Jakob Louber
Der aus Lindau am Bodensee stammende gelehrte Kartäusermönch Jakob Louber (Lauber) beginnt 1466 mit seinem Studium an der Artistenfakultät der Universität Basel, schließt 1470 als baccalaureus artium ab und wird 1475 zum Lic. Jur. promoviert. Er lehrt Jurisprudenz und ist vom 18. Oktober 1476 bis 30. April 1477 Rektor der Basler Universität. 1477 entscheidet er sich für ein Leben im Kloster, tritt in die Kartause Basel ein und legt mit Dispens schon am 17. November 1477 die Ordensprofess ab.
Bereits während des Noviziats erhält er die Priesterweihe. Die rasche Zulassung zu den Weihen und zur Profess sind seiner Bildung und seinem Ansehen zuzuschreiben. 1480 wird er zum 10. Prior der Kartause Basel ernannt. Louber ist ein fleißiger, strenger und sorgfältiger Verwalter, er ordnet die seit dem Konzil von Basel reich dotierte und berühmte Bibliothek neu und sorgt für ihren Ausbau. Er vermehrt die Bibliothek um 1200 Bände und legt einen Bibliothekskatalog an. Seine saubere Schrift erscheint in zahlreichen Büchern und Archivalien des Klosters.
Er verfasst in dieser Zeit eine größere Anzahl theologischer Werke, die teilweise im Druck erscheinen. 1500 wird Louber zudem Visitator der Klöster in Österreich, Ungarn und Böhmen. Unter seinem Priorat von fast 11 Jahren erlebt die Kartause Basel ihre glänzendste Zeit, sie wird zu einem Zentrum des geistlichen und wissenschaftlichen Lebens in der Stadt.
Von 1502 bis 1507 ist Jakob Louber der 24. Prior der Kartause Buxheim bei Memmingen. Die Form der Amtsübertragung 1501 ohne Mitwirkung des Konvents überschattet seine Regierungszeit. Ein Teil des Konvents wendet sich gegen seine Einsetzung und zeigt sich unzufrieden mit seiner äußerst streng gehandhabten Ordensdisziplin. Das Generalkapitel beharrt auf der Gültigkeit der Einsetzung und droht den unzufriedenen Mönchen Strafen an. Im Verhältnis zur Außenwelt zeigt Louber eine glücklichere Hand. In die Zeit seines Priorats fällt die letzte Schenkungsperiode der Kartause. 1505 wird Hilprand (Hildebrand) Brandenburg aus Biberach als Donatpriester aufgenommen und stiftet nicht nur die Annakapelle, sondern auch seine wertvolle Büchersammlung mit 450 Handschriften und Inkunabeln. Auch in Buxheim zeigt sich Louber als großer Förderer der Klosterbibliothek. Wissenschaftliche Arbeiten sind aus seiner Buxheimer Zeit allerdings nicht bekannt.
1507 resigniert Jakob Louber, gezeichnet von den Folgen eines Schlaganfalls, und kehrt nach Basel zurück, wo er 1513 nach langem Siechtum stirbt. Als Autor hinterlässt er liturgische, juristische und philosophische Werke, die von seiner tiefen Gelehrsamkeit zeugen.
Sekundärliteratur:
https://unigeschichte.unibas.ch/materialien/rektoren/jakob-lauber, (20.11.2024).
https://database.rag-online.org/viewer.p/1/4/object/46-2240819, (20.11.2024).
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte, S. 186.
Stöhlker, Friedrich (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 2, S. 242-244, Nr. 24.
Stöhlker, Friedrich (1978): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 4, S. 781, Nr. 96.
Wackernagel, Hans Georg (Hg.) (1951): Matrikel der Universität Basel. Bd. 1. 1460-1529. Verlag der Universitätsbibliothek Basel, S. 60, 144, 366, 411.
Wilhelmi, Thomas: Humanistische Gelehrsamkeit im Umkreis der Basler Kartause. In: Sönke, Lorenz (Hg.): Bücher, Bibliotheken und Schriftkultur der Kartäuser. Steiner Verlag, Stuttgart, S. 21-27. (Erwähnung Lauber auf S. 22, 24)
Scarpatetti, Beat von: Lauber, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2007. URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012754/2007-11-26/, (03.10.2024).
