Marietta Schröder
Marietta Schröder wird zwar im fränkischen Erlangen geboren, wächst aber in der Oberpfalz auf. Zuerst wohnt sie bei ihren Großeltern Werner und Irmgard Schröder* in Grafenwöhr (Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab), wo sie zuerst das Staatliche Gymnasium in Eschenbach besucht. 1975 zieht sie nach Weiden, wo sie am Elly-Heuss-Gymnasium 1978 das Abitur ablegt. 1978 beginnt sie ihr Studium (Übersetzen und Dolmetschen, Englisch und Russisch) in Saarbrücken, das sie – nach einigen Auslandsaufenthalten – als Diplom-Übersetzerin 1991 abschließt. 1987 beginnt ihre literarische Tätigkeit, zuerst mit Kurzgeschichten, die sie in Hans Arnfrid Astels Literatursendung „Literatur am Samstag“ (Saarländischer Rundfunk) vorstellt. Auszüge ihres Romans Plastiktüten in Ghana erscheinen in der Literaturzeitschrift Streckenläufer.
1993 erscheint ihre erste Einzelveröffentlichung Nitribitt von Tremmersdorf, Prosaskizze und Gedichte; „Nitribitt“ ist dabei eine bewusste Anspielung auf die Frankfurter Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt (1933-1957). Das kleine ebenfalls im Buchtitel genannte (reale) Dorf „Tremmersdorf“, unweit von Grafenwöhr gelegen, ist heute Ortsteil von Speinshart. Der kleine, interessante, autobiografische Züge tragende Band handelt vom Missbrauch der Seele eines Menschen. In Marginalien erwähnt die Autorin darin die Orte Erlangen, Eschenbach, den Annaberg in Grafenwöhr, den Bahnhof (von Weiden) und die Weidener Tageszeitung Der neue Tag.
Seit 1992 werden von Marietta Schröder zahlreiche Hörspiele gesendet: Hallo. Hier ist Anna (1992, SR), Papa. Charly hat gesagt… (1994, SWF/SR), Der Mond hält Hof oder die Struktur des wilden Schnittlauchs in der Nacht (1997, SR), Dust Devils oder Katze aus dem Sack (2003, DRadio Berlin) und Heimgehen (2009, SWR Freiburg). Prosatexte enthalten Einhornjagd und Grillenfang (1992), In diesem fernen Land (1993), Passagen (1993) sowie Risse im Beton (2009). Marietta Schröders lyrische Texte werden nicht nur gedruckt (Zehn, 1993; Zacken im Gemüt, 1994), sondern sind auch als „Lyrics“ auf CD bei den Gruppen „Orlando du die Unerlösten“ und „Savoy Truffle“ zu hören.
Marietta Schröder arbeitet als Schriftstellerin auch mit bildenden Künstlern zusammen, so im Saarländischen Künstlerhaus oder in der Freien Kunstschule Saarlouis. Sie ist zudem Mitglied im Saarländischen Schriftstellerverband (VS Saar).
Vom Kultusministerium des Saarlands erhält sie 1992 ein Arbeitsstipendium in Moskau (Reisetagebuch Russisch Tarot), 1994 nimmt die Autorin erfolgreich am Überregionalen Literaturwettbewerb des Letzebuerger Schriftstellerverbandes (für die Kurzgeschichte „Nadja“ in der Anthologie Intercity) teil. 1995 erhält sie ein Förderstipendium für Literatur der Stadt Saarbrücken.
Marietta Schröder stirbt am 29. Juni 2013 in Saarbrücken. Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung findet am 12. Juli 2013 auf dem Friedhof im Stadtteil St. Arnual statt.
Sekundärliteratur:
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21), Pressath, S. 69.
Ders. (2024): Die Schriftstellerin Marietta Schröder (1957-2013) – eine Wahl-Grafenwöhrerin. In: Festschrift 44. Bayerischer Nordgautag Grafenwöhr „Oberpfalz trifft Amerika – Heimat auf Zeit“, hg. vom Oberpfälzer Kulturbund und der Stadt Grafenwöhr. Morsbach-Verlag, Regensburg, S. 120f.
Petto, Reiner (2013): Sie war die „Nitribitt von Tremmersdorf“. In: Saarbrücker Zeitung, Lokalausgabe Saarbrücken, 2. Juli 2013.
