Info
Geburtsjahr: 1951
in Ichenhausen
© Peter Mössmer
Wirkungsorte:
Günzburg
Dillingen
Lauingen
Rieden am Forggensee

Hubert Endhardt

Der schwäbische Liedermacher und Autor Hubert Endhardt kommt 1951 als ältestes von acht Kindern in Ichenhausen zur Welt. Er wächst in Günzburg in einer musikalischen Familie auf. Nach dem Abitur 1972 am Albertus-Magnus-Gymnasium Lauingen entstehen während seiner Bundes­wehr­zeit 1973/1974 erste Lieder, zunächst in Hochsprache, später in seiner schwäbischen Mundart. Hubert Endhardt studiert Kunst, Werken und Technisches Zeichnen an der LMU München für Lehramt Realschule. Mit seinen Liedern tritt er häufig in Münchner Kleinkunst­bühnen auf. In den Folgejahren spielt er auf Bühnen in Bayerisch-Schwaben, aber auch in anderen Regionen Bayerns, in Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz.

1978 setzt er sich bei einem großen Liedermacher-Wettbewerb des Münchner Merkur durch und gewinnt den 1. Preis. Das Angebot des Musikproduzenten Ralph Siegel für einen Plattenvertrag lehnt er ab; stattdessen nimmt er zwei eigene Schallplatten auf Vo mir und uns (1978) und Roada Kadds (1981). Beim Mundartwettbewerb der Augsburger Allgemeinen und Allgäuer Zeitung 1982 „gschwätzt, gschpielt ond gschrieba“ bekommt Hubert Endhardts Lied „Das Fazionettle“ den 1. Sieben-Schwaben-Preis unter den Liedermachern. Seine Lieder „Alte Zeita“, „Herbscht“, „Maare Zwiebel“, „Lisele“ erscheinen in der Anthologie zu diesem Mundartwettbewerb So schwätzet mir. Gedichte und Geschichten (1983).

1983 veröffentlicht Hubert Endhardt mit Fürs Mareile und für ... sein erstes Kinderbuch in schwä­bischer Mundart. Mehrere seiner Kurzgeschichten und Lieder zum Teil auch in Standardsprache erscheinen in den Kinderbüchern Das Liedmobil  mit CD von Dorothée Kreusch-Jacob (1981), Leselöwen Betthupferl­buch (1983), Lieder und Gedichte aus der Schule für das Leben (1991) und Meine allerliebsten Freundschafts­geschichten (2004).

Für die älteste Sendung des Bayerischen Rundfunks, das Betthupferl – Gute-Nacht-Geschichten für Kinder, liest Hubert Endhardt in den 1980er-Jahren regelmäßig seine Geschichten. In der Zeitschrift für Mundart schwädds aus Baden-Württemberg veröffentlicht er in dieser Zeit verschiedene Beiträge mit Texten.

Für die Europaabgeordnete Barbara Lochbihler erstellt Hubert Endhardt das 2018 erschienene Buch Es lebe die Freiheit: Revolution im Allgäu 1848/49, in dem er auch mit eigenen Beiträgen vertreten ist: mit den Aufsätzen „Anton Wendlinger (1820-1852) – ein freiheitlich denkender Lehrer“, S. 78-85;  „Aus der schwäbischen Welt um 1848; Schulstrafen und der Karzer in Dillingen“, S. 191-193; gemeinsam mit Leo Hiemer „Anmerkungen zur Bauernbefreiung durch die Revolution 1848“, S. 199-202 und „Auswanderung – ein Weg in die Freiheit“, S. 208-222.

Der pensionierte Realschullehrer und Vater von fünf erwachsenen Kindern lebt seit 1980 mit seiner aus der Schweiz stammenden Frau Regula in Rieden am Forggensee im Ostallgäu. Er ist politisch aktiv, seit 1990 Kreisrat des Landkreises Ostallgäu, von 2008 bis 2014 stellvertretender Landrat und seit 2011 der 1. Vorstand des Fördervereins Nationalpark Ammergebirge e.V. Darüber hinaus ist er vielfältig aktiv in kulturellen, sozialen und bildungsrelevanten Bereichen.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.

Sekundärliteratur:

Heigl, Evi (2003): „... Alles, was dr wünschesch, passiert!“, das Sternschuppa-Lied von Hubert Endhardt. In: Sänger- und Musikantenzeitung, Zweimonatsschrift für Volksmusik, H. 4, Juli/August, S. 293f.

Hofmann, Till (2017): Der Mann mit den besonderen Saiten. In: Augsburger Allgemeine, 20. Juni.

Sowinski, Bernhard (1997): Lexikon deutschsprachiger Mundartautoren. Hildesheim, S. 129.


Externe Links:

Literatur von Hubert Endhardt im BVB