Franz Deubele
Der 1927 geborene Franz Deubele wächst gemeinsam mit zwei Schwestern auf einem Bergbauernhof an der Nordseite des Grünten auf. Es ist eine entbehrungsreiche Kindheit in einfachen Verhältnissen; fünf Kühe müssen das Auskommen der Familie sichern. Franz Deubele hat gute Noten in der Schule, vor allem sein zeichnerisches Talent und seine schöne Schrift fallen auf. Sein Onkel, der Pfarrer in Untermaiselstein (heute Gemeinde Rettenberg) ist, fördert den Neffen, weckt sein Interesse für die Mundartdichtung und möchte ihm ein Theologiestudium ermöglichen. Doch Franz Deubele fühlt sich seinen Eltern verpflichtet und übernimmt die Landwirtschaft. 1944 wird er mit 17 Jahren in die Armee eingezogen. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft widmet er sich neben seiner Arbeit als Landwirt dem Malen, Musizieren und der Dichtkunst.
1953 lernt er seine spätere Frau Traudl kennen, die seine künstlerischen Neigungen teilt und eine begeisterte Landschaftsmalerin ist. Die beiden heiraten 1959 und bauen den Hof in eine Fremdenpension um, die sie 30 Jahre lang bis 1995 betreiben. Ein paar Kühe und Jungvieh behalten sie im Nebenerwerb. 1960 wird der Skilift am Nordhang des Grünten gebaut und Franz Deubele, ein passionierter Skifahrer, macht eine Ausbildung zum Skilehrer. Für seine Gäste und für die Sportlehrer, Studenten und Schüler, die in dem oberhalb seines Hofes gelegenen Alpenheim des Rheinisch-Westfälischen Turnerbunds untergebracht sind, fungiert er 25 Jahre lang als Skilehrer und nimmt die entsprechenden Abschlussprüfungen ab. Abends unterhält er mit Gesang, Jodeleinlagen und Geschichten. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, den der gesellige und in vielen Vereinen aktive Allgäuer sehr genießt.
Auf seine bewegte Lebensgeschichte blickt Franz Deubele in drei Publikationen zurück. In der Autobiographie Trotz alledem Glück gehabt (erschienen ca. 2000 im Eigenverlag) stehen die Erinnerungen an seine Kindheit, die Familie und den Heimatort Kranzegg im Mittelpunkt. 2009 widmet er sich in Dorfgeschichten Rettenberger und Kranzegger Originalen und Erlebnissen von früher. Die Erfahrungen als Skilehrer bilden den Schwerpunkt in Franz Deubeles Buch Der Grünten – Meine Heimat (2013). Die Illustrationen stammen vom künstlerisch begabten Autor selbst.
Franz Deubele als junger Mann mit einem von ihm illustrierten Gedicht © privat
Seine Mundartgedichte „Was mir Allgäuer alls it tu sottet“, „Ganz wenig: Auf allgäuerisch“ und „D’Jugend hoat ihr eigne Sproach“ sind in der Anthologie Mundartgedichte aus der Heimat (2008) abgedruckt. Mit vier weiteren Gedichten ist er auf der DVD Allgäuer Dialektreise 5, Allgäuer Adventskalender, herausgegeben vom Förderverein mundART Allgäu e.V., vertreten. Die Allgäuer Mundart und das Brauchtum zu erhalten liegt ihm sehr am Herzen.
Da die Ehe von Traudl und Franz Deubele kinderlos bleibt, verkaufen die beiden den Berghof und verbringen ihren Lebensabend in Kranzegg. 2017 stirbt Franz Deubele im Alter von 90 Jahren.
Sekundärliteratur:
Pürschel, Arno (2012): Trotz allem Glück gehabt. In: Das schöne Allgäu, H. 4, S. 72-74.
Externe Links:
Der 1927 geborene Franz Deubele wächst gemeinsam mit zwei Schwestern auf einem Bergbauernhof an der Nordseite des Grünten auf. Es ist eine entbehrungsreiche Kindheit in einfachen Verhältnissen; fünf Kühe müssen das Auskommen der Familie sichern. Franz Deubele hat gute Noten in der Schule, vor allem sein zeichnerisches Talent und seine schöne Schrift fallen auf. Sein Onkel, der Pfarrer in Untermaiselstein (heute Gemeinde Rettenberg) ist, fördert den Neffen, weckt sein Interesse für die Mundartdichtung und möchte ihm ein Theologiestudium ermöglichen. Doch Franz Deubele fühlt sich seinen Eltern verpflichtet und übernimmt die Landwirtschaft. 1944 wird er mit 17 Jahren in die Armee eingezogen. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft widmet er sich neben seiner Arbeit als Landwirt dem Malen, Musizieren und der Dichtkunst.
1953 lernt er seine spätere Frau Traudl kennen, die seine künstlerischen Neigungen teilt und eine begeisterte Landschaftsmalerin ist. Die beiden heiraten 1959 und bauen den Hof in eine Fremdenpension um, die sie 30 Jahre lang bis 1995 betreiben. Ein paar Kühe und Jungvieh behalten sie im Nebenerwerb. 1960 wird der Skilift am Nordhang des Grünten gebaut und Franz Deubele, ein passionierter Skifahrer, macht eine Ausbildung zum Skilehrer. Für seine Gäste und für die Sportlehrer, Studenten und Schüler, die in dem oberhalb seines Hofes gelegenen Alpenheim des Rheinisch-Westfälischen Turnerbunds untergebracht sind, fungiert er 25 Jahre lang als Skilehrer und nimmt die entsprechenden Abschlussprüfungen ab. Abends unterhält er mit Gesang, Jodeleinlagen und Geschichten. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, den der gesellige und in vielen Vereinen aktive Allgäuer sehr genießt.
Auf seine bewegte Lebensgeschichte blickt Franz Deubele in drei Publikationen zurück. In der Autobiographie Trotz alledem Glück gehabt (erschienen ca. 2000 im Eigenverlag) stehen die Erinnerungen an seine Kindheit, die Familie und den Heimatort Kranzegg im Mittelpunkt. 2009 widmet er sich in Dorfgeschichten Rettenberger und Kranzegger Originalen und Erlebnissen von früher. Die Erfahrungen als Skilehrer bilden den Schwerpunkt in Franz Deubeles Buch Der Grünten – Meine Heimat (2013). Die Illustrationen stammen vom künstlerisch begabten Autor selbst.
Franz Deubele als junger Mann mit einem von ihm illustrierten Gedicht © privat
Seine Mundartgedichte „Was mir Allgäuer alls it tu sottet“, „Ganz wenig: Auf allgäuerisch“ und „D’Jugend hoat ihr eigne Sproach“ sind in der Anthologie Mundartgedichte aus der Heimat (2008) abgedruckt. Mit vier weiteren Gedichten ist er auf der DVD Allgäuer Dialektreise 5, Allgäuer Adventskalender, herausgegeben vom Förderverein mundART Allgäu e.V., vertreten. Die Allgäuer Mundart und das Brauchtum zu erhalten liegt ihm sehr am Herzen.
Da die Ehe von Traudl und Franz Deubele kinderlos bleibt, verkaufen die beiden den Berghof und verbringen ihren Lebensabend in Kranzegg. 2017 stirbt Franz Deubele im Alter von 90 Jahren.
Pürschel, Arno (2012): Trotz allem Glück gehabt. In: Das schöne Allgäu, H. 4, S. 72-74.