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Geb.: 22. 4.1972 in München
© privat/Verlag Nagel & Kimche

Angelica Ammar

Angelica Ammar wird in München geboren und wächst dort auf. Nach einem längeren Aufenthalt in Ghana studiert sie Romanistik und Ethnologie in München, Madrid und Paris, wo sie zehn Jahre lebt. Seit 2007 lebt und arbeitet sie in Barcelona als Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Spanischen von Autoren wie Felisberto Hernández, Sergio Pitol, Mario Vargas Llosa, Guillermo Martinez oder Gioconda Belli. Daneben übersetzt sie aus dem Französischen wie zuletzt Laura Alcoba (Das Kaninchenhaus, 2012).

2001 erscheinen Angelica Ammars erste Kurzgeschichten. Für ihren Debütroman Tolmedo, mit dem sie 2003 Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin (LCB) ist, erhält sie 2006 den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung. Als „Verwirrspiel unterschiedlicher Lebensspuren“ (Joseph Hanimann, FAZ, 21.10.2006) konzipiert, erzählt der Roman die Geschichte einer jungen Ethnologiestudentin, die über ihrer Doktorarbeit und dem Pariser Alltag ihrem Tag- und Traumleben nachhängt und sich dabei alter Freunde erinnert.

2010 ist Ammar Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds. In diesem Jahr erscheint auch ihr zweiter Roman Die Zeit der grünen Mandeln, eine Liebes- und Sehnsuchtsgeschichte über eine junge tunesische Frau, die ihren Weg der Unabhängigkeit in einer tief von traditionellen Werten geprägten Gesellschaft gehen will, am Ende aber doch scheitert. Birgit Koß (Deutschlandradio Kultur, 24.11.2010) schreibt dazu: „Atmosphärisch dicht, bildreich und in knappen Sätzen beschreibt die Autorin diese teils exotisch wirkende Welt sehr feinfühlig. Sie bleibt dabei stets die exakte Beobachterin, ohne zu werten und lässt damit allen Personen Raum sich zu entwickeln. [...] Angelica Ammar ist es in diesem stillen, knappen Roman gelungen, den Sprung Tunesiens von der Kolonialzeit bis in die Gegenwart auf so facetten- wie kenntnisreiche Weise aufzuzeigen.“ Und Martin Grzimek (Deutschlandfunk, 24.06.2011) meint: „Trotz des glücklosen Ausgangs hinterlässt er [der Roman] am Ende keinen bitteren Nachgeschmack, weil in ihm der Mut und die Freude einer jungen Generation vorherrscht, die sich trotz aller Widerstände und Einschränkungen am Aufbruch in eine sich verändernde Zeit zu beteiligen beginnt.“

Die Autorin lebt mit ihrem Sohn und dessen Vater, dem spanischen Autor Javier Salinas, zusammen.