Aegidius Guetmayr
Aegidius Guetmayr (Gutmaier) aus Wertingen legt 1586 die Ordensgelübde in der Kartause Maria Saal in Buxheim bei Memmingen ab. 1595 wird er Prior der Kartause Prüll und kehrt um 1607 nach Buxheim zurück.
Der Kartäusermönch pflegt ein klassisches Latein und dichtet im Stil antiker Elegien. Bei seiner 1607 bei Christoph Mangus in Augsburg erschienenen Elegientrilogie Liber de moribus et vita veri monaci. Adversus instituti monastici calumniatores elegiaco carmine conscriptus (Ein Buch über Charakter und Leben des echten Mönches wider die Verleumder des Mönchsstandes in elegischem Versmaß) liegt der Schwerpunkt auf dem ersten Gedicht.
Das zweite Gedicht lautet Planctus Beatissimae Virginis Mariae (Klagelied der allerseligsten Jungfrau) und das dritte Gedicht Votum ad eandem (sc. Mariam) pro felici obeunda morte ist ein allgemein gehaltenes Gebet zur Erlangung eines guten Todes auf die Fürbitte der Muttergottes. Schon 1609 wird das Werk von Theodorus Petreius in der Bibliotheca Cartusiana nach Aufbau, Thematik und Sprachgestalt vorgestellt und gewürdigt.
Aegidius Guetmayr gehört zu den wenigen Buxheimer Professmönchen, die mit Erlaubnis der Ordensoberen ein Buch unter Nennung des Verfassernamens veröffentlichen dürfen. Der Ordenshistoriker Friedrich Stöhlker vermutet ein aktuelles Interesse des Ordens „an einem gegenreformatorisch akzentuierten Zeugnis für die ungebrochene Disziplin in Buxheim“. Erst kurz zuvor hatte das Ansehen der Kartause durch die spektakuläre Apostasie eines Priors schweren Schaden genommen. Unter diesem Aspekt gewinnt Guetmayrs Werk seine besondere Bedeutung.
Sekundärliteratur:
Soder von Güldenstubbe, Erik (2003): Schreiber, Kompilatoren, Autoren der Kartäuserprovinz Alemania Inferior. In: Die Reichskartause Buxheim 1402-2002 und der Kartäuserorden. Internationaler Kongress vom 9. bis zum 12. Mai 2002. Bd. 1. Salzburg (zu Guetmaier: S. 108).
Stöhlker, Friedrich (1987): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Der Personalschematismus II 1554-1812. Die Buxheimer Professmönche. Bd. 1, S. 68-70, Nr. 250.
Aegidius Guetmayr (Gutmaier) aus Wertingen legt 1586 die Ordensgelübde in der Kartause Maria Saal in Buxheim bei Memmingen ab. 1595 wird er Prior der Kartause Prüll und kehrt um 1607 nach Buxheim zurück.
Der Kartäusermönch pflegt ein klassisches Latein und dichtet im Stil antiker Elegien. Bei seiner 1607 bei Christoph Mangus in Augsburg erschienenen Elegientrilogie Liber de moribus et vita veri monaci. Adversus instituti monastici calumniatores elegiaco carmine conscriptus (Ein Buch über Charakter und Leben des echten Mönches wider die Verleumder des Mönchsstandes in elegischem Versmaß) liegt der Schwerpunkt auf dem ersten Gedicht.
Das zweite Gedicht lautet Planctus Beatissimae Virginis Mariae (Klagelied der allerseligsten Jungfrau) und das dritte Gedicht Votum ad eandem (sc. Mariam) pro felici obeunda morte ist ein allgemein gehaltenes Gebet zur Erlangung eines guten Todes auf die Fürbitte der Muttergottes. Schon 1609 wird das Werk von Theodorus Petreius in der Bibliotheca Cartusiana nach Aufbau, Thematik und Sprachgestalt vorgestellt und gewürdigt.
Aegidius Guetmayr gehört zu den wenigen Buxheimer Professmönchen, die mit Erlaubnis der Ordensoberen ein Buch unter Nennung des Verfassernamens veröffentlichen dürfen. Der Ordenshistoriker Friedrich Stöhlker vermutet ein aktuelles Interesse des Ordens „an einem gegenreformatorisch akzentuierten Zeugnis für die ungebrochene Disziplin in Buxheim“. Erst kurz zuvor hatte das Ansehen der Kartause durch die spektakuläre Apostasie eines Priors schweren Schaden genommen. Unter diesem Aspekt gewinnt Guetmayrs Werk seine besondere Bedeutung.
Soder von Güldenstubbe, Erik (2003): Schreiber, Kompilatoren, Autoren der Kartäuserprovinz Alemania Inferior. In: Die Reichskartause Buxheim 1402-2002 und der Kartäuserorden. Internationaler Kongress vom 9. bis zum 12. Mai 2002. Bd. 1. Salzburg (zu Guetmaier: S. 108).
Stöhlker, Friedrich (1987): Die Kartause Buxheim 1402-1803. Der Personalschematismus II 1554-1812. Die Buxheimer Professmönche. Bd. 1, S. 68-70, Nr. 250.