Wilhelm Schenz
Der katholische Theologe und Exeget Wilhelm Schenz stammt aus Niederrieden bei Memmingen, wo er 1845 als viertes Kind des Glasermeisters Joseph Schenz und seiner Frau Monika zur Welt kommt. Nach dem Besuch der Lateinschule bei St. Stephan in Augsburg und des Gymnasiums in Dillingen, das er 1864 mit der Note „vorzüglich“ absolviert, studiert er Theologie an der Universität München, wird 1868 zum Priester geweiht und 1869 mit Auszeichnung für seine Dissertation Historisch-exegetische Abhandlung über das erste allgemeine Concil in Jerusalem, 52 nach Chr. zum Doktor der Theologie promoviert. Von 1869 bis 1874 ist er Hofbenefiziat in München und anschließend Hochschulprofessor in Regensburg. Er unterrichtet hebräische Sprache, alttestamentliche Exegese, biblische Hermeneutik, Archäologie und Pädagogik am Königlichen Lyzeum Regensburg, ist zudem Inspektor der Kgl. Präparandenschule und Bezirksinspektor der israelitischen Schule. 1895 erfolgt die Beförderung zum Lyzealrektor, das Amt versieht er bis 1914. 1916 stirbt er im Alter von 71 Jahren in Regensburg und wird in seiner Heimatgemeinde Niederrieden begraben.
Wilhelm Schenz ist Verfasser zahlreicher theologisch-wissenschaftlicher Bücher und Aufsätze, wie Das Laien- und das hierarchische Priesterthum nach dem ersten Briefe des Apostels Petrus (1873), Einleitung in die kanonischen Bücher des alten Testaments (1887), Die priesterliche Thätigkeit des Messias nach dem Propheten Isaias (1892) und Das Buch Josua (1914). Schenz tritt auch als Übersetzer in Erscheinung; 1880 legt er mit Warum Gott Mensch geworden eine Übersetzung des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Buchs Cur deus homo von Anselm von Canterbury vor. Über seine Eindrücke einer Reise nach Stettin durch überwiegend evangelische Gebiete berichtet er in Eine Reise in die katholische Diaspora des Nordens und der Psalmbund nebst Gebetsverein U.O.U. (1889). Eine ausführliche Bibliographie enthält Alois Fadinis Artikel „Professor Dr. Wilhelm Schenz aus Niederrieden. Eine Kurzbiographie“ (ersch. in: Memminger Geschichtsblätter, Jg. 1975, S. 22-26).
Für seine Verdienste wird Wilhelm Schenz mehrfach geehrt (Verdienstorden vom hl. Michael dritter Klasse, Luitpoldkreuz, Ernennung zum Königlich Geistlichen Rat und zum päpstlichen Hausprälaten). In seiner Heimatgemeinde Niederrieden ist er Ehrenbürger seit 1912; auch erinnert ein Dr.-Schenz-Weg an ihn.
Sekundärliteratur:
Büchler, Michael (1981): Die Geistlichkeit von Niederrieden, S. 42.
Ders. (1991): Chronik von Niederrieden, S. 154f.
Fadini, Alois (1975): Professor Dr. Wilhelm Schenz aus Niederrieden. Eine Kurzbiographie. In: Memminger Geschichtsblätter. Memmingen 1976, S. 22-26 (mit Bibliographie).
Fickler, Kreszentia (1987): Dr. Wilhelm Schenz. In: Landkreis Unterallgäu, Bd. 2. Bedeutende Persönlichkeiten, S. 860.
Sontheimer, Martin (19222): Die aus dem Kapitel Ottobeuren hervorgegangene Geistlichkeit, S. 283-285.
Externe Links:
Der katholische Theologe und Exeget Wilhelm Schenz stammt aus Niederrieden bei Memmingen, wo er 1845 als viertes Kind des Glasermeisters Joseph Schenz und seiner Frau Monika zur Welt kommt. Nach dem Besuch der Lateinschule bei St. Stephan in Augsburg und des Gymnasiums in Dillingen, das er 1864 mit der Note „vorzüglich“ absolviert, studiert er Theologie an der Universität München, wird 1868 zum Priester geweiht und 1869 mit Auszeichnung für seine Dissertation Historisch-exegetische Abhandlung über das erste allgemeine Concil in Jerusalem, 52 nach Chr. zum Doktor der Theologie promoviert. Von 1869 bis 1874 ist er Hofbenefiziat in München und anschließend Hochschulprofessor in Regensburg. Er unterrichtet hebräische Sprache, alttestamentliche Exegese, biblische Hermeneutik, Archäologie und Pädagogik am Königlichen Lyzeum Regensburg, ist zudem Inspektor der Kgl. Präparandenschule und Bezirksinspektor der israelitischen Schule. 1895 erfolgt die Beförderung zum Lyzealrektor, das Amt versieht er bis 1914. 1916 stirbt er im Alter von 71 Jahren in Regensburg und wird in seiner Heimatgemeinde Niederrieden begraben.
Wilhelm Schenz ist Verfasser zahlreicher theologisch-wissenschaftlicher Bücher und Aufsätze, wie Das Laien- und das hierarchische Priesterthum nach dem ersten Briefe des Apostels Petrus (1873), Einleitung in die kanonischen Bücher des alten Testaments (1887), Die priesterliche Thätigkeit des Messias nach dem Propheten Isaias (1892) und Das Buch Josua (1914). Schenz tritt auch als Übersetzer in Erscheinung; 1880 legt er mit Warum Gott Mensch geworden eine Übersetzung des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Buchs Cur deus homo von Anselm von Canterbury vor. Über seine Eindrücke einer Reise nach Stettin durch überwiegend evangelische Gebiete berichtet er in Eine Reise in die katholische Diaspora des Nordens und der Psalmbund nebst Gebetsverein U.O.U. (1889). Eine ausführliche Bibliographie enthält Alois Fadinis Artikel „Professor Dr. Wilhelm Schenz aus Niederrieden. Eine Kurzbiographie“ (ersch. in: Memminger Geschichtsblätter, Jg. 1975, S. 22-26).
Für seine Verdienste wird Wilhelm Schenz mehrfach geehrt (Verdienstorden vom hl. Michael dritter Klasse, Luitpoldkreuz, Ernennung zum Königlich Geistlichen Rat und zum päpstlichen Hausprälaten). In seiner Heimatgemeinde Niederrieden ist er Ehrenbürger seit 1912; auch erinnert ein Dr.-Schenz-Weg an ihn.
Büchler, Michael (1981): Die Geistlichkeit von Niederrieden, S. 42.
Ders. (1991): Chronik von Niederrieden, S. 154f.
Fadini, Alois (1975): Professor Dr. Wilhelm Schenz aus Niederrieden. Eine Kurzbiographie. In: Memminger Geschichtsblätter. Memmingen 1976, S. 22-26 (mit Bibliographie).
Fickler, Kreszentia (1987): Dr. Wilhelm Schenz. In: Landkreis Unterallgäu, Bd. 2. Bedeutende Persönlichkeiten, S. 860.
Sontheimer, Martin (19222): Die aus dem Kapitel Ottobeuren hervorgegangene Geistlichkeit, S. 283-285.