noack, Bernd (2007): Mit Licht und Schatten gepflastert. Elf literarische Erkundungen in Fürth (Auf den Spuren der Dichter und Denker durch Franken, 5). Schrenk-Verlag, Gunzenhausen, S. 51-58.
Ohm, Barbara (2001): Bernhard Kellermann. Zum 50. Todestag des in Fürth geborenen Autors. In: Fürther Heimatblätter 51, S. 97-135.
Treuheit, Klaus (2000): Bernhard Kellermann. Der Moralist aus Fürth. In: Flessner, Bernd (Hg.): Visionäre aus Franken. Sechs phantastische Biographien. Schmidt Verlag, Neustadt an der Aisch, S. 101-112.