Der aus Lindau am Bodensee stammende gelehrte Kartäusermönch Jakob Louber (Lauber) beginnt 1466 mit seinem Studium an der Artistenfakultät der Universität Basel, schließt 1470 als baccalaureus artium ab und wird 1475 zum Lic. Jur. promoviert. Er lehrt Jurisprudenz und ist vom 18. Oktober 1476 bis 30. April 1477 Rektor der Basler Universität. 1477 entscheidet er sich für ein Leben im Kloster, tritt in die Kartause Basel ein und legt mit Dispens schon am 17. November 1477 die Ordensprofess ab.
Bereits während des Noviziats erhält er die Priesterweihe. Die rasche Zulassung zu den Weihen und zur Profess sind seiner Bildung und seinem Ansehen zuzuschreiben. 1480 wird er zum 10. Prior der Kartause Basel ernannt. Louber ist ein fleißiger, strenger und sorgfältiger Verwalter, er ordnet die seit dem Konzil von Basel reich dotierte und berühmte Bibliothek neu und sorgt für ihren Ausbau. Er vermehrt die Bibliothek um 1200 Bände und legt einen Bibliothekskatalog an. Seine saubere Schrift erscheint in zahlreichen Büchern und Archivalien des Klosters.
Er verfasst in dieser Zeit eine größere Anzahl theologischer Werke, die teilweise im Druck erscheinen. 1500 wird Louber zudem Visitator der Klöster in Österreich, Ungarn und Böhmen. Unter seinem Priorat von fast 11 Jahren erlebt die Kartause Basel ihre glänzendste Zeit, sie wird zu einem Zentrum des geistlichen und wissenschaftlichen Lebens in der Stadt.
Von 1502 bis 1507 ist Jakob Louber der 24. Prior der Kartause Buxheim bei Memmingen. Die Form der Amtsübertragung 1501 ohne Mitwirkung des Konvents überschattet seine Regierungszeit. Ein Teil des Konvents wendet sich gegen seine Einsetzung und zeigt sich unzufrieden mit seiner äußerst streng gehandhabten Ordensdisziplin. Das Generalkapitel beharrt auf der Gültigkeit der Einsetzung und droht den unzufriedenen Mönchen Strafen an. Im Verhältnis zur Außenwelt zeigt Louber eine glücklichere Hand. In die Zeit seines Priorats fällt die letzte Schenkungsperiode der Kartause. 1505 wird Hilprand (Hildebrand) Brandenburg aus Biberach als Donatpriester aufgenommen und stiftet nicht nur die Annakapelle, sondern auch seine wertvolle Büchersammlung mit 450 Handschriften und Inkunabeln. Auch in Buxheim zeigt sich Louber als großer Förderer der Klosterbibliothek. Wissenschaftliche Arbeiten sind aus seiner Buxheimer Zeit allerdings nicht bekannt.
1507 resigniert Jakob Louber, gezeichnet von den Folgen eines Schlaganfalls, und kehrt nach Basel zurück, wo er 1513 nach langem Siechtum stirbt. Als Autor hinterlässt er liturgische, juristische und philosophische Werke, die von seiner tiefen Gelehrsamkeit zeugen.
https://unigeschichte.unibas.ch/materialien/rektoren/jakob-lauber, (20.11.2024).
https://database.rag-online.org/viewer.p/1/4/object/46-2240819, (20.11.2024).
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte, S. 186.
Stöhlker, Friedrich (1975): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 2, S. 242-244, Nr. 24.
Stöhlker, Friedrich (1978): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Folge 4, S. 781, Nr. 96.
Wackernagel, Hans Georg (Hg.) (1951): Matrikel der Universität Basel. Bd. 1. 1460-1529. Verlag der Universitätsbibliothek Basel, S. 60, 144, 366, 411.
Wilhelmi, Thomas: Humanistische Gelehrsamkeit im Umkreis der Basler Kartause. In: Sönke, Lorenz (Hg.): Bücher, Bibliotheken und Schriftkultur der Kartäuser. Steiner Verlag, Stuttgart, S. 21-27. (Erwähnung Lauber auf S. 22, 24)
Scarpatetti, Beat von: Lauber, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2007. URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012754/2007-11-26/, (03.10.2024).