Manuel Thomas
Manuel Thomas wird 1940 als zweites von sechs Kindern des Ehepaars Hildegard und Dr. Emil Müller in Speyer geboren. Nach dem Abitur im Jesuitenkolleg St. Blasien studiert er an der Kunstakademie in Mainz Malerei und Zeichnung und wechselt dann nach München, wo er an der Kunstakademie in der Klasse bei Jean Deyrolle arbeitet; darüber hinaus studiert er Theaterwissenschaft, Theologie und Kunstgeschichte an der Universität. Er lebt in München, seit 1970 mit der Journalistin Franziska Müller-Härlin verheiratet; dort kommen seine drei Söhne zur Welt.
Im Alter von 22 Jahren veröffentlicht Manuel Thomas im Verlag Driewer, Essen, seinen ersten Roman Herr Mo oder der Abstieg in den Hades, formal vergleichbar dem nouveau roman. Es folgen 1981 Die Nabelschnur im Europa-Verlag, Wien, in der sich ein katholischer Geistlicher mit den ihn bedrängenden Krisen auseinandersetzt; Scheidung, 1986 im Benzinger-Verlag, Zürich, erschienen, ist in ähnlich monologischer Art die Selbstauskunft eines Mannes, den seine Frau verlassen hat. Seinem ersten kleinen mit Farbvignetten versehenen Lyrik-Band Ein Tag für heute folgen 1968 Gedichte und Zeichnungen aus Peru unter dem Titel Indios, 1971 Texte und Zeichnungen, 1973 Gedichte und Lithographien über Die Pfalz, Edition m beck, Schwarzenacker. Die Weihnachtsgeschichte zum Vorlesen ist der erste Titel in dem bibliophilen Verlag Das Werkstattbuch, Murnau, 1976 in japanischer Bindung mit 18 Zeichnungen erschienen; es folgen dort zwei weitere Lyrikbände: Möglichkeiten des Wiedersehens, 1981, und Wege streuen, 1993.
Dem ersten Opernlibretto Gesucht werden Tote für den Komponisten Werner Haentjes, 1968 an den Städtischen Bühnen Köln uraufgeführt, folgen Haentjes' weitere Vertonungen von Gedichten und Lyrik-Zyklen von Manuel Thomas. Er schreibt das Libretto für Aribert Reimanns Inane, den Monolog für Sopran und Orchester einer Frau nach der Abtreibung. 1970 im Sender Freies Berlin uraufgeführt, erlebt das Werk 1971 in der Reihe „Musica viva“ in München und in den folgenden Jahren viele Aufführungen, eingespielt bei Schott/Wergo mit der Sopranistin Joan Caroll.
Manuel Thomas ist gleichermaßen als Schriftsteller und bildender Künstler tätig. Seine zum Teil mit feinster Feder ausgeführten Zeichnungen, seine Gemälde, Aquarelle, abstrakten Hinterglasbilder, zwei- und dreidimensionalen Collagen, Radierungen und Lithographien hat er in weit mehr als 100 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Reisen in ganz Europa, in den Nahen und Mittleren Osten, nach Südamerika, Indien und Südostasien, z.T. mit Ausstellungen und Lesungen für das Goethe-Institut verbunden, sind Quellen seiner Inspiration.
Eine ganz eigene Werkgruppe, die wiederum Wort und Linie verknüpft, besteht aus über 200 Blättern zum Werk von Marcel Proust, literarisch-künstlerische Annäherung „hors texte“, zuletzt zu sehen im Staatlichen Textilmuseum Augsburg und im Französischen Institut Stuttgart. Auch die Ausstellung „Wörter, Bilder, Bücher“, nach seinem Aufenthalt 1993 als Turmschreiber von Deidesheim in Speyer und München gezeigt, ist Ausdruck der Verknüpfung von Bild, Schrift, Text und Textur. Der zu seiner großen Retrospektive 2003 in der Städtischen Galerie Speyer erschienene Begleitband Von und über versammelt eigene Texte und Lyrik, dazu Aufsätze verschiedener Autoren zur Interpretation seines umfangreichen Werks als Schriftsteller und Künstler.
1968 erhält Manuel Thomas den Förderpreis für Literatur des Landes Rheinland-Pfalz, 1975 den Förderpreis für Literatur der Landeshauptstadt München. 1977 wird er mit dem Stipendium der Villa Massimo, Rom, ausgezeichnet; 1986 und 1991 hält er sich mit Stipendien des Kultusministeriums Mainz in Paris auf, 2017 ehrt ihn die Ike-und-Berthold-Roland-Stiftung, Mainz, für sein zeichnerisches Lebenswerk.
