Max Peinkofer
Max Peinkofer wird als zehntes und letztes Kind einer bäuerlichen Handwerkerfamilie geboren. Mit 13 Jahren verlässt er die Volksschule und besucht die Präparandenschule in Passau. Nach erfolgreicher Absolvierung 1908 kommt er aufs Lehrerseminar in Straubing, wo er sein Interesse für Heimatkunde und Geschichtenschreiben entdeckt und die Werke Maximilian Schmidts u.a. kennenlernt. 1910 wird er Hilfslehrer in Johanniskirchen, ab 1914 Schulverweser in Kirchdorf bei Abensberg. Seinen Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg leistet er von 1917 bis 1918 ab. Gerüchte, wonach Peinkofer sich als Soldat an der Revolution beteiligt, verstummen nie, obwohl er sich in späteren Jahren nicht über die Kriegs- und unmittelbare Nachkriegszeit äußert.
Peinkofer erhält eine Stelle als Lehrer in Greising bei Deggendorf und wird 1923 schließlich Schulleiter in Niederalteich. Bis 1928 ist er als Volksschullehrer tätig; er gibt den Lehrerberuf allerdings auf und wendet sich ganz seiner schriftstellerischen Berufung zu. Neben seinem Wirken als Redakteur des Grafenauer Anzeigers begründet er 1924 die heimatkundliche Beilage „Heimatglocken“ der Passauer Donauzeitung, die er bis zu ihrem Verbot 1936 leitet. Er steht im Mittelpunkt eines Kreises von Heimatforschern und Volksdichtern und sammelt neben heimatkundlichen Arbeiten Sagen, Gedichte sowie Laienspiele.
Im Sommer 1934 verbringt er eine mehrwöchige Schutzhaft in München wegen – wie es damals heißt – „abfälliger Äußerungen gegenüber der Regierung und Weiterverbreitung von Greuelnachrichten“. 1938 wird er in die Haftanstalt Landsberg am Lech gesperrt und erst 1942 wieder entlassen. Peinkofer bekundet gegenüber einem Passauer Freund, dass nur die ihm anvertraute Leitung der Gefängnisbibliothek ihm das Überleben ermöglicht.
Im selben Jahr heiratet er Maria Freundorfer aus Bischofsmais, Schwester des späteren Augsburger Bischofs Josef Freundorfer, die im Ort ein kleines Lebensmittelgeschäft mit Buchhandel führt. Völlig zurückgezogen lebt er die letzten Kriegsjahre im Hause seiner Frau. Zur Erschießung wegen „Gegnerschaft zur Partei vor Zusammenbruch des ‚Ewigen Reiches‘ laut Parteibefehl des Passauer Oberbonzen Moosbauer“ (Peinkofer) kommt es glücklicherweise nicht mehr.
Für sein Heimatbuch Der Brunnkorb (1947) und den niederbayerischen Heimatroman Das Pandurenstüberl (1949) erhält er 1951 den Literaturpreis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums e.V. München. Zugleich ernennt ihn seine Geburtsstadt Tittling zum Ehrenbürger.
Sein Grab liegt in Bischofsmais.
Sekundärliteratur:
Dorfmeister, Herbert (Hg.) (2007): Max Peinkofer. Um mich ist Heimat. Von vielen Leuten aus Gäu und Wald. Dorfmeister Verlag, Tittling.
Göttler, Hans (2000): Liebe zur Heimat und Wissen um sie ... Zu Leben und Werk des niederbayerischen Schriftstellers Max Peinkofer (22.9.1891 – 6.5.1963). In: Altbairischer Volks- und Heimatkalender, S. 41-49.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Max Peinkofer (22.9.1891 – 6.5.1963). Heimatbilder und Versgeschichten. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 133f.
Externe Links:
Literatur von Max Peinkofer im BVB
Max Peinkofer wird als zehntes und letztes Kind einer bäuerlichen Handwerkerfamilie geboren. Mit 13 Jahren verlässt er die Volksschule und besucht die Präparandenschule in Passau. Nach erfolgreicher Absolvierung 1908 kommt er aufs Lehrerseminar in Straubing, wo er sein Interesse für Heimatkunde und Geschichtenschreiben entdeckt und die Werke Maximilian Schmidts u.a. kennenlernt. 1910 wird er Hilfslehrer in Johanniskirchen, ab 1914 Schulverweser in Kirchdorf bei Abensberg. Seinen Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg leistet er von 1917 bis 1918 ab. Gerüchte, wonach Peinkofer sich als Soldat an der Revolution beteiligt, verstummen nie, obwohl er sich in späteren Jahren nicht über die Kriegs- und unmittelbare Nachkriegszeit äußert.
Peinkofer erhält eine Stelle als Lehrer in Greising bei Deggendorf und wird 1923 schließlich Schulleiter in Niederalteich. Bis 1928 ist er als Volksschullehrer tätig; er gibt den Lehrerberuf allerdings auf und wendet sich ganz seiner schriftstellerischen Berufung zu. Neben seinem Wirken als Redakteur des Grafenauer Anzeigers begründet er 1924 die heimatkundliche Beilage „Heimatglocken“ der Passauer Donauzeitung, die er bis zu ihrem Verbot 1936 leitet. Er steht im Mittelpunkt eines Kreises von Heimatforschern und Volksdichtern und sammelt neben heimatkundlichen Arbeiten Sagen, Gedichte sowie Laienspiele.
Im Sommer 1934 verbringt er eine mehrwöchige Schutzhaft in München wegen – wie es damals heißt – „abfälliger Äußerungen gegenüber der Regierung und Weiterverbreitung von Greuelnachrichten“. 1938 wird er in die Haftanstalt Landsberg am Lech gesperrt und erst 1942 wieder entlassen. Peinkofer bekundet gegenüber einem Passauer Freund, dass nur die ihm anvertraute Leitung der Gefängnisbibliothek ihm das Überleben ermöglicht.
Im selben Jahr heiratet er Maria Freundorfer aus Bischofsmais, Schwester des späteren Augsburger Bischofs Josef Freundorfer, die im Ort ein kleines Lebensmittelgeschäft mit Buchhandel führt. Völlig zurückgezogen lebt er die letzten Kriegsjahre im Hause seiner Frau. Zur Erschießung wegen „Gegnerschaft zur Partei vor Zusammenbruch des ‚Ewigen Reiches‘ laut Parteibefehl des Passauer Oberbonzen Moosbauer“ (Peinkofer) kommt es glücklicherweise nicht mehr.
Für sein Heimatbuch Der Brunnkorb (1947) und den niederbayerischen Heimatroman Das Pandurenstüberl (1949) erhält er 1951 den Literaturpreis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums e.V. München. Zugleich ernennt ihn seine Geburtsstadt Tittling zum Ehrenbürger.
Sein Grab liegt in Bischofsmais.
Dorfmeister, Herbert (Hg.) (2007): Max Peinkofer. Um mich ist Heimat. Von vielen Leuten aus Gäu und Wald. Dorfmeister Verlag, Tittling.
Göttler, Hans (2000): Liebe zur Heimat und Wissen um sie ... Zu Leben und Werk des niederbayerischen Schriftstellers Max Peinkofer (22.9.1891 – 6.5.1963). In: Altbairischer Volks- und Heimatkalender, S. 41-49.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Max Peinkofer (22.9.1891 – 6.5.1963). Heimatbilder und Versgeschichten. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 133f.