David Aichler
David Aichler, 1545 als Sohn des Bürgermeisters in Mindelheim geboren, tritt 1564 im Alter von 19 Jahren in das Benediktinerstift Ottobeuren ein. Abt Caspar Kindelmann schickt ihn zunächst zum Studium an die Universität Dillingen. Zurückgekehrt in sein Professkloster übernimmt der Pater das Amt des Bibliothekars und legt in dieser Zeit einen umfassenden Bibliothekskatalog an. Von 1571 bis 1576 wirkt der tatkräftige und gelehrte Mönch im Auftrag des Augsburger Bischofs als Administrator des stark verschuldeten Klosters St. Mang in Füssen. Er kehrt nach Ottobeuren zurück und wird 1588 Abt von Kloster Andechs. Auch dieses Kloster befindet sich seit der Reformation in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Abt David Aichler gelingt, was vier Administratoren und fünf Äbte vor ihm vergebens versucht hatten: Er kann das Kloster in wirtschaftlicher und disziplinärer Hinsicht sanieren. Wegen seines erfolgreichen Wirkens in Andechs wird er auch mit der Visitation anderer Klöster betraut. Er spielt eine bedeutende Rolle in der bayerischen Gegenreformation.
David Aichler ist zudem schriftstellerisch tätig. Er verfasst während seines Wirkens im Kloster Füssen die Acta (Klostergeschichte von Füssen) und als Abt von Kloster Andechs die Chronologia miscellanea (1595) und das Chronicon Andecense, montis sancti (Chronik von Andechs, 1595). Aus seiner Zeit in Ottobeuren stammt der Psalter Liber psalmorum, canticorum et hymnorum iuxta usum (1583). Er gehörte möglicherweise zu den wertvollen Handschriften, die 1800 während der napoleonischen Kriege in die Hände der Franzosen gelangten. 1977 konnte der Kodex von der Bayerischen Staatsbibliothek bei einer Auktion erworben werden und wird seither dort verwahrt (Clm 28999).
David Aichler stirbt am 26. Februar 1596 in Andechs.
Sekundärliteratur:
https://www.andechs.de/kloster/geschichte/1617-jahrhundert.html, (23.08.2024).
Aichler, David. In: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 10.10.2011. URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Aichler,_David, (23.08.2024).
Bauerreiß OSB, Romuald: Aichler, David. In: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 116f.; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115593772.html#ndbcontent, (23.08.2024).
Layer, Adolf: David Aicheler (Aichler), OSB Abt und Chronist. In: Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit und Gegenwart (1968), S. 688.
Mader, Ernst (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu, S. 57, 144.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 88.
Externe Links:
David Aichler, 1545 als Sohn des Bürgermeisters in Mindelheim geboren, tritt 1564 im Alter von 19 Jahren in das Benediktinerstift Ottobeuren ein. Abt Caspar Kindelmann schickt ihn zunächst zum Studium an die Universität Dillingen. Zurückgekehrt in sein Professkloster übernimmt der Pater das Amt des Bibliothekars und legt in dieser Zeit einen umfassenden Bibliothekskatalog an. Von 1571 bis 1576 wirkt der tatkräftige und gelehrte Mönch im Auftrag des Augsburger Bischofs als Administrator des stark verschuldeten Klosters St. Mang in Füssen. Er kehrt nach Ottobeuren zurück und wird 1588 Abt von Kloster Andechs. Auch dieses Kloster befindet sich seit der Reformation in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Abt David Aichler gelingt, was vier Administratoren und fünf Äbte vor ihm vergebens versucht hatten: Er kann das Kloster in wirtschaftlicher und disziplinärer Hinsicht sanieren. Wegen seines erfolgreichen Wirkens in Andechs wird er auch mit der Visitation anderer Klöster betraut. Er spielt eine bedeutende Rolle in der bayerischen Gegenreformation.
David Aichler ist zudem schriftstellerisch tätig. Er verfasst während seines Wirkens im Kloster Füssen die Acta (Klostergeschichte von Füssen) und als Abt von Kloster Andechs die Chronologia miscellanea (1595) und das Chronicon Andecense, montis sancti (Chronik von Andechs, 1595). Aus seiner Zeit in Ottobeuren stammt der Psalter Liber psalmorum, canticorum et hymnorum iuxta usum (1583). Er gehörte möglicherweise zu den wertvollen Handschriften, die 1800 während der napoleonischen Kriege in die Hände der Franzosen gelangten. 1977 konnte der Kodex von der Bayerischen Staatsbibliothek bei einer Auktion erworben werden und wird seither dort verwahrt (Clm 28999).
David Aichler stirbt am 26. Februar 1596 in Andechs.
https://www.andechs.de/kloster/geschichte/1617-jahrhundert.html, (23.08.2024).
Aichler, David. In: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 10.10.2011. URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Aichler,_David, (23.08.2024).
Bauerreiß OSB, Romuald: Aichler, David. In: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 116f.; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115593772.html#ndbcontent, (23.08.2024).
Layer, Adolf: David Aicheler (Aichler), OSB Abt und Chronist. In: Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit und Gegenwart (1968), S. 688.
Mader, Ernst (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu, S. 57, 144.
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 88.