Josef Konrad Zintl
Der als Vollwaise in Weiden aufwachsende Josef Konrad Zintl verlässt mit 19 Jahren seine Heimatstadt („Weiden war mir zu klein“) und reist, um Maler zu werden, nach Paris, „genau die Stadt, die auf mich zugeschnitten ist“. Dort studiert er Bildhauerei, Malerei und Lithographie an der Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts. Sein Studium finanziert er u.a. mit Modellstehen. Als im Oktober 1965 der Weidener Oberpfälzer Kunstverein (OKV) erstmals bei der Großen Kunstausstellung des Salon SUD 92 im Thèatre Municipal südlich von Paris ausstellt, kommt es unverhofft auch zu einer ersten Begegnung mit Künstlern seiner Oberpfälzer Heimat. Josef Konrad Zintl erzielt mit seinem gezeigten „autoportrait“ eine positive Ausstellungskritik von M. Sinnenberg in der Pariser La Revue moderne („cherchant à exprimer un symbolisme métaphysique“, April 1966).
1972 kommt Zintl nach Deutschland zurück und arbeitet als Techniker für ein französisches Unternehmen, ab 1977 u.a. in Ägypten, Gabun, Kamerun, Nepal, Pakistan und im Jemen. Der Maler-Poet schreibt und zeichnet mit 24 filigranen, ausdrucksstarken Bildern im Jemen das Kinderbuch Spategi und Spaguzi. Die Geschichte einer Freundschaft (1986) sowie den Psycho-Thriller Rako (1988). Seitdem schreibt er auch unter dem Pseudonym „Rako“. Es folgen die Prosabände Sendima, Alexandre und Heute, morgen und die Erinnerung. 2008 erscheint Der Existenzialist und vier andere Romane: Der Protagonist Konrad ist kein Ja-Sager, er rebelliert und verändert seine Umwelt, indem er Gesetze, Vorschriften und Betriebsvereinbarungen missachtet, wenn sie ihn hindern, seinem Freiheitsdenken gemäß zu leben.
Maler-Poet „Rako“ als Vernissage-Gast i.R. der Ausstellung „Colour Emotion“ von Mary Baron-Muscat beim Internationalen Museumstag im Oberpfälzer Militär- und Kulturmuseum Grafenwöhr am 18. Mai 2003. Am Rednerpult Museumsvereinsvorsitzender Werner Biersack. Foto: Stadt Grafenwöhr.
In seinen symbolistischen und surrealistischen Bildern, die stets von der Freiheit des Individuums erzählen, lässt der Maler-Poet „Rako“ seine Erlebnisse aus fernen Ländern einfließen und fordert den Betrachter zur Auseinandersetzung mit den Kulturen auf. Bestechend ist die Mischung aus fotographischem Realismus, Poesie und Surrealität. „Metaphysischen Symbolismus“ nennt „Rako“ selbst seine Stilrichtung.
Seit 1988 steht der Weidener Kulturamtsleiter und Initiator der Weidener Literaturtage Bernhard M. Baron – der zufällig in der Buchhandlung Hubert Schlegl den Psycho-Thriller Rako entdeckt hat – mit „Rako“ in Kontakt, der damals noch in Kairo arbeitet. Im Mai 2003 kommt „Rako“ als offizieller Teilnehmer zu den 19. Weidener Literaturtagen. Seine Vernissage mit über 20 Exponaten findet in der Städtischen Galerie im Hans Bauer-Kulturzentrum statt. Zur Finissage liest der Maler-Poet aus seinem autobiographischen Werk Du solltest deiner Natur folgen, wenn du das Glück suchst.
„Rako“ lebt mit seiner äthiopischen Frau Zahra und den Töchtern Danja und Mona in München-Ludwigsfeld. Er stirbt am 13. November 2014. Sein Grab befindet sich im Münchner Westfriedhof.
Sekundärliteratur:
„apz“ [= Anastasia Poscharsky-Ziegler] (2003): „Rako“ kehrt heim. Einmal um die Welt – und zu den Literaturtagen zurück. In: Der neue Tag (Weiden) vom 5. Mai.
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21). Pressath, S. 83.
Friedrich, Dorothea (2002): Philosophische Fragen in Öl und Lack. Josef Konrad Zintls Bilder erzählen Geschichten und fordern zur Auseinandersetzung mit ihnen auf. In: Süddeutsche Zeitung (München) vom 27./28. Juli.
Poscharsky-Ziegler, Anastasia (2003): Symbolistische Malerei mit Poesie. „Rako“ Josef Konrad Zintl stellt im Alten Schulhaus aus. Beitrag zu den Literaturtagen. In: Der neue Tag (Weiden) vom 7. April.
„red“ (2002): Talentfluss auf zwei Gleisen. Café Sonderbar präsentiert Rako, Schriftsteller und Maler. In: Münchner Merkur vom 29. Juli.
