Ludwig Steinherr
Ludwig Steinherr lebt als freier Schriftsteller in München. Bekannt wurde er vor allem durch sein lyrisches Werk, für das er mehrfach ausgezeichnet wurde.
Werdegang
Ludwig Steinherr wird 1962 in München geboren, wo er auch heute mit seiner Familie lebt. Nach dem Abitur und Zivildienst studiert er ab 1984 Philosophie, Psychologie und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der jesuitischen Hochschule für Philosophie München. 1995 promoviert er zum Doktor der Philosophie mit der Dissertation Holismus, Existenz und Identität. Ein systematischer Vergleich zwischen Quine und Hegel, für die er ein Jahr später mit dem Alfred-Delp-Preis ausgezeichnet wird. Steinherr arbeitet als freier Schriftsteller und zeitweise als Lehrbeauftragter für Philosophie.1992 begründet er zusammen mit Anton G. Leitner die Zeitschrift DAS GEDICHT.
Wichtigste Werke
Seit 1985 hat Ludwig Steinherr bereits über zwanzig Gedichtbände verfasst. Mehrere seiner lyrischen Werke werden in Übersetzung auch im Ausland publiziert. Darunter Before the Invention of Paradise (2010) oder Prima di ogni tempo/Vor aller Zeit (2019).
In der Lyrikedition 2000 sind von Ludwig Steinherr bislang erschienen: Fresko, vielfach übermalt (2002), Hinter den Worten die Brandung (2003), Musikstunde bei Vermeer (2004), Die Hand im Feuer (2005), Von Stirn zu Gestirn (2007), Kometenjagd (2009), Ganz Ohr (2012), Das Mädchen. Der Maler. Ich. Ausgewählte Gedichte (1997-2009) (2012), Flüstergalerie (2013), All Ears. Translated by Paul-Henri Campbell (2013), Nachtgeschichte für die Teetasse (2014), Elefant mit Obelisk (2015), Alpenüberquerung (2016), Lichtgesang. Light song. Translated by Paul-Henri Campbell (2017), Medusen (2018), Briefleserin in Blau (2018), Vor aller Zeit (2019), Engel in freier Wildbahn (2019), Die weißen Freuden des Yeti (2020) und Zur Geburt einer Ming-Vase (2021).
Prosaveröffentlichungen von Ludwig Steinherr liegen im Allitera Verlag vor: Verona kopfüber (2022), Der Carolin-Papyrus (2022), Adriana (2023), Zweimal Rom (2023), Judith (2024), Der Sturm erwartet dich (2023) sowie Steinherrs Romandebüt Tochter Zoe (2024).
Neben eigenständigen Veröffentlichungen erscheint seine Lyrik auch in Anthologien und Zeitschriften, u.a. in Der Große Conrady oder World Literature Today. Zudem übersetzt er fremdsprachige Lyrik ins Deutsche, so zum Beispiel Bücherverbrennung (2019) von George Szirtes (Originaltitel: The Burning of the Books) oder Lieder von derselben Erde (2019) von David Harsent (Originaltitel: Songs from the Same Earth, aus Fire Songs).
