Heinz Kleinert
1927 kommt Heinz Kleinert in der Gemeinde Volkersdorf in Schlesien zur Welt; in Oberschwarzbrunn im Isergebirge wächst er auf. Nach dem Kriegsabitur 1944 und der Vertreibung zieht er mit seiner Familie ins Ostallgäu nach Mauerstetten-Steinholz. Hier ist er 25 Jahre lang Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Seinen erlernten Beruf als Glasdrücker übt Heinz Kleinert auch in der neuen Heimat aus.
Seine eigentliche Berufung ist aber eine andere: Heinz Kleinert befasst sich mit dem sudetendeutschen Brauchtum, hält Vorträge und wird ein sehr produktiver Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste Vertreter der Dichtung in paurischer Mundart (Isergebirgs-Mundart).
Zusammen mit Rudolf Tamm veröffentlicht er 1962 Tut mr sch ne vrgassn. 1967 erscheint Wie wor sch denn salt: Geschichten u. Gedichte in Gablonzer Mundart. Bei dem Buch Kennst de dos? Prosa u. Gereimtes in Gablonzer Mundart (1969) fungiert Heinz Kleinert als Mitherausgeber. Sein Buch Lachn ös besser wie flenn: Tummheitn f. d. Fosnacht, das er im Eigenverlag veröffentlicht, folgt 1972. Für die Allgäuer Zeitung Kaufbeuren schreibt er immer wieder Beiträge in der Mundartkolumne „Nej su wos!“.
Sein Hauptwerk wird das achtbändige Bunte Reigl: Besinnliches und Heiteres in der Mundart der Isergebirgler aus Gablonz und Umgebung, hg. von Heinz Kleinert, Schwäbisch Gmünd: Leutelt-Gesellschaft, Bd. 1 (1974), Bd. 2 (1974), Bd. 3 (1979), Bd. 4 (1983), Bd. 5 (1992), Bd. 6 (1997), Bd. 7 (2001) und Bd. 8 (2005).
Heinz Kleinert ist ein begabter Rezitator seiner Werke; bei bunten Abenden trägt er seine Gedichte frei vor. Außerdem gilt seine Liebe der Heimatkunde. Er legt mit seiner Arbeit den Grundstein für das heutige Isergebirgsmuseum in Neugablonz. Tonaufnahmen von Heinz Kleinert begleiten – neben den Stimmen von Otfried Preußler und Claus J. Riedel – die Besucher an den Hörstationen durch das Museum. Er ist Begründer und langjähriger Vorsitzender des Gablonzer Mundartkreises sowie Vorstandsmitglied der Leutelt-Gesellschaft.
Heinz Kleinert erhält zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen: 1975 die Adalbert-Stifter-Medaille, 1983 den Peter-Dörfler-Preis für Literatur (Kunst- und Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren), 1985 die Silberne Oswald-Wondrak-Medaille des Gablonzer Heimatvereins und den Sudetendeutschen Volkstumspreis, 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1991 den Mundartpreis des Mundartkreises Ostallgäu und 1997 den Goldenen Ehrenring des Gablonzer Archiv- und Museum-Vereins.
„Vor allem aber“, so die ebenfalls aus dem Isergebirge stammende Lyrikerin und Germanistin Dr. Gertrud Zasche, „war er ein so liebenswerter Mensch, der viele Freunde hatte, die ihn menschlich sehr schätzten.“
2016 würdigt der Freundeskreis Sophie La Roche e.V. Kaufbeuren den Schriftsteller im Rahmen der Aktion „Eine Rose für den Dichter“.
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1927 kommt Heinz Kleinert in der Gemeinde Volkersdorf in Schlesien zur Welt; in Oberschwarzbrunn im Isergebirge wächst er auf. Nach dem Kriegsabitur 1944 und der Vertreibung zieht er mit seiner Familie ins Ostallgäu nach Mauerstetten-Steinholz. Hier ist er 25 Jahre lang Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Seinen erlernten Beruf als Glasdrücker übt Heinz Kleinert auch in der neuen Heimat aus.
Seine eigentliche Berufung ist aber eine andere: Heinz Kleinert befasst sich mit dem sudetendeutschen Brauchtum, hält Vorträge und wird ein sehr produktiver Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste Vertreter der Dichtung in paurischer Mundart (Isergebirgs-Mundart).
Zusammen mit Rudolf Tamm veröffentlicht er 1962 Tut mr sch ne vrgassn. 1967 erscheint Wie wor sch denn salt: Geschichten u. Gedichte in Gablonzer Mundart. Bei dem Buch Kennst de dos? Prosa u. Gereimtes in Gablonzer Mundart (1969) fungiert Heinz Kleinert als Mitherausgeber. Sein Buch Lachn ös besser wie flenn: Tummheitn f. d. Fosnacht, das er im Eigenverlag veröffentlicht, folgt 1972. Für die Allgäuer Zeitung Kaufbeuren schreibt er immer wieder Beiträge in der Mundartkolumne „Nej su wos!“.
Sein Hauptwerk wird das achtbändige Bunte Reigl: Besinnliches und Heiteres in der Mundart der Isergebirgler aus Gablonz und Umgebung, hg. von Heinz Kleinert, Schwäbisch Gmünd: Leutelt-Gesellschaft, Bd. 1 (1974), Bd. 2 (1974), Bd. 3 (1979), Bd. 4 (1983), Bd. 5 (1992), Bd. 6 (1997), Bd. 7 (2001) und Bd. 8 (2005).
Heinz Kleinert ist ein begabter Rezitator seiner Werke; bei bunten Abenden trägt er seine Gedichte frei vor. Außerdem gilt seine Liebe der Heimatkunde. Er legt mit seiner Arbeit den Grundstein für das heutige Isergebirgsmuseum in Neugablonz. Tonaufnahmen von Heinz Kleinert begleiten – neben den Stimmen von Otfried Preußler und Claus J. Riedel – die Besucher an den Hörstationen durch das Museum. Er ist Begründer und langjähriger Vorsitzender des Gablonzer Mundartkreises sowie Vorstandsmitglied der Leutelt-Gesellschaft.
Heinz Kleinert erhält zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen: 1975 die Adalbert-Stifter-Medaille, 1983 den Peter-Dörfler-Preis für Literatur (Kunst- und Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren), 1985 die Silberne Oswald-Wondrak-Medaille des Gablonzer Heimatvereins und den Sudetendeutschen Volkstumspreis, 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1991 den Mundartpreis des Mundartkreises Ostallgäu und 1997 den Goldenen Ehrenring des Gablonzer Archiv- und Museum-Vereins.
„Vor allem aber“, so die ebenfalls aus dem Isergebirge stammende Lyrikerin und Germanistin Dr. Gertrud Zasche, „war er ein so liebenswerter Mensch, der viele Freunde hatte, die ihn menschlich sehr schätzten.“
2016 würdigt der Freundeskreis Sophie La Roche e.V. Kaufbeuren den Schriftsteller im Rahmen der Aktion „Eine Rose für den Dichter“.