Info
Geb.: 9. 2.1920 in Wertach
Gest.: 1. 2.1980 in Steibis
Foto: Fotostudio Alice Höss, Oberstaufen © Familie Probst
Wirkungsorte:
Oberstaufen
Lauingen
Sonthofen

Max Probst

Max Probst kommt 1920 in Wertach im Oberallgäu zur Welt und wächst in einem musikalischen Elternhaus auf. Schon sein Vater schreibt Texte und Melodien für Volksmusiklieder (z.B. „'s Spätzle“). Ab 1933 besucht er die Lehrerbildungsanstalt Lauingen. Nach der Reifeprüfung muss er als Soldat einrücken und gerät in Kriegsgefangen­schaft. 1947 kann er dann seine erste Stelle als Lehrer an der Volksschule Wertach antreten. Dort leitet er eine Theatergruppe und gründet unter anderem eine Jodlergruppe. Von 1950 bis 1967 ist er Lehrer und Schulleiter an der Volksschule Steibis. Ab 1967 wird er Schulleiter der Knaben­schule Oberstaufen und ist anschließend bis 1980 Rektor der Grund- und Hauptschule Oberstaufen.

Max Probst ist Zeit seines Lebens ein aktiver und produktiver Mensch. Für den kleinen Urlaubs­berater von Steibis verfasst er in den 1950er-Jahren die Orts- und Wanderbeschreibungen. Das Skifahrerlied Die Christl Cranz, ja ja die kann's – zu Beginn des Skifahrertourismus in Steibis ein beliebtes Lied bei Skikursabenden – stammt von ihm. Für verschiedene Publikationen, wie die von Wastl Fanderl begründete Sänger- und Musikantenzeitung oder für das Mitteilungsblatt Alphorn der Arbeitsge­meinschaft schwäbischer Volkstumsgruppen schreibt er regelmäßig Beiträge. 1956 wird Max Probst zum Kreisheimatpfleger des Landkreises Sonthofen – Oberallgäu bestellt und übt dieses Ehrenamt bis zu seinem Tod 1980 aus. In dieser Zeit konzipiert er den heimatkundlichen Teil der Landkreis­broschüren für Sonthofen und Oberallgäu, ab 1961 initiiert er den Beginn einer Liedblatt­reihe. 1962 wird Max Probst Volksliedreferent des schwäbischen Heimattages. 1966 veranlasst er den Aufbau einer Kunstsicherungskartei für den Altlandkreis Sonthofen mit ungefähr 700 Registerkarten und nimmt ab 1968 die Inventarisation von über 300 Votivbildern in Kapellen und Kirchen des Oberallgäus vor. 1970 wird er Mundartliedreferent des Arbeitskreises für Volksmusik beim Bezirk Schwaben und Landesausschuss Volksmusik in Bayern.

Oft dichtet und komponiert Max Probst für schulische Veranstaltungen und gesellschaftliche Er­eignisse wie Vereinsabende mit dem Männergesangsverein Liedertafel, dessen Dirigent er jahrelang ist. Neben der Betreuung vieler Gesangsgruppen ist er als Chorleiter und Organist tätig. Auch eine Steibinger Messe stammt aus seiner Feder.

Vor allem zu lokalen Anlässen verfasst Max Probst Mundartgedichte, wie Über'n Viehscheid. Bekannter sind allerdings seine Lieder, beispielsweise 's Rosele, das von Max Probst und seinem Vetter Fritz Probst stammt und bis heute überall im südlichen Oberallgäu gesungen wird oder der aus seiner Feder stammende Text des Liedes Drei Stund hinterm Grünte.

Bereits 1955 geben Max Probst und Otto Hengge das Buch Allgäuer Liedle. Lieder für Männer­stimmen heraus. 1977 erscheint Singet Leut'. Neues schwäbisches Liederbuch, für das Max Probst 185 Lieder aus Schwaben und den angrenzenden Gebieten gesammelt hat. Bei manchen der Lieder, von denen nur noch ein oder zwei Strophen überliefert sind, ergänzt Max Probst passende Strophen. Die vierte Strophe vom Totenlied Jetzt mueß i aus meim Haus stammt von ihm und ist auf seinem Grabstein eingemeißelt.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.


Externe Links:

Literatur von Max Probst im BVB

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