Stil/Rezeption
Steinherrs meist zugänglichen Gedichte sind häufig christlich grundiert. Humorvoll und tiefgründig, beschreibt „Der Dichter mit Tempo“ (Süddeutsche Zeitung) in seiner Lyrik oft schlichte Situationen, die in einer existenziellen Pointe enden. Dabei benutzt er eine Vielzahl von Motiven und Bildern aus unterschiedlichsten Gebieten wie griechischen Mythen, christlichen Gestalten, historischen Persönlichkeiten und literarischen Werken, nicht nur des westlichen Kanons. Seine Gedichte bestechen, so Hellmuth Opitz, „durch inspirierte Sprachbilder und Universalbildung … In jedem Band finden sich Gedichte, die man sich hinter den Spiegel stecken möchte, um täglich daran erinnert zu werden, welche Qualität möglich ist.“
Alpenüberquerung (2016) und Vor aller Zeit (2003, Neuauflage 2019) zeigen autobiographische Züge – das titelgebende Gedicht von Alpenüberquerung beispielsweise beschäftigt sich mit dem Tod seiner Mutter und Vor aller Zeit ist von der Geburt seines Sohns inspiriert. Die Gedichte des Bandes Die weißen Freuden des Yeti (2020) – wie auch viele seiner bisherigen Gedichte – bedienen sich des freien Verses und der häufigen Verwendung von Gedankenstrichen zur Strukturierung der Strophen. Als „balsamische Heilmittel gegen die Oberflächlichkeit“, als „Handreichungen zum poetischen Überleben in einer Scheinwelt, die permanent perfekte Lösungen vorgaukelt, in welcher das Selbst-Denken und das Selbst-Empfinden verpönt sind“ (FIXPOETRY), vermögen sie ihre Leserschaft gleichermaßen zu erfreuen wie Trost zu spenden.
Preise & Auszeichnungen
Für sein Werk wird Ludwig Steinherr mehrfach ausgezeichnet; zum Beispiel mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur (1991), dem Arbeitsstipendium zum Leonce-und-Lena-Preis (1993), dem Hermann-Hesse-Förderpreis (1999) und dem Evangelischen Buchpreis (1999). Steinherr war Gastautor bei zahlreichen Literaturveranstaltungen, u.a. Journées Littéraires de Mondorf 1995 (Luxemburg), Deutsch-arabischer Lyrik-Salon 2006 (Damaskus), European Literature Night 2012 (London) und Druskininkai Poetic Fall 2014 (Litauen).
Mitgliedschaften
Seit 2003 ist Ludwig Steinherr Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Sekundärliteratur:
Macher, Hannes S. (2004): Ludwig Steinherr (*17.5.1962). Gedichte als Manifestationen des Zu-sich-selbst-Kommens. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 395f.
Externe Links:
Literatur von Ludwig Steinherr im BVB
Literatur über Ludwig Steinherr im BVB
Zur Webseite von Ludwig Steinherr
Ludwig Steinherr in der Wikipedia
Ludwig Steinherr lebt als freier Schriftsteller in München. Bekannt wurde er vor allem durch sein lyrisches Werk, für das er mehrfach ausgezeichnet wurde.
Werdegang
Ludwig Steinherr wird 1962 in München geboren, wo er auch heute mit seiner Familie lebt. Nach dem Abitur und Zivildienst studiert er ab 1984 Philosophie, Psychologie und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der jesuitischen Hochschule für Philosophie München. 1995 promoviert er zum Doktor der Philosophie mit der Dissertation Holismus, Existenz und Identität. Ein systematischer Vergleich zwischen Quine und Hegel, für die er ein Jahr später mit dem Alfred-Delp-Preis ausgezeichnet wird. Steinherr arbeitet als freier Schriftsteller und zeitweise als Lehrbeauftragter für Philosophie.1992 begründet er zusammen mit Anton G. Leitner die Zeitschrift DAS GEDICHT.
Wichtigste Werke
Seit 1985 hat Ludwig Steinherr bereits über zwanzig Gedichtbände verfasst. Mehrere seiner lyrischen Werke werden in Übersetzung auch im Ausland publiziert. Darunter Before the Invention of Paradise (2010) oder Prima di ogni tempo/Vor aller Zeit (2019).
In der Lyrikedition 2000 sind von Ludwig Steinherr bislang erschienen: Fresko, vielfach übermalt (2002), Hinter den Worten die Brandung (2003), Musikstunde bei Vermeer (2004), Die Hand im Feuer (2005), Von Stirn zu Gestirn (2007), Kometenjagd (2009), Ganz Ohr (2012), Das Mädchen. Der Maler. Ich. Ausgewählte Gedichte (1997-2009) (2012), Flüstergalerie (2013), All Ears. Translated by Paul-Henri Campbell (2013), Nachtgeschichte für die Teetasse (2014), Elefant mit Obelisk (2015), Alpenüberquerung (2016), Lichtgesang. Light song. Translated by Paul-Henri Campbell (2017), Medusen (2018), Briefleserin in Blau (2018), Vor aller Zeit (2019), Engel in freier Wildbahn (2019), Die weißen Freuden des Yeti (2020) und Zur Geburt einer Ming-Vase (2021).
