Ludwig Laistner
Der in Esslingen am Neckar geborene Ludwig Laistner studiert 1863-1867 Theologie in Tübingen. 1870 lässt er sich aufgrund eines Herzleidens vom Vikariat beurlauben und wird Hauslehrer und Privatgelehrter in München. Dort schließt er sich dem Dichterkreis um Emanuel Geibel an und wird ab 1872 Mitglied bei den „Krokodilen“. Laistner tritt dort hervor als Übersetzer beim „Novellenschatz des Auslandes“ von Paul Heyse, schreibt Artikel für dessen Neues Münchener Dichterbuch (1882) und wird Mitherausgeber des 24-bändigen Neuen Deutschen Novellenschatzes (1884-87). Unter dem Einfluss seines Freundes und Kollegen bei den „Krokodilen“ Wilhelm Hertz (1835-1902) wendet sich Laistner immer mehr auch der Sagenforschung zu.
Besonders hervorzuheben sind seine Übertragungen mittellateinischer Vagantenlieder unter dem Titel Golias (1879) sowie seine Erforschungen zur Sagendichtung: Aufsteigende Nebel z.B. werden von ihm als das Kochen der Zwerge interpretiert (Nebelsagen, 1879). Zu seinen eigenen Schöpfungen sind u.a. sein episches Gedicht Barbarossas Brautwerber. Eine Wirtemberger Sage (1875) und die Novellen aus alter Zeit (1882) zu nennen.
1889 wird Ludwig Laistner als erster literarischer Berater des Cotta-Verlags nach Stuttgart beordert, wo er u.a. die 36-bändige Ausgabe der Werke Johann Wolfgang von Goethes und die sechsbändige der Werke Friedrich Rückerts besorgt. Darüber hinaus veröffentlicht er Rezensionen für die Augsburger Allgemeine Zeitung.
Sekundärliteratur:
Mahr, Johannes (1987) (Hg.): Die Krokodile. Ein Münchner Dichterkreis. Texte und Dokumente mit 29 Abbildungen. Reclam, Stuttgart.
Theiner, Eduard: Laistner, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 422f.; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116648163.html#ndbcontent, (24.10.2018).
Externe Links:
Der in Esslingen am Neckar geborene Ludwig Laistner studiert 1863-1867 Theologie in Tübingen. 1870 lässt er sich aufgrund eines Herzleidens vom Vikariat beurlauben und wird Hauslehrer und Privatgelehrter in München. Dort schließt er sich dem Dichterkreis um Emanuel Geibel an und wird ab 1872 Mitglied bei den „Krokodilen“. Laistner tritt dort hervor als Übersetzer beim „Novellenschatz des Auslandes“ von Paul Heyse, schreibt Artikel für dessen Neues Münchener Dichterbuch (1882) und wird Mitherausgeber des 24-bändigen Neuen Deutschen Novellenschatzes (1884-87). Unter dem Einfluss seines Freundes und Kollegen bei den „Krokodilen“ Wilhelm Hertz (1835-1902) wendet sich Laistner immer mehr auch der Sagenforschung zu.
Besonders hervorzuheben sind seine Übertragungen mittellateinischer Vagantenlieder unter dem Titel Golias (1879) sowie seine Erforschungen zur Sagendichtung: Aufsteigende Nebel z.B. werden von ihm als das Kochen der Zwerge interpretiert (Nebelsagen, 1879). Zu seinen eigenen Schöpfungen sind u.a. sein episches Gedicht Barbarossas Brautwerber. Eine Wirtemberger Sage (1875) und die Novellen aus alter Zeit (1882) zu nennen.
1889 wird Ludwig Laistner als erster literarischer Berater des Cotta-Verlags nach Stuttgart beordert, wo er u.a. die 36-bändige Ausgabe der Werke Johann Wolfgang von Goethes und die sechsbändige der Werke Friedrich Rückerts besorgt. Darüber hinaus veröffentlicht er Rezensionen für die Augsburger Allgemeine Zeitung.
Mahr, Johannes (1987) (Hg.): Die Krokodile. Ein Münchner Dichterkreis. Texte und Dokumente mit 29 Abbildungen. Reclam, Stuttgart.
Theiner, Eduard: Laistner, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 422f.; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116648163.html#ndbcontent, (24.10.2018).