Externe Links:
Marietta Schröder im AQ-Verlag (mit Leseprobe)
Marietta Schröder beim Verband deutscher Schriftsteller Saar
Marietta Schröder wird zwar im fränkischen Erlangen geboren, wächst aber in der Oberpfalz auf. Zuerst wohnt sie bei ihren Großeltern Werner und Irmgard Schröder* in Grafenwöhr (Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab), wo sie zuerst das Staatliche Gymnasium in Eschenbach besucht. 1975 zieht sie nach Weiden, wo sie am Elly-Heuss-Gymnasium 1978 das Abitur ablegt. 1978 beginnt sie ihr Studium (Übersetzen und Dolmetschen, Englisch und Russisch) in Saarbrücken, das sie – nach einigen Auslandsaufenthalten – als Diplom-Übersetzerin 1991 abschließt. 1987 beginnt ihre literarische Tätigkeit, zuerst mit Kurzgeschichten, die sie in Hans Arnfrid Astels Literatursendung „Literatur am Samstag“ (Saarländischer Rundfunk) vorstellt. Auszüge ihres Romans Plastiktüten in Ghana erscheinen in der Literaturzeitschrift Streckenläufer.
1993 erscheint ihre erste Einzelveröffentlichung Nitribitt von Tremmersdorf, Prosaskizze und Gedichte; „Nitribitt“ ist dabei eine bewusste Anspielung auf die Frankfurter Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt (1933-1957). Das kleine ebenfalls im Buchtitel genannte (reale) Dorf „Tremmersdorf“, unweit von Grafenwöhr gelegen, ist heute Ortsteil von Speinshart. Der kleine, interessante, autobiografische Züge tragende Band handelt vom Missbrauch der Seele eines Menschen. In Marginalien erwähnt die Autorin darin die Orte Erlangen, Eschenbach, den Annaberg in Grafenwöhr, den Bahnhof (von Weiden) und die Weidener Tageszeitung Der neue Tag.
Seit 1992 werden von Marietta Schröder zahlreiche Hörspiele gesendet: Hallo. Hier ist Anna (1992, SR), Papa. Charly hat gesagt… (1994, SWF/SR), Der Mond hält Hof oder die Struktur des wilden Schnittlauchs in der Nacht (1997, SR), Dust Devils oder Katze aus dem Sack (2003, DRadio Berlin) und Heimgehen (2009, SWR Freiburg). Prosatexte enthalten Einhornjagd und Grillenfang (1992), In diesem fernen Land (1993), Passagen (1993) sowie Risse im Beton (2009). Marietta Schröders lyrische Texte werden nicht nur gedruckt (Zehn, 1993; Zacken im Gemüt, 1994), sondern sind auch als „Lyrics“ auf CD bei den Gruppen „Orlando du die Unerlösten“ und „Savoy Truffle“ zu hören.
Marietta Schröder arbeitet als Schriftstellerin auch mit bildenden Künstlern zusammen, so im Saarländischen Künstlerhaus oder in der Freien Kunstschule Saarlouis. Sie ist zudem Mitglied im Saarländischen Schriftstellerverband (VS Saar).
Vom Kultusministerium des Saarlands erhält sie 1992 ein Arbeitsstipendium in Moskau (Reisetagebuch Russisch Tarot), 1994 nimmt die Autorin erfolgreich am Überregionalen Literaturwettbewerb des Letzebuerger Schriftstellerverbandes (für die Kurzgeschichte „Nadja“ in der Anthologie Intercity) teil. 1995 erhält sie ein Förderstipendium für Literatur der Stadt Saarbrücken.
Marietta Schröder stirbt am 29. Juni 2013 in Saarbrücken. Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung findet am 12. Juli 2013 auf dem Friedhof im Stadtteil St. Arnual statt.
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21), Pressath, S. 69.
Ders. (2024): Die Schriftstellerin Marietta Schröder (1957-2013) – eine Wahl-Grafenwöhrerin. In: Festschrift 44. Bayerischer Nordgautag Grafenwöhr „Oberpfalz trifft Amerika – Heimat auf Zeit“, hg. vom Oberpfälzer Kulturbund und der Stadt Grafenwöhr. Morsbach-Verlag, Regensburg, S. 120f.
Petto, Reiner (2013): Sie war die „Nitribitt von Tremmersdorf“. In: Saarbrücker Zeitung, Lokalausgabe Saarbrücken, 2. Juli 2013.