Martin Stempfle
Was die Barockliteratur in der Benediktinerabtei zu Füssen angeht, ist Abt Martin Stempfle ihr wohl wichtigster Vertreter. Stempfle ist dort Abt von 1614 bis 1661. In dem im Jahr seines Todes 1665 in Kempten gedruckten hagiografischen Werk Leben und Wunderthaten deß H. Magni, Deß grossen Apostels, Nothhelffers, Beichtigers, Stüffters vnd Ersten Abbts seines Vhralten Closters zu Füessen hat er das Leben des hl. Magnus, Klostergründer und erster Abt der Abtei Füssen („Apostel des Allgäus“), eindrucksvoll dargestellt.
Das Buch ist zugleich ein wichtiges Mirakelbuch zu dessen Wallfahrt und dient als Vorlage für die Fresken in der Abteikirche St. Mang. 1729 erscheint ebenfalls in Kempten ein Buch über den hl. Magnus unter dem Titel Starcker Arm Gottes der Welt gezeiget In Dem Wunder- und Heiligkeit-Vollen Lebens-Wandel Deß grossen heiligen Abbt und Beichtigers Magni [...].
Mirakelbücher sind die typische Literatur der Wallfahrtsorte in dieser Zeit. Zunächst bloße Aufzählungen von Gebetserhörungen, sind sie durchwegs literarisch gestaltet und angereichert mit Liedern, Gebeten, Traktaten, Heiligenviten etc. und werden zum beliebten Lesestoff für Pilger. Sie zeigen die „Gnaden und Wohltaten“ des Wallfahrtsorts auf, festigen die Erinnerung an das Reiseerlebnis und spenden Trost oder bessere Einsicht in den Willen Gottes (vgl. Hans Pörnbacher, S. 204f.).
Sekundärliteratur:
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 160 und 206.
Externe Links:
Was die Barockliteratur in der Benediktinerabtei zu Füssen angeht, ist Abt Martin Stempfle ihr wohl wichtigster Vertreter. Stempfle ist dort Abt von 1614 bis 1661. In dem im Jahr seines Todes 1665 in Kempten gedruckten hagiografischen Werk Leben und Wunderthaten deß H. Magni, Deß grossen Apostels, Nothhelffers, Beichtigers, Stüffters vnd Ersten Abbts seines Vhralten Closters zu Füessen hat er das Leben des hl. Magnus, Klostergründer und erster Abt der Abtei Füssen („Apostel des Allgäus“), eindrucksvoll dargestellt.
Das Buch ist zugleich ein wichtiges Mirakelbuch zu dessen Wallfahrt und dient als Vorlage für die Fresken in der Abteikirche St. Mang. 1729 erscheint ebenfalls in Kempten ein Buch über den hl. Magnus unter dem Titel Starcker Arm Gottes der Welt gezeiget In Dem Wunder- und Heiligkeit-Vollen Lebens-Wandel Deß grossen heiligen Abbt und Beichtigers Magni [...].
Mirakelbücher sind die typische Literatur der Wallfahrtsorte in dieser Zeit. Zunächst bloße Aufzählungen von Gebetserhörungen, sind sie durchwegs literarisch gestaltet und angereichert mit Liedern, Gebeten, Traktaten, Heiligenviten etc. und werden zum beliebten Lesestoff für Pilger. Sie zeigen die „Gnaden und Wohltaten“ des Wallfahrtsorts auf, festigen die Erinnerung an das Reiseerlebnis und spenden Trost oder bessere Einsicht in den Willen Gottes (vgl. Hans Pörnbacher, S. 204f.).
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 160 und 206.