Prosaveröffentlichungen von Ludwig Steinherr liegen im Allitera Verlag vor: Verona kopfüber (2022), Der Carolin-Papyrus (2022), Adriana (2023), Zweimal Rom (2023), Judith (2024), Der Sturm erwartet dich (2023) sowie Steinherrs Romandebüt Tochter Zoe (2024).
Neben eigenständigen Veröffentlichungen erscheint seine Lyrik auch in Anthologien und Zeitschriften, u.a. in Der Große Conrady oder World Literature Today. Zudem übersetzt er fremdsprachige Lyrik ins Deutsche, so zum Beispiel Bücherverbrennung (2019) von George Szirtes (Originaltitel: The Burning of the Books) oder Lieder von derselben Erde (2019) von David Harsent (Originaltitel: Songs from the Same Earth, aus Fire Songs).
Stil/Rezeption
Steinherrs meist zugänglichen Gedichte sind häufig christlich grundiert. Humorvoll und tiefgründig, beschreibt „Der Dichter mit Tempo“ (Süddeutsche Zeitung) in seiner Lyrik oft schlichte Situationen, die in einer existenziellen Pointe enden. Dabei benutzt er eine Vielzahl von Motiven und Bildern aus unterschiedlichsten Gebieten wie griechischen Mythen, christlichen Gestalten, historischen Persönlichkeiten und literarischen Werken, nicht nur des westlichen Kanons. Seine Gedichte bestechen, so Hellmuth Opitz, „durch inspirierte Sprachbilder und Universalbildung … In jedem Band finden sich Gedichte, die man sich hinter den Spiegel stecken möchte, um täglich daran erinnert zu werden, welche Qualität möglich ist.“
Alpenüberquerung (2016) und Vor aller Zeit (2003, Neuauflage 2019) zeigen autobiographische Züge – das titelgebende Gedicht von Alpenüberquerung beispielsweise beschäftigt sich mit dem Tod seiner Mutter und Vor aller Zeit ist von der Geburt seines Sohns inspiriert. Die Gedichte des Bandes Die weißen Freuden des Yeti (2020) – wie auch viele seiner bisherigen Gedichte – bedienen sich des freien Verses und der häufigen Verwendung von Gedankenstrichen zur Strukturierung der Strophen. Als „balsamische Heilmittel gegen die Oberflächlichkeit“, als „Handreichungen zum poetischen Überleben in einer Scheinwelt, die permanent perfekte Lösungen vorgaukelt, in welcher das Selbst-Denken und das Selbst-Empfinden verpönt sind“ (FIXPOETRY), vermögen sie ihre Leserschaft gleichermaßen zu erfreuen wie Trost zu spenden.
Preise & Auszeichnungen
Für sein Werk wird Ludwig Steinherr mehrfach ausgezeichnet; zum Beispiel mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur (1991), dem Arbeitsstipendium zum Leonce-und-Lena-Preis (1993), dem Hermann-Hesse-Förderpreis (1999) und dem Evangelischen Buchpreis (1999). Steinherr war Gastautor bei zahlreichen Literaturveranstaltungen, u.a. Journées Littéraires de Mondorf 1995 (Luxemburg), Deutsch-arabischer Lyrik-Salon 2006 (Damaskus), European Literature Night 2012 (London) und Druskininkai Poetic Fall 2014 (Litauen).
Mitgliedschaften
Seit 2003 ist Ludwig Steinherr Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Macher, Hannes S. (2004): Ludwig Steinherr (*17.5.1962). Gedichte als Manifestationen des Zu-sich-selbst-Kommens. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 395f.