Ernst T. Mader
Der 1953 geborene Ernst T. Mader wächst in Blöcktach im Ostallgäu auf. Er wird Lehrer für Deutsch, Sozialkunde und Ethik. Daneben ist er als Schriftsteller, Lektor und Kolumnist tätig und tritt zudem mit musikalisch-literarischen Programmen auf Kleinkunstbühnen auf. Neun Jahre lebt und arbeitet Mader in Ungarn; er unterrichtet dort an Hochschulen und Gymnasien und baut in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut einen Debattier-Wettbewerb auf. 2012 kehrt er ins Ostallgäu zurück, wo er bis heute mit seiner Frau lebt.
1978 erscheinen Maders Blöcktacher G’schichta. 1981 folgt das Kinderbuch Das Geheimnis der Quelle, das 1983 unter dem Titel Das Geheimnis der Quelle und andere Allgäuer Sagen, für Kinder neu erzählt neu aufgelegt wird. Ebenfalls 1981 veröffentlicht der Autor den Lyrik- und Prosaband Nach der Zerstörung der Laube und 1986 Die Holznase. Alte Sagen und neue Geschichten aus dem Allgäu.
In seiner dreibändigen Reihe Heimatkunde setzt sich Ernst T. Mader mit der Zeit des Nationalsozialismus im Allgäu auseinander. Das erzwungene Sterben von Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zwischen 1940 und 1945 nach Dokumenten und Berichten von Augenzeugen (1982) bringt eine lange nicht geführte Auseinandersetzung über die so genannte Euthanasie im Allgäu in Gang. Für den zweiten Heimatkunde-Band Braune Flecken auf der schwarzen Seele. Ein Allgäuer Dorf von den zwanziger Jahren in die fünfziger (1983) recherchiert Mader ebenfalls intensiv in Archiven und spricht mit Zeitzeugen. Der dritte Band Das Lächeln des Esels (1986) ist dem Bauernsohn Michael Lerpscher aus Missen-Wilhams (Oberallgäu) gewidmet, der im Zweiten Weltkrieg den Dienst mit der Waffe verweigerte und als erster Katholik und zweiter Deutscher überhaupt dafür am 5. September 1940 hingerichtet wurde.
1982 und 1990 kommen Maders Mundartbücher Allgäuer Ansichten und Allgäuer WundeRn heraus. Mit der Dissertationsschrift Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Grundzüge einer regionalen Literaturgeschichte promoviert Ernst T. Mader 1994. Das Buch Karl Nauer. Wie die Südsee ins Allgäu kam. Eine dokumentarische Erzählung widmet er dem Leben und Nachlass des Kapitäns Nauer aus Obergünzburg, dessen umfangreiche Sammlung im Südseemuseum in Obergünzburg zu sehen ist.
Aufsätze, Geschichten und Gedichte aus Maders Feder sind in vielen Sammelbänden, Anthologien und Zeitschriften erschienen, wie in dem von Barbara Lochbihler 2018 herausgegebenen Lesebuch Es lebe die Freiheit. Revolution im Allgäu 1848/49, im Schwabenspiegel (2000, 2004), in Spielwiese für Dichter (1993), herausgegeben von Oswald Burger und Peter Renz, oder im Leselöwen Betthupferlbuch (1983, hg. von Margot Litten).
Für die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin hat Mader Kurzbiografien ungarischer Nazi-Opfer verfasst. Er ist zudem journalistisch tätig sowie als Kolumnist für die Allgäuer Zeitung und Autor zahlreicher Beiträge im Bayerischen Rundfunk.
Dem Autor wird 1992 die Siplinger Nadel für Verdienste im Bereich Umweltschutz im Allgäu, 1995 der Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren (Peter-Dörfler-Preis) und 1999 der Irseer Pegasus verliehen.
Sekundärliteratur:
Kosch, Wilhelm (1986): Deutsches Literaturlexikon. Biografisches und bibliografisches Handbuch. Bd. 10. Bern/München, Sp. 201.
Oberhauser, Fred; Kahrs, Axel (2008): Literarischer Führer Deutschland. Frankfurt a.M./Leipzig, S. 683.
