Willibald Rapp
Willibald Rapp lebt von 1873 bis zu seinem Tod 1951 in Imberg bei Sonthofen. Schon mit sieben Jahren muss er als Hütebub arbeiten; als er 18 Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Da seine sechs älteren Brüder bereits aus dem Haus sind, muss er zusammen mit seiner Mutter den kleinen Bergbauernhof bewirtschaften, obwohl ihm die schwere Arbeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht leichtfällt. Zudem liegt auf dem Hof eine hohe Schuldenlast. Willibald Rapp gelingt es, den Hof zu erhalten. Er bleibt ledig und kinderlos.
Eine besondere Beziehung hat der gläubige Willibald Rapp zu dem als Benefiziat in Imberg tätigen Dekan Andreas Ellner. Er versorgt Rapp regelmäßig mit Büchern (beispielsweise den Jugenderinnerungen eines alten Mannes von Wilhelm von Kügelgen) und unterstützt ihn bei der Verwirklichung seines Traums, einer Reise nach Rom. Dekan Ellner ist es auch, der Rapp ermuntert, seine Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Insgesamt acht Schulhefte umfassen die Aufzeichnungen, die der Bauernbauer dem Dekan zukommen lässt. Dieser übergibt die Hefte kurz vor seinem Tod an den Universitätsprofessor und Heimatforscher Thomas Finkenstaedt, der 55 Jahre nach Rapps Tod die Veröffentlichung veranlasst. In Mein Königreich. Als es auf dem Sonthofer Viehmarkt noch Affen gab (2006) finden sich humorvolle und ernste Erinnerungen aus der Zeit von 1880 bis 1914. Rapp erzählt von seinen Abenteuern mit den Roß- und Ziegenbauern und anderen Originalen der Zeit. Es geht aber auch um Rapps Liebe zur Natur und sein tiefsinniges Nachdenken über das Leben und den Tod. Ebenfalls abgedruckt sind acht Briefe von Rapp an Dekan Ellner aus der Zeit von 1938 bis 1949 sowie Erläuterungen zu nicht geläufigen Mundartausdrücken. Die Briefe und die Lebenserinnerungen stellen ein besonderes Zeitzeugnis dar und zeigen Willibald Rapp als einen gläubigen Menschen, der unter Ungerechtigkeiten leidet, sich aber nicht unterkriegen lässt.
2007 erscheint ein weiteres Buch mit Aufzeichnungen des leidenschaftlichen Pfeifenrauchers Willibald Rapp. In Starker Tabak: Geschichten vom bösen Müller, Pfarrer und „gschpässigä Lit“. Erinnerungen aus dem Sonthofer Tal schaut er auf ein zwar armes, aber glücklich gelebtes Leben als Allgäuer Bergbauer zurück.
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Willibald Rapp lebt von 1873 bis zu seinem Tod 1951 in Imberg bei Sonthofen. Schon mit sieben Jahren muss er als Hütebub arbeiten; als er 18 Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Da seine sechs älteren Brüder bereits aus dem Haus sind, muss er zusammen mit seiner Mutter den kleinen Bergbauernhof bewirtschaften, obwohl ihm die schwere Arbeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht leichtfällt. Zudem liegt auf dem Hof eine hohe Schuldenlast. Willibald Rapp gelingt es, den Hof zu erhalten. Er bleibt ledig und kinderlos.
Eine besondere Beziehung hat der gläubige Willibald Rapp zu dem als Benefiziat in Imberg tätigen Dekan Andreas Ellner. Er versorgt Rapp regelmäßig mit Büchern (beispielsweise den Jugenderinnerungen eines alten Mannes von Wilhelm von Kügelgen) und unterstützt ihn bei der Verwirklichung seines Traums, einer Reise nach Rom. Dekan Ellner ist es auch, der Rapp ermuntert, seine Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Insgesamt acht Schulhefte umfassen die Aufzeichnungen, die der Bauernbauer dem Dekan zukommen lässt. Dieser übergibt die Hefte kurz vor seinem Tod an den Universitätsprofessor und Heimatforscher Thomas Finkenstaedt, der 55 Jahre nach Rapps Tod die Veröffentlichung veranlasst. In Mein Königreich. Als es auf dem Sonthofer Viehmarkt noch Affen gab (2006) finden sich humorvolle und ernste Erinnerungen aus der Zeit von 1880 bis 1914. Rapp erzählt von seinen Abenteuern mit den Roß- und Ziegenbauern und anderen Originalen der Zeit. Es geht aber auch um Rapps Liebe zur Natur und sein tiefsinniges Nachdenken über das Leben und den Tod. Ebenfalls abgedruckt sind acht Briefe von Rapp an Dekan Ellner aus der Zeit von 1938 bis 1949 sowie Erläuterungen zu nicht geläufigen Mundartausdrücken. Die Briefe und die Lebenserinnerungen stellen ein besonderes Zeitzeugnis dar und zeigen Willibald Rapp als einen gläubigen Menschen, der unter Ungerechtigkeiten leidet, sich aber nicht unterkriegen lässt.
2007 erscheint ein weiteres Buch mit Aufzeichnungen des leidenschaftlichen Pfeifenrauchers Willibald Rapp. In Starker Tabak: Geschichten vom bösen Müller, Pfarrer und „gschpässigä Lit“. Erinnerungen aus dem Sonthofer Tal schaut er auf ein zwar armes, aber glücklich gelebtes Leben als Allgäuer Bergbauer zurück.