Rainer Schulze-Muhr wächst in Kempten (Allgäu) und im schwäbischen Pfullingen auf. Nach dem Studium Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Marketing in Stuttgart kehrt er ins Allgäu zurück und arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter für eine Kemptener Firma; 15 Jahre lang ist er dort als Außendienstmitarbeiter für Schweden zuständig. Er lebt ab 1997 in Häusern bei Martinszell, Gemeinde Waltenhofen im Haus seiner Urgroßmutter, zu der er sein Leben lang eine innige Beziehung hat. 2008 verändert sich sein Leben grundlegend. Nach einem Schlaganfall ist er 44-jährig in der Folgezeit auf einen Rollstuhl angewiesen.

Rainer Schulze-Muhr beginnt zu schreiben. 2013 veröffentlicht er Dann und wann am Leben. Über Vernunft und Unvernunft im menschlichen Miteinander. Das Jahrhundert der Anna Maria Karg aus Martinszell, eine kommentierte Bild­biographie über das bewegte Leben seiner verstorbenen Urgroßmutter (1891-1991). Er zeichnet darin die Entwicklung eines mit dem Makel der unehelichen Geburt belasteten Mädchens zu einer selbstbewussten und willensstarken Frau nach und ergänzt dies durch Hintergrundinformationen zur Zeitgeschichte.

Aus Unzufriedenheit über die vorliegende Ratgeberliteratur schreibt Rainer Schulze-Muhr selbst zwei Praxishandbücher: Behinderung und Rollstuhl (2015) und Schlaganfall: Das Leben danach: Experten-Tipps für Menschen mit Schlaganfall und anderen Schäden des zentralen Nervensystems (2015).

Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Rainer Schulze-Muhr verstirbt 2020, er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.