Natascha Berglehner wird 1982 in München geboren, wo sie bis heute lebt. Sie studiert Innenarchitektur, ist zeitweise als Mitarbeiterin in Architekturkundezeitschriften tätig.

2015 veröffentlicht Berglehner im Literatur-Magazin KRACHKULTUR die Kurzgeschichte „Ganz nah“, wobei sich die Autorin „hier der Frage widmet, ob nicht die neurotischen Winkelzüge des Unterbewussten, dargestellt aus der poetisch aufregenden Innensicht einer Psychiatriepatientin, das eigentliche Element des Phantastischen darstellen.“ Berglehner selbst geht es vor allem um die innere Entwicklung der Hauptfigur, doch lässt sie auch viel Interpretationsspielraum für den Lesenden selbst übrig.

Ihr erster Roman Im Zimmer ist Winter erscheint 2021 im Weissbooks Verlag. Der Roman handelt von der jungen Adèle, die aus schwierigen Verhältnissen kommt und mit 14 Jahren eine geheime Beziehung mit ihrem Schwimmlehrer eingeht. Jahre nach dem Ende der Affäre trifft Adèle, die mittlerweile Kunst studiert, auf den Schwimmlehrer von damals und beginnt ihn zu verfolgen. 

„Berglehner findet erstaunlich unverbrauchte Bilder für das antike Poolspiel und seine Effekt-Evergreens vom Aufgussnebel bis zum dampfenden Lavastein“, lobt Jamal Tuschick den Roman.

Ähnlich bewertet die Süddeutsche Zeitung im März 2022 Berglehners Werk: „Natascha Berglehner hat mit Im Zimmer ist Winter ein beeindruckendes Debüt zum heiklen Thema Pädophilie vorgelegt [...]. Dass diese Autorin jedenfalls einiges zu erzählen hat, in einer auf verstörende Weise soghaften Prosa, wird das Publikum nicht nur bei der Lektüre, sondern bald auch beim Festival Wortspiele feststellen können.“ Doch der Roman ist nicht nur thematisch ein Werk, „das Grenzräume auslotet – auch in der Frage, wie soghaft man eigentlich über das Tabu verbotenen Begehrens schreiben darf.“ Berglehner teste bereits in ihrem Debütroman die Grenzen der Literatur aus und mache Hoffnung auf weitere, ähnlich sprachlos machende Werke, so die Kritik.

Aktuell (2023) arbeitet Natascha Berglehner an ihrem zweiten Roman.