Hermann Schwab von Mindelheim, geboren um 1360, wird Augustinereremit, studiert 1390 in Wien, wird ab 1393 Ordenslektor und lehrt anschließend Theologie an der Universität Prag. Eine Handschrift aus dem Jahr 1402 weist ihn als theologischen Magister und Doktor aus. In seinem Amt bekämpft Schwab von Mindelheim die um sich greifenden Lehren von Johann Wyclif und Jan Hus. 1413 wird er zum Weihbischof in Prag ernannt. Er lässt sich 1417 – gefangengesetzt durch einen hussitischen Anführer – dazu bestimmen, hussitischen Priestern die vom Erzbischof verweigerte Priesterweihe zu spenden. 1420 fällt er in die Hände von Taboriten, die ihn am 26. Juli in der Nähe von Pilsen ermorden.

Hermann Schwab von Mindelheims erhaltene Schriften entstammen seiner Tätigkeit als Prager Universitätstheologe. Dazu gehören Predigten und Exzerpte aus Disputationen der Theologischen Fakultät Prag (eine erhaltene Handschrift wird in der Universitätsbibliothek Augsburg verwahrt unter der Signatur Cod. II. 1.4° 57). Sein Hauptwerk ist der Apokalypsekommentar Lectura super Apocalypsim, der deutlich vor 1402 entstanden sein dürfte und der in zwei Handschriften an den Universitätsbibliotheken Prag und Breslau aufbewahrt wird.