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Geb.: 17. 5.1823 in München
Gest.: 17.12.1900 in München
Eduard Ille: Des Sängers Fluch. Aquarell über schwarzem Stift, etwa 1865
Titel: Prof.
Namensvarianten: Eduard Valentin Joseph Karl Ille; Eduard Wörgl von Brixlegg

Eduard Ille

Eduard Ille studiert an der Münchner Kunstakademie als Schüler von Julius Schnorr von Carolsfeld und Moritz von Schwind. Seine Arbeit als Zeichner führt ihn zur Zeitschrift Fliegende Blätter und zum Münchener Bilderbogen, für die er einige Schilderungen gestaltet, die dann als Märchen, illustrierte Redensarten, „Affen- und Hunde-Komödien“ sowie virtuose Tierbilder hervortreten. Im Auftrag König Ludwigs II. entstehen zudem mehrere große Aquarelle. 1868 wird Ille mit dem Professorentitel und Michaelsorden geehrt.

Ebenso der Feder wie des Zeichenstiftes mächtig, schließt Ille sich dem Münchner Dichterkreis an und verfasst einige lyrische und epische Gedichte, darunter einen Faust, wobei er sich auch an größere Dichtungen, etwa an ein historisches Drama Kaiser Joseph II. oder Mozarts Tod heranwagt. Für gesellige Kreise dichtet er Lust- und Singspiele sowie ein Libretto zur romantischen Oper Herzog Friedrich von Tirol, genannt mit der leeren Tasche von Matthäus Nagiller.

Seit 1864 bekleidet Ille die Stelle als ständiger Redaktionsbeirat im „Generalstab“ der Fliegenden Blätter. Zu den Liedern Walthers von der Vogelweide fertigt er acht Bilder an, welche bis heute die Wände des Ankleidezimmers auf Schloss Neuschwanstein zieren. Seit 1890 avanciert er zum „Salvator-Dichter“ auf dem Münchner Nockherberg, dessen jährliche Ausschanktradition er in Beiträgen der Fliegenden Blätter verherrlicht.

Befreundet mit dem Dichter Joseph Viktor von Scheffel, für dessen Trompeter von Säckingen er ein Aquarell malt, bleibt Ille seinen restlichen Bekannten treu, darunter auch der fröhlichen Gesellschaft Harbni(e), die u.a. seine originell illustrierte Autobiografie verwahrt. Mit der Jugendschriftstellerin und Illustratorin Marie von Beeg ist Ille in zweiter Ehe verheiratet.

Am 17. Dezember 1900 stirbt Eduard Ille an den Folgen eines Schlaganfalls im Alter von 77 Jahren.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Holland, Hyacinth (1903): Ille, Eduard. In: Bettelheim, Anton (Hg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Bd. 5. Georg Reimer Verlag, Berlin, S. 48-50.

Mahr, Johannes (1987) (Hg.): Die Krokodile. Ein Münchner Dichterkreis. Texte und Dokumente mit 29 Abbildungen. Reclam, Stuttgart.


Externe Links:

Literatur von Eduard Ille im BVB

Literatur über Eduard Ille im BVB

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