Anna Mayer-Bergwald
Anna Mayer alias Anna Mayer-Bergwald wird 1852 als Tochter des Stiftungsadministrators Heinrich Mayer in Ansbach geboren. Ihr Vater spricht 1871 im Schlosstheater ein Großgedicht mit Prologcharakter zur deutschen Reichsgründung und erweist sich damit schon früh als ihr literarischer Mentor. In Ansbach absolviert Anna Mayer eine Ausbildung am Institut für Höhere Töchter, bevor sie 1884 nach München zieht. Von München aus unternimmt sie alljährlich Reisen in die Berge, wobei sich ihre Eindrücke der Gebirgswelt zu Alpenmärchen, Skizzen, Lebensbildern und Dorfgeschichten gestalten.
Ab 1890 beginnt sie als Schriftstellerin zu arbeiten, sie entpuppt sich dabei als Multitalent. Anna Mayer-Bergwald veröffentlicht Bücher und Broschüren, schreibt aber auch für verschiedenste Zeitungen und Zeitschriften aus dem gesamten Reichsgebiet (u.a. Schlesische Zeitung, Hamburger Nachrichten, Salzburger Fremden-Zeitung sowie viele regionale Blätter) als Journalistin und Reiseberichterstatterin. Ihre breit gestreuten Fähigkeiten lassen sie weitere Rollen einnehmen: Mayer-Bergwald betätigt sich als Erzählerin, Lyrikerin, Jugendschriftstellerin, Verfasserin von Festreden und Prologen sowie künstlerische Gestalterin ihrer eigenen Bücher. Daneben ist sie Malerin, Fotografin, Komponistin, Dozentin mit Lichtbildervorträgen, Natur- und Umweltschützerin, Alpinistin, Förderin der Bayerischen Volkskultur und eines landschaftsschonenden Fremdenverkehrs.
1895 tritt sie sogar als Komitee-Dame des großen Bayerischen Volkstrachtenfests in München in Erscheinung. Auf Bitten des Volkstrachtenvereins Werdenfelser Heimat (Partenkirchen) unterstützt Anna Mayer-Bergwald die Enthüllung eines Denkmals für König Ludwig II. Darüber hinaus unterhält sie freundschaftliche Beziehungen zum deutschen Kaiserhaus.
In dem Aufsatz „Zum 10. Todestag Karl Stielers“ (1895) gedenkt sie ihres Lieblingsdichters. Auch hält sie sich häufig am Tegernsee auf, am liebsten in Bad Wiessee, im bekannten „Bauer in der Au“. Anlässlich des Besuches der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921) 1897 in Tegernsee verfasst sie das Buch Freudentage am Tegernsee. Eine Rückerinnerung an den Sommer 1897.
Ab 1900 baut Mayer-Bergwald die Beziehungen zu Künstlern der Oberammergauer Gegend aus und begleitet die Passionsspiele durch ihre Aufsätze. Seit 1911 lebt sie dauerhaft auf der Insel Frauenchiemsee in der Villa Bergwald mit der acht Jahre älteren Geheimratswitwe Martha Aegidi zusammen. Es entwickelt sich ein kleiner künstlerischer Zirkel, der sich regelmäßig zu Konzerten und literarischen Veranstaltungen trifft. Unter seinen Besuchern zählt auch der Volksschriftsteller Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt.
Durch ihre erfolgreiche Mitarbeit beim „Schutzverband zur Rettung des Chiemsees“ verhindert Anna Mayer-Bergwald die industrielle Ausbeutung des gesamten Seebereichs. Ihr Mahngedicht „Rettet den Chiemsee!“ wird weltweit in über 10.0000 Exemplaren gedruckt. 1922 verleiht die Gemeinde Chiemsee der viel geachteten Schriftstellerin das Ehrenbürgerrecht.
Am 13. November 1935 stirbt Anna Mayer-Bergwald in Traunstein.
Sekundärliteratur:
Pedarnig, Dietlind; Ziegler, Edda (Hg.) (2013): Bayerische Schriftstellerinnen. Ein Lesebuch. Allitera Verlag, München, S. 59-67.
Ziegler, Hans (2008): Anna Mayer-Bergwalds Werk - eine Fundgrube des Ländlichen. In: Jakob, Reinhard (Hg.): Frauen schreiben: G'schichten vom Land. Schriftstellerinnen und das ländliche Milieu [Ausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof, 12. Juni bis 31. Oktober 2008] (Jexhof-Heft, 24). Bauernhofmuseum Jexhof, Fürstenfeldbruck, S. 132-137.
