Jonas Lüscher
Jonas Lüscher wächst in Bern auf, wo er von 1994 bis 1998 am Evangelischen Lehrerseminar Muristalden eine Ausbildung zum Primarlehrer macht. Danach arbeitet er einige Jahre als Dramaturg und Stoffentwickler in einer Filmproduktion in München. Er studiert dort an der Hochschule für Philosophie (2005-2009), nebenbei arbeitet er freiberuflich als Lektor.
Nach Erlangung des Magistergrades 2009 ist Lüscher zwei Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) der LMU München und Ethiklehrer an der Staatlichen Wirtschaftsschule München.
Seit Februar 2011 promoviert er an der ETH Zürich bei Michael Hampe, gefördert durch ein ETH Research Grant, über die Bedeutung von Narrationen für die Beschreibung sozialer Komplexität vor dem Hintergrund von Richard Rortys Neo-Pragmatismus.
2012/13 verbringt Jonas Lüscher mit einem Stipendium des Schweizer Nationalfonds neun Monate als Visiting Researcher am Comparative Literature Department der Stanford University.
Seine erste Novelle Frühling der Barbaren erscheint im Januar 2013 im Verlag C. H. Beck. Neben zwei Nominierungen für den Deutschen und Schweizer Buchpreis wird das Werk im selben Jahr mit dem Franz-Hessel-Preis, dem Berner Literaturpreis und dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet.
Frühling der Barbaren erzählt die Geschichte des Schweizer Fabrikerben Preising, der auf einer Geschäftsreise in einem tunesischen Oasenresort Zeuge aufwändiger Hochzeitsvorbereitungen wird, als sich plötzlich die Finanzkrise zur Katastrophe entwickelt: Das britische Pfund stürzt ab, England wird bankrott, und Preising muss mit ansehen, wie alles außer Kontrolle gerät und in einem Massaker mündet. Der erzählerische Rahmen – Preising befindet sich in einer psychiatrischen Klinik und erzählt von den Vorgängen im Hotel – erinnert nicht zuletzt an Thomas Bernhard: „Ein Ich-Erzähler gibt wieder, wie der handlungs-, aber keineswegs redegehemmte Preising die Story der aus dem Ruder laufenden Hochzeitsfeier auf gemeinsamen Spaziergängen erzählt. Beide befinden sich in einer psychiatrischen Klinik; warum, bleibt offen.“ (Ina Hartwig)
Für seinen Roman Kraft (2017, ebenfalls C. H. Beck) wird Jonas Lüscher 2017 mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet: „In dieser um den Tübinger Rhetorik-Professor Richard Kraft kreisenden Geschichte geht es um das von der neuen Zeit, der Zukunft inkubierte Silicon Valley und die 'quantitativ Verblendeten' der digitalen Revolution ebenso wie um die Verzweiflung eines klassischen Sozialliberalen an den Auswüchsen des vollends marktgläubig gewordenen Neoliberalismus.“
2022 erhält er den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich.
Externe Links:
Literatur von Jonas Lüscher im BVB
Jonas Lüscher wächst in Bern auf, wo er von 1994 bis 1998 am Evangelischen Lehrerseminar Muristalden eine Ausbildung zum Primarlehrer macht. Danach arbeitet er einige Jahre als Dramaturg und Stoffentwickler in einer Filmproduktion in München. Er studiert dort an der Hochschule für Philosophie (2005-2009), nebenbei arbeitet er freiberuflich als Lektor.
Nach Erlangung des Magistergrades 2009 ist Lüscher zwei Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) der LMU München und Ethiklehrer an der Staatlichen Wirtschaftsschule München.
Seit Februar 2011 promoviert er an der ETH Zürich bei Michael Hampe, gefördert durch ein ETH Research Grant, über die Bedeutung von Narrationen für die Beschreibung sozialer Komplexität vor dem Hintergrund von Richard Rortys Neo-Pragmatismus.
2012/13 verbringt Jonas Lüscher mit einem Stipendium des Schweizer Nationalfonds neun Monate als Visiting Researcher am Comparative Literature Department der Stanford University.
Seine erste Novelle Frühling der Barbaren erscheint im Januar 2013 im Verlag C. H. Beck. Neben zwei Nominierungen für den Deutschen und Schweizer Buchpreis wird das Werk im selben Jahr mit dem Franz-Hessel-Preis, dem Berner Literaturpreis und dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet.
Frühling der Barbaren erzählt die Geschichte des Schweizer Fabrikerben Preising, der auf einer Geschäftsreise in einem tunesischen Oasenresort Zeuge aufwändiger Hochzeitsvorbereitungen wird, als sich plötzlich die Finanzkrise zur Katastrophe entwickelt: Das britische Pfund stürzt ab, England wird bankrott, und Preising muss mit ansehen, wie alles außer Kontrolle gerät und in einem Massaker mündet. Der erzählerische Rahmen – Preising befindet sich in einer psychiatrischen Klinik und erzählt von den Vorgängen im Hotel – erinnert nicht zuletzt an Thomas Bernhard: „Ein Ich-Erzähler gibt wieder, wie der handlungs-, aber keineswegs redegehemmte Preising die Story der aus dem Ruder laufenden Hochzeitsfeier auf gemeinsamen Spaziergängen erzählt. Beide befinden sich in einer psychiatrischen Klinik; warum, bleibt offen.“ (Ina Hartwig)
Für seinen Roman Kraft (2017, ebenfalls C. H. Beck) wird Jonas Lüscher 2017 mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet: „In dieser um den Tübinger Rhetorik-Professor Richard Kraft kreisenden Geschichte geht es um das von der neuen Zeit, der Zukunft inkubierte Silicon Valley und die 'quantitativ Verblendeten' der digitalen Revolution ebenso wie um die Verzweiflung eines klassischen Sozialliberalen an den Auswüchsen des vollends marktgläubig gewordenen Neoliberalismus.“
2022 erhält er den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich.