Benedikt Schmier
1682 wird Benedikt Schmier im schwäbischen Grönenbach geboren und auf den Namen Johannes Benedikt getauft. Seine Taufpaten sind Abt Benedikt von Ottobeuren und Oberin Elisabeth O.S.Fr von Memmingen. Sein Vater ist Verwalter der Fuggerschen Güter in Grönenbach. Wie sein älterer Bruder Franz Schmier tritt er in den Orden des Hl. Benedikt ein; am 9. November 1700 legt er das Ordensgelübde im Kloster Ottobeuren ab und empfängt 1706 die Priesterweihe. Seine wissenschaftliche Ausbildung erhält Benedikt Schmier teils in Ottobeuren, teils an der 1622 gegründeten Benediktineruniversität Salzburg. Nach der Priesterweihe unterrichtet der Benediktinerpater zunächst Rhetorik, Philosophie und Theologie im Kloster Ottobeuren.
1713 erhält er einen Ruf als Professor für Philosophie an die Universität Salzburg. In den Jahren 1714 und 1715 wird er als Doktor der Theologie und beider Rechte promoviert. 1715 wird ihm die Professur des kanonischen Rechts übertragen. 1721 wechselt er zur theologischen Fakultät und wirkt bis 1733 als Professor des Kirchenrechts. 1714/15 ist er Dekan der Philosophischen Fakultät, 1720/21 der Juristischen Fakultät und 1729/30 der Theologischen Fakultät. Von Erzbischof von Salzburg wird Benedikt Schmier zum Geistlichen Rat ernannt, vom Fürstabt von Kempten zum Geheimrat. 1733 verlässt er die Universität Salzburg und wird Superior in dem nahe Ottobeuren liegenden Wallfahrtsort Eldern, wo er am 28. Juni 1744 im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Lungenleidens stirbt.
Benedikt Schmier gehört zu den bedeutenden Lehrer- und Forscherpersönlichkeiten im 18. Jahrhundert an der Benediktineruniversität Salzburg. Seine Schriften zu philosophischen, kirchenrechtlichen und theologischen Themen erscheinen anfangs in gesonderten Abhandlungen; 29 seiner Traktate gibt er 1737 nach seinem Weggang aus Salzburg im Sammelwerk Sacra Theologia scholastico-polemico-practica heraus. Weitere Publikationen lauten u.a. Philosophia quadripartita (1716), Fundamentum et vertex universi iuris canonici (1716), De sacrosanctis Ecclesiis (1717) und Sacratissimus Ordo Episcoporum cum Ecclesiis cathedralibus, canonicatibus et sacris officiis (1718).
Sekundärliteratur:
Fickler, Kreszentia (1987): P. Benedikt (Johannes) Schmier, OSB. In: Landkreis Unterallgäu. Bd. 2. Bedeutende Persönlichkeiten, S. 861.
Kinter, Maurus P. (1884): Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik, V. Jg., I. Bd. 1, S. 143f.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu, S. 144f.
Schulte, v.: Schmier, Benedict. In: Allgemeine Deutsche Biographie (1891). URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz78730.html, (21.11.2024).
Sontheimer, Martin (1922): Die aus dem Kapitel Ottobeuren hervorgegangene Geistlichkeit. 2. Aufl. Memmingen, S. 143f. URL: https://ottobeuren-macht-geschichte.de/files/original/782f48e78a3400d623b70c235fa1eaa3.pdf, (21.11.2024).
Zauner, Judas Thaddäus (1789): Biographische Nachrichten von den Salzburgischen Rechtslehrern von der Stiftung der Universität an bis auf gegenwärtige Zeiten. Salzburg, Waisenhausbuchhandlung, S. 78-80. URL: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10063228?page=96,97, (21.11.2024).
Externe Links:
1682 wird Benedikt Schmier im schwäbischen Grönenbach geboren und auf den Namen Johannes Benedikt getauft. Seine Taufpaten sind Abt Benedikt von Ottobeuren und Oberin Elisabeth O.S.Fr von Memmingen. Sein Vater ist Verwalter der Fuggerschen Güter in Grönenbach. Wie sein älterer Bruder Franz Schmier tritt er in den Orden des Hl. Benedikt ein; am 9. November 1700 legt er das Ordensgelübde im Kloster Ottobeuren ab und empfängt 1706 die Priesterweihe. Seine wissenschaftliche Ausbildung erhält Benedikt Schmier teils in Ottobeuren, teils an der 1622 gegründeten Benediktineruniversität Salzburg. Nach der Priesterweihe unterrichtet der Benediktinerpater zunächst Rhetorik, Philosophie und Theologie im Kloster Ottobeuren.
1713 erhält er einen Ruf als Professor für Philosophie an die Universität Salzburg. In den Jahren 1714 und 1715 wird er als Doktor der Theologie und beider Rechte promoviert. 1715 wird ihm die Professur des kanonischen Rechts übertragen. 1721 wechselt er zur theologischen Fakultät und wirkt bis 1733 als Professor des Kirchenrechts. 1714/15 ist er Dekan der Philosophischen Fakultät, 1720/21 der Juristischen Fakultät und 1729/30 der Theologischen Fakultät. Von Erzbischof von Salzburg wird Benedikt Schmier zum Geistlichen Rat ernannt, vom Fürstabt von Kempten zum Geheimrat. 1733 verlässt er die Universität Salzburg und wird Superior in dem nahe Ottobeuren liegenden Wallfahrtsort Eldern, wo er am 28. Juni 1744 im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Lungenleidens stirbt.
Benedikt Schmier gehört zu den bedeutenden Lehrer- und Forscherpersönlichkeiten im 18. Jahrhundert an der Benediktineruniversität Salzburg. Seine Schriften zu philosophischen, kirchenrechtlichen und theologischen Themen erscheinen anfangs in gesonderten Abhandlungen; 29 seiner Traktate gibt er 1737 nach seinem Weggang aus Salzburg im Sammelwerk Sacra Theologia scholastico-polemico-practica heraus. Weitere Publikationen lauten u.a. Philosophia quadripartita (1716), Fundamentum et vertex universi iuris canonici (1716), De sacrosanctis Ecclesiis (1717) und Sacratissimus Ordo Episcoporum cum Ecclesiis cathedralibus, canonicatibus et sacris officiis (1718).
Fickler, Kreszentia (1987): P. Benedikt (Johannes) Schmier, OSB. In: Landkreis Unterallgäu. Bd. 2. Bedeutende Persönlichkeiten, S. 861.
Kinter, Maurus P. (1884): Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik, V. Jg., I. Bd. 1, S. 143f.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu, S. 144f.
Schulte, v.: Schmier, Benedict. In: Allgemeine Deutsche Biographie (1891). URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz78730.html, (21.11.2024).
Sontheimer, Martin (1922): Die aus dem Kapitel Ottobeuren hervorgegangene Geistlichkeit. 2. Aufl. Memmingen, S. 143f. URL: https://ottobeuren-macht-geschichte.de/files/original/782f48e78a3400d623b70c235fa1eaa3.pdf, (21.11.2024).
Zauner, Judas Thaddäus (1789): Biographische Nachrichten von den Salzburgischen Rechtslehrern von der Stiftung der Universität an bis auf gegenwärtige Zeiten. Salzburg, Waisenhausbuchhandlung, S. 78-80. URL: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10063228?page=96,97, (21.11.2024).