Nuran David Calis
Nuran David Calis wird 1976 in einer armenisch-jüdischen Familie türkischer Herkunft in Bielefeld geboren. Er ist als Autor und Regisseur von Theaterstücken, als Schauspieler sowie als Regisseur von Musikvideos und Filmen tätig. In seinen Werken behandelt Calis vornehmlich sozialpolitische Themen wie Migration (Café Europa, 2006), Jugendprobleme (Urbanstories, 2004), Flucht (Brennpunkt X, 2015) oder Islamismus (Glaubenskämpfer. Religionssuche zwischen Kloster, Moschee und Synagoge, 2016).
Seine ersten Theatererfahrungen sammelt er während eines Praktikums am Münchner Residenztheater 1996. Daraufhin entschließt er sich für ein Regiestudium an der Otto-Falckenberg-Schule und zieht nach München, wo er auch heute lebt. Während des Studiums arbeitet er u.a. als Assistent an den Münchener Kammerspielen, aber auch als Türsteher, um sich das Studium zu finanzieren.
Nach Studienabschluss dreht er zuerst Musikvideos, bevor er in der Spielzeit 2003/04 am Münchner Volkstheater mit jugendlichen Laienschauspielern und Hip-Hop-Gruppen Romeo und Julia inszeniert. In der Folgezeit schreibt und inszeniert er eine Vielzahl eigener Werke, wie z.B. das autobiographisch geprägte Dog Eat Dog – Raus aus Baumheide (2003), bringt aber auch Klassiker wie Friedrich Schillers Kabale und Liebe (2007) auf die Bühne, verfilmt Frank Wedekinds Frühlings Erwachen (2009) und Georg Büchners Woyzeck (2012).
Mit seiner armenischen Herkunft beschäftigt er sich sowohl in seinem Spielfilm Meine Mutter, mein Bruder und ich! (2008) als auch in seiner Inszenierung von Franz Werfels Die vierzig Tage des Musa Dagh, welche 2016 im Münchner Residenztheater uraufgeführt wird.
2010 gründet Nuran David Calis mit Geraldine Laprell und Marie-Charlotte Grawe die SterntalerFilm GmbH in München. Diese fokussiert sich auf sozialpolitische Themen, produziert Spielfilme wie den sich mit Identitätsfragen beschäftigenden Revolution Now! (2016) und Dokumentarfilme wie Die Lücke (2014), in welchem NSU-Ermittlungspannen aufgearbeitet werden. Ferner stellt die SterntalerFilm GmbH Videoeinspieler für Theater wie das Münchner Residenztheater her.
Nuran David Calis erhält mehrere renommierte Preise, so u.a. 2005 den BDI-Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, 2005/06 den Karl-Skraup-Preis für die beste Regie sowie 2006 den Nestroy-Theaterpreis als bester Nachwuchsregisseur. Außerdem wird er 2006 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet und 2014 für seine Woyzeck-Inszenierung für den Grimme-Preis nominiert. Im Jahr 2016 gewinnt er den Förderpreis der Internationalen Bodensee-Konferenz, 2017 den Ludwig-Mülheims-Theaterpreis.
Sekundärliteratur:
Calis, Nuran David. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000028215, (10.01.2019).
Externe Links:
Literatur von Nuran David Calis im BVB
Nuran David Calis im S. Fischer Verlag
Nuran David Calis bei S. Fischer Theater & Medien
Nachkritiken zu Inszenierungen und Stücken von Nuran David Calis
Nuran David Calis wird 1976 in einer armenisch-jüdischen Familie türkischer Herkunft in Bielefeld geboren. Er ist als Autor und Regisseur von Theaterstücken, als Schauspieler sowie als Regisseur von Musikvideos und Filmen tätig. In seinen Werken behandelt Calis vornehmlich sozialpolitische Themen wie Migration (Café Europa, 2006), Jugendprobleme (Urbanstories, 2004), Flucht (Brennpunkt X, 2015) oder Islamismus (Glaubenskämpfer. Religionssuche zwischen Kloster, Moschee und Synagoge, 2016).
Seine ersten Theatererfahrungen sammelt er während eines Praktikums am Münchner Residenztheater 1996. Daraufhin entschließt er sich für ein Regiestudium an der Otto-Falckenberg-Schule und zieht nach München, wo er auch heute lebt. Während des Studiums arbeitet er u.a. als Assistent an den Münchener Kammerspielen, aber auch als Türsteher, um sich das Studium zu finanzieren.
Nach Studienabschluss dreht er zuerst Musikvideos, bevor er in der Spielzeit 2003/04 am Münchner Volkstheater mit jugendlichen Laienschauspielern und Hip-Hop-Gruppen Romeo und Julia inszeniert. In der Folgezeit schreibt und inszeniert er eine Vielzahl eigener Werke, wie z.B. das autobiographisch geprägte Dog Eat Dog – Raus aus Baumheide (2003), bringt aber auch Klassiker wie Friedrich Schillers Kabale und Liebe (2007) auf die Bühne, verfilmt Frank Wedekinds Frühlings Erwachen (2009) und Georg Büchners Woyzeck (2012).
Mit seiner armenischen Herkunft beschäftigt er sich sowohl in seinem Spielfilm Meine Mutter, mein Bruder und ich! (2008) als auch in seiner Inszenierung von Franz Werfels Die vierzig Tage des Musa Dagh, welche 2016 im Münchner Residenztheater uraufgeführt wird.
2010 gründet Nuran David Calis mit Geraldine Laprell und Marie-Charlotte Grawe die SterntalerFilm GmbH in München. Diese fokussiert sich auf sozialpolitische Themen, produziert Spielfilme wie den sich mit Identitätsfragen beschäftigenden Revolution Now! (2016) und Dokumentarfilme wie Die Lücke (2014), in welchem NSU-Ermittlungspannen aufgearbeitet werden. Ferner stellt die SterntalerFilm GmbH Videoeinspieler für Theater wie das Münchner Residenztheater her.
Nuran David Calis erhält mehrere renommierte Preise, so u.a. 2005 den BDI-Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, 2005/06 den Karl-Skraup-Preis für die beste Regie sowie 2006 den Nestroy-Theaterpreis als bester Nachwuchsregisseur. Außerdem wird er 2006 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet und 2014 für seine Woyzeck-Inszenierung für den Grimme-Preis nominiert. Im Jahr 2016 gewinnt er den Förderpreis der Internationalen Bodensee-Konferenz, 2017 den Ludwig-Mülheims-Theaterpreis.
Calis, Nuran David. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000028215, (10.01.2019).