Erich Johann Czernoch
Der Dichter, Maler und Philosoph Erich Johann Czernoch wird 1958 im niederbayerischen Grafenau geboren. Für einen Sohn aus eher schlichtem Elternhaus wirkt seine Mutter dahingehend auf ihn, indem sie den Heranwachsenden früh einen musischen Empfindungssinn heranbilden lässt.
Von 1974 bis 1977 durchläuft er an der Fachschule für Glas in Zwiesel eine kunsthandwerkliche Ausbildung zum Glasmaler. Nach anschließender Fachschulreife folgt 1984 ein Studium der Kunsterziehung an der Universität Passau. Mehrmals unternimmt er zu dieser Zeit auch ausgedehnte Reisen durch Südwesteuropa.
Nach ersten Lyrikbeiträgen und Essays in Anthologien und Literaturzeitschriften, wie 1994 dem Gedicht „Das Nichts“ im Passauer Pegasus (12. Jg., Heft 24, S. 60), tritt er 2000 dem Verband deutscher Schriftsteller in Bayern bei und pflegt zu diesem eine kontinuierliche, jedoch weitgehend eigenständige und unabhängige Verbindung. In Die Brücke (Nr. 4, 24. Jg., S. 9), einem Forum für antirassistische Politik und Kultur, macht er im Herbst 2005 mit dem Gedicht „Als wir unseren Pflichten entsagten“ auf die Kollektivschuld der Deutschen als Mitläuferschaft während der Zeit des Nationalsozialismus aufmerksam: „... Weil Krieg,/ erfunden/ von den dummköpfigen Mächtigen,/ nur Wundmale schlägt/ und die Massen/ so am beweglichsten hält,/ halfen auch alle mit,/ dem Ziel möglichst/ nahe zu sein:/ der Endlösung.// In diesem/ hat der Tod,/ euer Tod, seine eigene/ und eure Geschichte.// Das Leben vieler/ verwehte spurlos,/ nur wenige fanden heim/ ins gelobte Israel/ und sangen dort/ am heiligen Berg/ ihre Hymnen der Liebe.“
Bisher selbständige Lyrikveröffentlichungen – dreizehn Gedichtzyklen (später 2010 in Bd. I seiner Werkausgabe zusammengefasst zu dem Gedichtwerk Tagwerdung) – und Einige Lehrsätze zu Lyrik und Malerei (1996-2000) sowie seine Philosophie der Kunst Bildnis und Lichten – eine Poetik des Sehens (2001) werden von der Kritik anerkennend aufgenommen. 2010 folgen in summa Werke in zwei Bänden mit bisheriger Lyrik, entstanden zwischen 1980 und 2009, Aphorismen (Bd. I), o.g. Theoremen, der Poetik wie auch Aufsätzen und Essays, u.a. „Lyrische und visuelle Bildlichkeit des Authentizismus“ (Bd. II). Der Redakteur und Mitherausgeber des Passauer Pegasus Stefan Rammer schreibt in der Passauer Neuen Presse (6/1/2012, S. 30) über Czernoch:
Kosmisches Horchen, entferntes Raunen, Flüstern macht er aus. Er horcht in die Weite des inneren Daseins und lässt an seinen Emotionen teilhaben. Liebe ist ihm ein Erkanntwerden. Es könnte gut sein, dass er seine Poetik wie seine Bilder gestaltet. Er spürt den Farbnuancen von Kopfexplosionen nach, er ordnet die Welt und die Sichtweisen von Welt neu, insofern ist seine Literatur Weltliteratur, Literatur von der und über die Welt. „Schon bei der ersten Entstehung meiner Bilder legte ich die Saat aus lyrischen und leuchtenden Farbfeldern vor die Augen ihrer Erkunder –, nun gehen sie im Leben auf.“ Manches mag den Leser etwas ratlos machen, doch die Ernsthaftigkeit dieses Autors ringt Hochachtung ab. „Nur wenn ich der Welt ganz gehöre, gelingt mein Sein in ihr.“ Der Künstler und Autor streckt die Hände aus. Es gilt sie zu ergreifen.