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Anna Mayer alias Anna Mayer-Bergwald wird 1852 als Tochter des Stiftungsadministrators Heinrich Mayer in Ansbach geboren. Ihr Vater spricht 1871 im Schlosstheater ein Großgedicht mit Prologcharakter zur deutschen Reichsgründung und erweist sich damit schon früh als ihr literarischer Mentor. In Ansbach absolviert Anna Mayer eine Ausbildung am Institut für Höhere Töchter, bevor sie 1884 nach München zieht. Von München aus unternimmt sie alljährlich Reisen in die Berge, wobei sich ihre Eindrücke der Gebirgswelt zu Alpenmärchen, Skizzen, Lebensbildern und Dorfgeschichten gestalten.
Ab 1890 beginnt sie als Schriftstellerin zu arbeiten, sie entpuppt sich dabei als Multitalent. Anna Mayer-Bergwald veröffentlicht Bücher und Broschüren, schreibt aber auch für verschiedenste Zeitungen und Zeitschriften aus dem gesamten Reichsgebiet (u.a. Schlesische Zeitung, Hamburger Nachrichten, Salzburger Fremden-Zeitung sowie viele regionale Blätter) als Journalistin und Reiseberichterstatterin. Ihre breit gestreuten Fähigkeiten lassen sie weitere Rollen einnehmen: Mayer-Bergwald betätigt sich als Erzählerin, Lyrikerin, Jugendschriftstellerin, Verfasserin von Festreden und Prologen sowie künstlerische Gestalterin ihrer eigenen Bücher. Daneben ist sie Malerin, Fotografin, Komponistin, Dozentin mit Lichtbildervorträgen, Natur- und Umweltschützerin, Alpinistin, Förderin der Bayerischen Volkskultur und eines landschaftsschonenden Fremdenverkehrs.
1895 tritt sie sogar als Komitee-Dame des großen Bayerischen Volkstrachtenfests in München in Erscheinung. Auf Bitten des Volkstrachtenvereins Werdenfelser Heimat (Partenkirchen) unterstützt Anna Mayer-Bergwald die Enthüllung eines Denkmals für König Ludwig II. Darüber hinaus unterhält sie freundschaftliche Beziehungen zum deutschen Kaiserhaus.
In dem Aufsatz „Zum 10. Todestag Karl Stielers“ (1895) gedenkt sie ihres Lieblingsdichters. Auch hält sie sich häufig am Tegernsee auf, am liebsten in Bad Wiessee, im bekannten „Bauer in der Au“. Anlässlich des Besuches der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921) 1897 in Tegernsee verfasst sie das Buch Freudentage am Tegernsee. Eine Rückerinnerung an den Sommer 1897.
Ab 1900 baut Mayer-Bergwald die Beziehungen zu Künstlern der Oberammergauer Gegend aus und begleitet die Passionsspiele durch ihre Aufsätze. Seit 1911 lebt sie dauerhaft auf der Insel Frauenchiemsee in der Villa Bergwald mit der acht Jahre älteren Geheimratswitwe Martha Aegidi zusammen. Es entwickelt sich ein kleiner künstlerischer Zirkel, der sich regelmäßig zu Konzerten und literarischen Veranstaltungen trifft. Unter seinen Besuchern zählt auch der Volksschriftsteller Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt.
Durch ihre erfolgreiche Mitarbeit beim „Schutzverband zur Rettung des Chiemsees“ verhindert Anna Mayer-Bergwald die industrielle Ausbeutung des gesamten Seebereichs. Ihr Mahngedicht „Rettet den Chiemsee!“ wird weltweit in über 10.0000 Exemplaren gedruckt. 1922 verleiht die Gemeinde Chiemsee der viel geachteten Schriftstellerin das Ehrenbürgerrecht.
Am 13. November 1935 stirbt Anna Mayer-Bergwald in Traunstein.
Pedarnig, Dietlind; Ziegler, Edda (Hg.) (2013): Bayerische Schriftstellerinnen. Ein Lesebuch. Allitera Verlag, München, S. 59-67.
Ziegler, Hans (2008): Anna Mayer-Bergwalds Werk - eine Fundgrube des Ländlichen. In: Jakob, Reinhard (Hg.): Frauen schreiben: G'schichten vom Land. Schriftstellerinnen und das ländliche Milieu [Ausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof, 12. Juni bis 31. Oktober 2008] (Jexhof-Heft, 24). Bauernhofmuseum Jexhof, Fürstenfeldbruck, S. 132-137.