Externe Links:
Der als Vollwaise in Weiden aufwachsende Josef Konrad Zintl verlässt mit 19 Jahren seine Heimatstadt („Weiden war mir zu klein“) und reist, um Maler zu werden, nach Paris, „genau die Stadt, die auf mich zugeschnitten ist“. Dort studiert er Bildhauerei, Malerei und Lithographie an der Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts. Sein Studium finanziert er u.a. mit Modellstehen. Als im Oktober 1965 der Weidener Oberpfälzer Kunstverein (OKV) erstmals bei der Großen Kunstausstellung des Salon SUD 92 im Thèatre Municipal südlich von Paris ausstellt, kommt es unverhofft auch zu einer ersten Begegnung mit Künstlern seiner Oberpfälzer Heimat. Josef Konrad Zintl erzielt mit seinem gezeigten „autoportrait“ eine positive Ausstellungskritik von M. Sinnenberg in der Pariser La Revue moderne („cherchant à exprimer un symbolisme métaphysique“, April 1966).
1972 kommt Zintl nach Deutschland zurück und arbeitet als Techniker für ein französisches Unternehmen, ab 1977 u.a. in Ägypten, Gabun, Kamerun, Nepal, Pakistan und im Jemen. Der Maler-Poet schreibt und zeichnet mit 24 filigranen, ausdrucksstarken Bildern im Jemen das Kinderbuch Spategi und Spaguzi. Die Geschichte einer Freundschaft (1986) sowie den Psycho-Thriller Rako (1988). Seitdem schreibt er auch unter dem Pseudonym „Rako“. Es folgen die Prosabände Sendima, Alexandre und Heute, morgen und die Erinnerung. 2008 erscheint Der Existenzialist und vier andere Romane: Der Protagonist Konrad ist kein Ja-Sager, er rebelliert und verändert seine Umwelt, indem er Gesetze, Vorschriften und Betriebsvereinbarungen missachtet, wenn sie ihn hindern, seinem Freiheitsdenken gemäß zu leben.
Maler-Poet „Rako“ als Vernissage-Gast i.R. der Ausstellung „Colour Emotion“ von Mary Baron-Muscat beim Internationalen Museumstag im Oberpfälzer Militär- und Kulturmuseum Grafenwöhr am 18. Mai 2003. Am Rednerpult Museumsvereinsvorsitzender Werner Biersack. Foto: Stadt Grafenwöhr.
In seinen symbolistischen und surrealistischen Bildern, die stets von der Freiheit des Individuums erzählen, lässt der Maler-Poet „Rako“ seine Erlebnisse aus fernen Ländern einfließen und fordert den Betrachter zur Auseinandersetzung mit den Kulturen auf. Bestechend ist die Mischung aus fotographischem Realismus, Poesie und Surrealität. „Metaphysischen Symbolismus“ nennt „Rako“ selbst seine Stilrichtung.
Seit 1988 steht der Weidener Kulturamtsleiter und Initiator der Weidener Literaturtage Bernhard M. Baron – der zufällig in der Buchhandlung Hubert Schlegl den Psycho-Thriller Rako entdeckt hat – mit „Rako“ in Kontakt, der damals noch in Kairo arbeitet. Im Mai 2003 kommt „Rako“ als offizieller Teilnehmer zu den 19. Weidener Literaturtagen. Seine Vernissage mit über 20 Exponaten findet in der Städtischen Galerie im Hans Bauer-Kulturzentrum statt. Zur Finissage liest der Maler-Poet aus seinem autobiographischen Werk Du solltest deiner Natur folgen, wenn du das Glück suchst.
„Rako“ lebt mit seiner äthiopischen Frau Zahra und den Töchtern Danja und Mona in München-Ludwigsfeld. Er stirbt am 13. November 2014. Sein Grab befindet sich im Münchner Westfriedhof.
„apz“ [= Anastasia Poscharsky-Ziegler] (2003): „Rako“ kehrt heim. Einmal um die Welt – und zu den Literaturtagen zurück. In: Der neue Tag (Weiden) vom 5. Mai.
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21). Pressath, S. 83.
Friedrich, Dorothea (2002): Philosophische Fragen in Öl und Lack. Josef Konrad Zintls Bilder erzählen Geschichten und fordern zur Auseinandersetzung mit ihnen auf. In: Süddeutsche Zeitung (München) vom 27./28. Juli.
Poscharsky-Ziegler, Anastasia (2003): Symbolistische Malerei mit Poesie. „Rako“ Josef Konrad Zintl stellt im Alten Schulhaus aus. Beitrag zu den Literaturtagen. In: Der neue Tag (Weiden) vom 7. April.
„red“ (2002): Talentfluss auf zwei Gleisen. Café Sonderbar präsentiert Rako, Schriftsteller und Maler. In: Münchner Merkur vom 29. Juli.