Ziel des von ihm geprägten „Authentizismus“ ist es, eine Aussage zum jeweils gegenwärtigen Menschenbild zu formulieren: Wir erkennen die Notwendigkeit zu einer offenen Gesellschaft, die sich im Weiteren im künstlerisch motivierten Gespräch bewegt, das erst die Voraussetzung bildet zur besseren Bewältigung und Lösung von Konflikten.
Dieses Gespräch wird in seinem Verstehen nach glaubwürdig und auf diese Weise authentifiziert durch sich selbst, also seine Präsenz und das eindeutige singuläre Wiedererkennen an ihm innerhalb des Gegenstandskontextes des Wirklichen. Der Sprachkünstler formt das „absolute, authentizistische“ Gedicht wie der bildende Künstler sein mit denselben Eigenschaften bezeichnetes Objekt; deren inhaltliche Intention liegt in der Unterordnung unter ein allgemeines Naturgefühl und dessen Stimmungen und betreibt die Auseinandersetzung mit der politisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit. Das Gedicht als auch das bildnerische Produkt tragen diese Intention als zu verarbeitenden Aspekt des Geschehens bereits als jeweils vorhandenes Bild des Äußeren in sich und bieten in der Alternative metaphysisch die Möglichkeit einer überhöhten Fühlbarkeit gegenüber der Natur.
Der nun abstrakte Gegenstand, als Wirkliches im Geschehen erkannt und mit ihm eine Identifikation einfordernd, wird alsdann zum authentischen lyrischen Bild als auch zu einem Zeichenwerk sprachlicher Assoziierbarkeit und Bedeutung. Diese wiederum fließen unmittelbar in das Verständnis des Wahrnehmenden und in die hermetische Konstruktion des Werks ein. Hier kann sogar von einer vorhersehbaren Wirkung solchen Artefakts gesprochen werden, wenn es uns ebenso emotional ergreift.
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Der Dichter, Maler und Philosoph Erich Johann Czernoch wird 1958 im niederbayerischen Grafenau geboren. Für einen Sohn aus eher schlichtem Elternhaus wirkt seine Mutter dahingehend auf ihn, indem sie den Heranwachsenden früh einen musischen Empfindungssinn heranbilden lässt.
Von 1974 bis 1977 durchläuft er an der Fachschule für Glas in Zwiesel eine kunsthandwerkliche Ausbildung zum Glasmaler. Nach anschließender Fachschulreife folgt 1984 ein Studium der Kunsterziehung an der Universität Passau. Mehrmals unternimmt er zu dieser Zeit auch ausgedehnte Reisen durch Südwesteuropa.
Nach ersten Lyrikbeiträgen und Essays in Anthologien und Literaturzeitschriften, wie 1994 dem Gedicht „Das Nichts“ im Passauer Pegasus (12. Jg., Heft 24, S. 60), tritt er 2000 dem Verband deutscher Schriftsteller in Bayern bei und pflegt zu diesem eine kontinuierliche, jedoch weitgehend eigenständige und unabhängige Verbindung. In Die Brücke (Nr. 4, 24. Jg., S. 9), einem Forum für antirassistische Politik und Kultur, macht er im Herbst 2005 mit dem Gedicht „Als wir unseren Pflichten entsagten“ auf die Kollektivschuld der Deutschen als Mitläuferschaft während der Zeit des Nationalsozialismus aufmerksam: „... Weil Krieg,/ erfunden/ von den dummköpfigen Mächtigen,/ nur Wundmale schlägt/ und die Massen/ so am beweglichsten hält,/ halfen auch alle mit,/ dem Ziel möglichst/ nahe zu sein:/ der Endlösung.// In diesem/ hat der Tod,/ euer Tod, seine eigene/ und eure Geschichte.// Das Leben vieler/ verwehte spurlos,/ nur wenige fanden heim/ ins gelobte Israel/ und sangen dort/ am heiligen Berg/ ihre Hymnen der Liebe.“