Externe Links:
Der 1953 geborene Ernst T. Mader wächst in Blöcktach im Ostallgäu auf. Er wird Lehrer für Deutsch, Sozialkunde und Ethik. Daneben ist er als Schriftsteller, Lektor und Kolumnist tätig und tritt zudem mit musikalisch-literarischen Programmen auf Kleinkunstbühnen auf. Neun Jahre lebt und arbeitet Mader in Ungarn; er unterrichtet dort an Hochschulen und Gymnasien und baut in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut einen Debattier-Wettbewerb auf. 2012 kehrt er ins Ostallgäu zurück, wo er bis heute mit seiner Frau lebt.
1978 erscheinen Maders Blöcktacher G’schichta. 1981 folgt das Kinderbuch Das Geheimnis der Quelle, das 1983 unter dem Titel Das Geheimnis der Quelle und andere Allgäuer Sagen, für Kinder neu erzählt neu aufgelegt wird. Ebenfalls 1981 veröffentlicht der Autor den Lyrik- und Prosaband Nach der Zerstörung der Laube und 1986 Die Holznase. Alte Sagen und neue Geschichten aus dem Allgäu.
In seiner dreibändigen Reihe Heimatkunde setzt sich Ernst T. Mader mit der Zeit des Nationalsozialismus im Allgäu auseinander. Das erzwungene Sterben von Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zwischen 1940 und 1945 nach Dokumenten und Berichten von Augenzeugen (1982) bringt eine lange nicht geführte Auseinandersetzung über die so genannte Euthanasie im Allgäu in Gang. Für den zweiten Heimatkunde-Band Braune Flecken auf der schwarzen Seele. Ein Allgäuer Dorf von den zwanziger Jahren in die fünfziger (1983) recherchiert Mader ebenfalls intensiv in Archiven und spricht mit Zeitzeugen. Der dritte Band Das Lächeln des Esels (1986) ist dem Bauernsohn Michael Lerpscher aus Missen-Wilhams (Oberallgäu) gewidmet, der im Zweiten Weltkrieg den Dienst mit der Waffe verweigerte und als erster Katholik und zweiter Deutscher überhaupt dafür am 5. September 1940 hingerichtet wurde.
1982 und 1990 kommen Maders Mundartbücher Allgäuer Ansichten und Allgäuer WundeRn heraus. Mit der Dissertationsschrift Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Grundzüge einer regionalen Literaturgeschichte promoviert Ernst T. Mader 1994. Das Buch Karl Nauer. Wie die Südsee ins Allgäu kam. Eine dokumentarische Erzählung widmet er dem Leben und Nachlass des Kapitäns Nauer aus Obergünzburg, dessen umfangreiche Sammlung im Südseemuseum in Obergünzburg zu sehen ist.
Aufsätze, Geschichten und Gedichte aus Maders Feder sind in vielen Sammelbänden, Anthologien und Zeitschriften erschienen, wie in dem von Barbara Lochbihler 2018 herausgegebenen Lesebuch Es lebe die Freiheit. Revolution im Allgäu 1848/49, im Schwabenspiegel (2000, 2004), in Spielwiese für Dichter (1993), herausgegeben von Oswald Burger und Peter Renz, oder im Leselöwen Betthupferlbuch (1983, hg. von Margot Litten).
Für die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin hat Mader Kurzbiografien ungarischer Nazi-Opfer verfasst. Er ist zudem journalistisch tätig sowie als Kolumnist für die Allgäuer Zeitung und Autor zahlreicher Beiträge im Bayerischen Rundfunk.
Dem Autor wird 1992 die Siplinger Nadel für Verdienste im Bereich Umweltschutz im Allgäu, 1995 der Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren (Peter-Dörfler-Preis) und 1999 der Irseer Pegasus verliehen.
Kosch, Wilhelm (1986): Deutsches Literaturlexikon. Biografisches und bibliografisches Handbuch. Bd. 10. Bern/München, Sp. 201.
Oberhauser, Fred; Kahrs, Axel (2008): Literarischer Führer Deutschland. Frankfurt a.M./Leipzig, S. 683.