Michael Schuster
Der Sohn eines Pfarrers aus Memmingen studiert seit 1667 in Tübingen, wo er mit dem Magister Artium abschließt. Michael Schuster wird ev.-luth. Pfarrer in Württemberg, mit wechselnden Stationen in Heroldingen-Schrattenhofen, Deiningen-Klosterzimmern, Unterringingen sowie Benzenzimmern-Ehringen. 1678 heiratet er die Dichterin Sibylla Schuster geb. Neuthard, mit der er zwei Töchter hat, nach deren Tod die Pfarrerstochter Anna Christine Epplen, die ihm ebenfalls zwei Kinder schenkt.
Für den württembergischen Hof und die Hochzeit Herzog Wilhelm Ludwigs 1674 schreibt Michael Schuster dramatische Arbeiten, im Dezember 1680 beobachtet er wie sein Weiltinger Amtskollege Tobias Nißlen den Nachthimmel und legt – statt eines sachlichen Berichts – seine Poetischen Gedancken über den schröcklichen Cometen schriftlich nieder. Fünf Jahre später veröffentlicht Schuster seinen Hell-leuchtenden Buß-, Beicht- und Communion-Spiegel in Nürnberg, in dem er zu insgesamt 28 Kupferstichen jeweils eine Betrachtung und ein Lied stellt; darüber hinaus zeichnet er für die Herausgabe des Trauerspiels Ophiletes aus dem Nachlass seiner kürzlich verstorbenen Frau Sibylla verantwortlich. Der hierzu entworfene Anhang enthält eine offizielle Leichenpredigt, Trauergedichte von Freunden und Verwandten, aber auch ein eigenes Gedicht Schusters zu Ehren seiner „getreuen Gehülffin“.
Weitere Gelegenheitsgedichte zu einem schmerzlichen Ereignis hat Michael Schuster anlässlich des Todes des zehnjährigen Knaben Johann Caspar Haas, des Sohnes seiner Schwägerin aus zweiter Ehe, geschrieben: Gefährliches Tygris-Bad und schmertzlicher Eger-Schad bey kläglicher Beerdigung des zehnjährigen Knaben Johann Caspar Haasen [...] welcher den 29. Julii dieses 1690. Jahrs [...] in der Eger [...] jämmerlich ertruncken (Nördlingen 1690); Biß oben angefüllter Threnen-Krug bey sehr volckreicher Leichbegängnusse des [...] Herrn Johann Caspar Haasen [...] den 18. Jenner dieses 1692. Traur-Jahrs (Nördlingen 1692).
Sekundärliteratur:
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Volckamer, Volker von (1993): Schuster, Michael und Sibylle. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 368f.
Externe Links:
Literatur von Michael Schuster im BVB
Michael Schuster in der Digitalen Historischen Bibliothek Erfurt / Gotha
Der Sohn eines Pfarrers aus Memmingen studiert seit 1667 in Tübingen, wo er mit dem Magister Artium abschließt. Michael Schuster wird ev.-luth. Pfarrer in Württemberg, mit wechselnden Stationen in Heroldingen-Schrattenhofen, Deiningen-Klosterzimmern, Unterringingen sowie Benzenzimmern-Ehringen. 1678 heiratet er die Dichterin Sibylla Schuster geb. Neuthard, mit der er zwei Töchter hat, nach deren Tod die Pfarrerstochter Anna Christine Epplen, die ihm ebenfalls zwei Kinder schenkt.
Für den württembergischen Hof und die Hochzeit Herzog Wilhelm Ludwigs 1674 schreibt Michael Schuster dramatische Arbeiten, im Dezember 1680 beobachtet er wie sein Weiltinger Amtskollege Tobias Nißlen den Nachthimmel und legt – statt eines sachlichen Berichts – seine Poetischen Gedancken über den schröcklichen Cometen schriftlich nieder. Fünf Jahre später veröffentlicht Schuster seinen Hell-leuchtenden Buß-, Beicht- und Communion-Spiegel in Nürnberg, in dem er zu insgesamt 28 Kupferstichen jeweils eine Betrachtung und ein Lied stellt; darüber hinaus zeichnet er für die Herausgabe des Trauerspiels Ophiletes aus dem Nachlass seiner kürzlich verstorbenen Frau Sibylla verantwortlich. Der hierzu entworfene Anhang enthält eine offizielle Leichenpredigt, Trauergedichte von Freunden und Verwandten, aber auch ein eigenes Gedicht Schusters zu Ehren seiner „getreuen Gehülffin“.
Weitere Gelegenheitsgedichte zu einem schmerzlichen Ereignis hat Michael Schuster anlässlich des Todes des zehnjährigen Knaben Johann Caspar Haas, des Sohnes seiner Schwägerin aus zweiter Ehe, geschrieben: Gefährliches Tygris-Bad und schmertzlicher Eger-Schad bey kläglicher Beerdigung des zehnjährigen Knaben Johann Caspar Haasen [...] welcher den 29. Julii dieses 1690. Jahrs [...] in der Eger [...] jämmerlich ertruncken (Nördlingen 1690); Biß oben angefüllter Threnen-Krug bey sehr volckreicher Leichbegängnusse des [...] Herrn Johann Caspar Haasen [...] den 18. Jenner dieses 1692. Traur-Jahrs (Nördlingen 1692).
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Volckamer, Volker von (1993): Schuster, Michael und Sibylle. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 368f.