Bisher selbständige Lyrikveröffentlichungen – dreizehn Gedichtzyklen (später 2010 in Bd. I seiner Werkausgabe zusammengefasst zu dem Gedichtwerk Tagwerdung) – und Einige Lehrsätze zu Lyrik und Malerei (1996-2000) sowie seine Philosophie der Kunst Bildnis und Lichten – eine Poetik des Sehens (2001) werden von der Kritik anerkennend aufgenommen. 2010 folgen in summa Werke in zwei Bänden mit bisheriger Lyrik, entstanden zwischen 1980 und 2009, Aphorismen (Bd. I), o.g. Theoremen, der Poetik wie auch Aufsätzen und Essays, u.a. „Lyrische und visuelle Bildlichkeit des Authentizismus“ (Bd. II). Der Redakteur und Mitherausgeber des Passauer Pegasus Stefan Rammer schreibt in der Passauer Neuen Presse (6/1/2012, S. 30) über Czernoch:
Kosmisches Horchen, entferntes Raunen, Flüstern macht er aus. Er horcht in die Weite des inneren Daseins und lässt an seinen Emotionen teilhaben. Liebe ist ihm ein Erkanntwerden. Es könnte gut sein, dass er seine Poetik wie seine Bilder gestaltet. Er spürt den Farbnuancen von Kopfexplosionen nach, er ordnet die Welt und die Sichtweisen von Welt neu, insofern ist seine Literatur Weltliteratur, Literatur von der und über die Welt. „Schon bei der ersten Entstehung meiner Bilder legte ich die Saat aus lyrischen und leuchtenden Farbfeldern vor die Augen ihrer Erkunder –, nun gehen sie im Leben auf.“ Manches mag den Leser etwas ratlos machen, doch die Ernsthaftigkeit dieses Autors ringt Hochachtung ab. „Nur wenn ich der Welt ganz gehöre, gelingt mein Sein in ihr.“ Der Künstler und Autor streckt die Hände aus. Es gilt sie zu ergreifen.
Ziel des von ihm geprägten „Authentizismus“ ist es, eine Aussage zum jeweils gegenwärtigen Menschenbild zu formulieren: Wir erkennen die Notwendigkeit zu einer offenen Gesellschaft, die sich im Weiteren im künstlerisch motivierten Gespräch bewegt, das erst die Voraussetzung bildet zur besseren Bewältigung und Lösung von Konflikten.
Dieses Gespräch wird in seinem Verstehen nach glaubwürdig und auf diese Weise authentifiziert durch sich selbst, also seine Präsenz und das eindeutige singuläre Wiedererkennen an ihm innerhalb des Gegenstandskontextes des Wirklichen. Der Sprachkünstler formt das „absolute, authentizistische“ Gedicht wie der bildende Künstler sein mit denselben Eigenschaften bezeichnetes Objekt; deren inhaltliche Intention liegt in der Unterordnung unter ein allgemeines Naturgefühl und dessen Stimmungen und betreibt die Auseinandersetzung mit der politisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit. Das Gedicht als auch das bildnerische Produkt tragen diese Intention als zu verarbeitenden Aspekt des Geschehens bereits als jeweils vorhandenes Bild des Äußeren in sich und bieten in der Alternative metaphysisch die Möglichkeit einer überhöhten Fühlbarkeit gegenüber der Natur.
Der nun abstrakte Gegenstand, als Wirkliches im Geschehen erkannt und mit ihm eine Identifikation einfordernd, wird alsdann zum authentischen lyrischen Bild als auch zu einem Zeichenwerk sprachlicher Assoziierbarkeit und Bedeutung. Diese wiederum fließen unmittelbar in das Verständnis des Wahrnehmenden und in die hermetische Konstruktion des Werks ein. Hier kann sogar von einer vorhersehbaren Wirkung solchen Artefakts gesprochen werden, wenn es uns ebenso emotional ergreift.