Helmut Rothmayr wächst in Altstädten bei Sonthofen auf, wo er bis heute wohnhaft ist. Neben seinem Beruf widmet er sich ab 1992 dem Verfassen von Musicals, Liedern, Mundartlyrik und Kurzprosa und macht sich als Mundartkabarettist einen Namen.

Am Anfang steht sein Engagement als Musicalautor. 1972 lösen sich 18 Mitglieder im Alter von durchschnittlich 18 Jahren aus der Jungkolpinggruppe Altstädten und gründen unter der Leitung von Helmut Rothmayr den Chor WIR18. Zunächst singen die jungen Leute Rhythmusmessen und geben Konzerte mit Spirituals und Chansons. Bekannt wird die Gruppe allerdings mit Sequenzen berühmter Musicals: 1986 Hair, 1990 Starlight Express und 1992 Jesus Christ Superstar. 1993 wagt WIR18 mit Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat von Sir Andrew Lloyd Webber den Schritt hin zu abendfüllenden Musicalproduktionen – die deutsche Fassung zu Joseph erstellt Helmut Rothmayr.

Beflügelt durch den Erfolg wagt sich Helmut Rothmayr an sein erstes eigenes Musical. Im 1995 urauf­geführten Allgäumusical Der Notwender erzählt er die Geschichte von Carl Hirnbein und dessen Be­deutung für die Region und stützt sich dabei auf den gleichnamigen ersten Band von Peter Dörflers Allgäu-Trilogie. Der Erfolg des Musicals – auf die Premiere folgen 48 weitere ausverkaufte Vorstellungen – beschert WIR18 eine große Bekanntheit und Peter Dörflers Roman ein neu erwachtes Interesse, was zu einer Neuauflage von Der Notwender im Altusrieder Brack-Verlag führt. 1999 kommt Helmut Rothmayrs Rockmärchen Verlorene Träume in knapp 50 Aufführungen auf die Bühne. 2004 folgt – nach größeren personellen Veränderungen bei WIR18 – das Musical Maria Magdalena. Wieder sind alle 34 Aufführungen ausver­kauft; längst sind die WIR18-Produktionen Kult im Allgäu. 2007 wird das Projekt Musicalmania darge­boten, eine humorvolle Story in einem Museum für abgespielte Musicalfiguren. Ab November 2008 wechselt der Aufführungsort vom Hofgarten Immenstadt ins Festspielhaus Füssen; auch die acht Aufführungen dort sind mit 10.000 Zuschauern ausverkauft, das Wagnis hat sich für die Gruppe gelohnt. 2010/2011 wird im Festspielhaus Füssen das Rockmärchen Verlorene Träume mit einem veränderten Drehbuch erneut gespielt.

WIR18 feiert im Jahr 2012 in der bigBOX Kempten sein 40-jähriges Bestehen; insgesamt 9000 Besucher sehen dazu Helmut Rothmayrs Musical Zeitreise. Zum Jubiläum veröffentlicht Helmut Rothmayr seine WIR18-Memoiren Eigentlich kann es uns gar nicht geben, ein Allgäu-Lied und die CD Gelebte Träume (2012). 2015 folgt eine große neue Produktion: Im Musical Der Geschichtenerzähler lässt Helmut Rothmayr Menschen aus unterschied­lichen Ländern von ihrer Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Glück er­zählen. In seinem siebten und letzten großen Musical Traumreise (2018) thematisiert Helmut Rothmayr die Entstehungsgeschichte der Gruppe und die Highlights der 25 Jahre seit der Urauf­führung des Joseph-Musicals 1993. Die für 2022 geplante Jubiläumsshow zum 50-jährigen Bestehen der Gruppe WIR18 fällt der Corona-Pandemie zum Opfer und wird auf 2023 verschoben.

Wir18 mit Traumreise (2018) © Fotofabrik Kempten

1997 wird die Gruppe WIR18 mit der Silberdistel der Allgäuer Zeitung, 2011 mit dem „Kreuz des Südens“, einem Preis der Sonthofer Faschingszunft, für das soziale Engagement ausgezeichnet und 2013 mit dem Kulturpreis des Landkreises Oberallgäu.

Seit 2017 betätigt sich Helmut Rothmayr als Mundartautor, Liedermacher und Kabarettist. Mit seinen Liedern, Geschichten und Gedichten in der ortstypischen niederalemannischen Mundart tritt er auf den Kleinkunstbühnen der Region auf; seine Programme lauten „'s Leabe leabe“, „Dô bin i dôhoim“,„Des ka idd alls sing“ und „Es war amôl“. 2018 kommt seine CD 's Leabe leabe heraus und 2021 erscheint sein Buch Drôhme, schmunzle und sinniere. Gedichtle, Gschichta und Fotografia vo Rothmayrs Helmut, herausgegeben durch den Förderverein mundART Allgäu e.V.