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Manuel Thomas wird 1940 als zweites von sechs Kindern des Ehepaars Hildegard und Dr. Emil Müller in Speyer geboren. Nach dem Abitur im Jesuitenkolleg St. Blasien studiert er an der Kunstakademie in Mainz Malerei und Zeichnung und wechselt dann nach München, wo er an der Kunstakademie in der Klasse bei Jean Deyrolle arbeitet; darüber hinaus studiert er Theaterwissenschaft, Theologie und Kunstgeschichte an der Universität. Er lebt in München, seit 1970 mit der Journalistin Franziska Müller-Härlin verheiratet; dort kommen seine drei Söhne zur Welt.
Im Alter von 22 Jahren veröffentlicht Manuel Thomas im Verlag Driewer, Essen, seinen ersten Roman Herr Mo oder der Abstieg in den Hades, formal vergleichbar dem nouveau roman. Es folgen 1981 Die Nabelschnur im Europa-Verlag, Wien, in der sich ein katholischer Geistlicher mit den ihn bedrängenden Krisen auseinandersetzt; Scheidung, 1986 im Benzinger-Verlag, Zürich, erschienen, ist in ähnlich monologischer Art die Selbstauskunft eines Mannes, den seine Frau verlassen hat. Seinem ersten kleinen mit Farbvignetten versehenen Lyrik-Band Ein Tag für heute folgen 1968 Gedichte und Zeichnungen aus Peru unter dem Titel Indios, 1971 Texte und Zeichnungen, 1973 Gedichte und Lithographien über Die Pfalz, Edition m beck, Schwarzenacker. Die Weihnachtsgeschichte zum Vorlesen ist der erste Titel in dem bibliophilen Verlag Das Werkstattbuch, Murnau, 1976 in japanischer Bindung mit 18 Zeichnungen erschienen; es folgen dort zwei weitere Lyrikbände: Möglichkeiten des Wiedersehens, 1981, und Wege streuen, 1993.
Dem ersten Opernlibretto Gesucht werden Tote für den Komponisten Werner Haentjes, 1968 an den Städtischen Bühnen Köln uraufgeführt, folgen Haentjes' weitere Vertonungen von Gedichten und Lyrik-Zyklen von Manuel Thomas. Er schreibt das Libretto für Aribert Reimanns Inane, den Monolog für Sopran und Orchester einer Frau nach der Abtreibung. 1970 im Sender Freies Berlin uraufgeführt, erlebt das Werk 1971 in der Reihe „Musica viva“ in München und in den folgenden Jahren viele Aufführungen, eingespielt bei Schott/Wergo mit der Sopranistin Joan Caroll.
Manuel Thomas ist gleichermaßen als Schriftsteller und bildender Künstler tätig. Seine zum Teil mit feinster Feder ausgeführten Zeichnungen, seine Gemälde, Aquarelle, abstrakten Hinterglasbilder, zwei- und dreidimensionalen Collagen, Radierungen und Lithographien hat er in weit mehr als 100 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Reisen in ganz Europa, in den Nahen und Mittleren Osten, nach Südamerika, Indien und Südostasien, z.T. mit Ausstellungen und Lesungen für das Goethe-Institut verbunden, sind Quellen seiner Inspiration.
Eine ganz eigene Werkgruppe, die wiederum Wort und Linie verknüpft, besteht aus über 200 Blättern zum Werk von Marcel Proust, literarisch-künstlerische Annäherung „hors texte“, zuletzt zu sehen im Staatlichen Textilmuseum Augsburg und im Französischen Institut Stuttgart. Auch die Ausstellung „Wörter, Bilder, Bücher“, nach seinem Aufenthalt 1993 als Turmschreiber von Deidesheim in Speyer und München gezeigt, ist Ausdruck der Verknüpfung von Bild, Schrift, Text und Textur. Der zu seiner großen Retrospektive 2003 in der Städtischen Galerie Speyer erschienene Begleitband Von und über versammelt eigene Texte und Lyrik, dazu Aufsätze verschiedener Autoren zur Interpretation seines umfangreichen Werks als Schriftsteller und Künstler.
1968 erhält Manuel Thomas den Förderpreis für Literatur des Landes Rheinland-Pfalz, 1975 den Förderpreis für Literatur der Landeshauptstadt München. 1977 wird er mit dem Stipendium der Villa Massimo, Rom, ausgezeichnet; 1986 und 1991 hält er sich mit Stipendien des Kultusministeriums Mainz in Paris auf, 2017 ehrt ihn die Ike-und-Berthold-Roland-Stiftung, Mainz, für sein zeichnerisches Lebenswerk.