Gallus Sandholzer
Gallus Sandholzer setzt Anfang des 17. Jahrhunderts die Tradition der hauseigenen Geschichtsschreiber im Kloster Ottobeuren fort und macht sich um die Historiographie des Klosters verdient. Nach seiner Profess 1590 bekleidet er verschiedene Ämter, ist Granarius, Ökonom, Culinarius, Archivar und Prior. Die späteren Chronisten Albert Krez und Maurus Feyerabend würdigen Sandholzers großen Fleiß und sein diplomatisches Geschick. Seinem Abt Alexander (1600-1612) wirft er sich als Prior an der Spitze einer Abordnung des Konvents gar zu Füßen, um ihn davon zu überzeugen, seinen allzu kostspieligen Lebenswandel aufzugeben – mit Erfolg.
Von 1612 bis 1614 wirkt Sandholzer als Administrator des Klosters St. Magnus in Füssen, bevor er nach Ottobeuren zurückkehrt. Den dort seit längerem schwelenden Streit, in dem es darum geht, wem Ottobeuren von weltlicher Seite unterstellt ist (dem Kaiser oder dem Fürstbischof von Augsburg), kann Gallus Sandholzer 1617 beilegen. Er weist durch Vorlage einer entsprechenden Urkunde nach, dass Kaiser Heinrich V. nicht Ottobeuren, sondern Benediktbeuren an den Bischof von Augsburg gegeben hat. Der Bibliothekar und Historiker Pater Albert Krez bezeichnet Sandholzer deshalb als großen Verteidiger der Ottobeurischen Rechte (Feyerabend, 1815, S. 350).
Gallus Sandholzer hinterlässt umfangreiche historische Handschriften, die in der Klosterbibliothek Ottobeuren verwahrt werden, so die bis zum Jahr 1600 reichende Chronologia Ottenburana und das Compendium majoris Chronologiae Ottoburanae.
Sekundärliteratur:
Feyerabend, Maurus (1815): Des ehemaligen Reichsstiftes Ottenbeuren, Benedictinerordens in Schwaben, sämmtliche Jahrbücher, in Verbindung mit der allgemeinen Geschichte und der besonderen Schwabens, diplomatisch, kritisch und chronologisch. Bd. 3. Ottenbeuren, S. 349f.
Leistle, David (1898): Wissenschaftliche und künstlerische Strebsamkeit im St. Magnusstifte zu Füssen. Brünn, S. 56. URL: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11563174?page=,1&q=%28Gallus+AND+Sandholzer%29, (15.11.2024).
Lindner, Pirmin (1903): Album Ottoburanum, 30. Jg. (Sonderdr. aus Zeitschrift des Historischen Vereins von Schwaben und Neuburg 30.1903 und 31.1904), S. 121, Nr. 506.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Blöcktach, S. 109.
Quelle:
11.01.1611: Überfall auf Abt Alexander Sauter im Otterwald. URL: https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/items/show/531, (15.11.2024).
Gallus Sandholzer setzt Anfang des 17. Jahrhunderts die Tradition der hauseigenen Geschichtsschreiber im Kloster Ottobeuren fort und macht sich um die Historiographie des Klosters verdient. Nach seiner Profess 1590 bekleidet er verschiedene Ämter, ist Granarius, Ökonom, Culinarius, Archivar und Prior. Die späteren Chronisten Albert Krez und Maurus Feyerabend würdigen Sandholzers großen Fleiß und sein diplomatisches Geschick. Seinem Abt Alexander (1600-1612) wirft er sich als Prior an der Spitze einer Abordnung des Konvents gar zu Füßen, um ihn davon zu überzeugen, seinen allzu kostspieligen Lebenswandel aufzugeben – mit Erfolg.
Von 1612 bis 1614 wirkt Sandholzer als Administrator des Klosters St. Magnus in Füssen, bevor er nach Ottobeuren zurückkehrt. Den dort seit längerem schwelenden Streit, in dem es darum geht, wem Ottobeuren von weltlicher Seite unterstellt ist (dem Kaiser oder dem Fürstbischof von Augsburg), kann Gallus Sandholzer 1617 beilegen. Er weist durch Vorlage einer entsprechenden Urkunde nach, dass Kaiser Heinrich V. nicht Ottobeuren, sondern Benediktbeuren an den Bischof von Augsburg gegeben hat. Der Bibliothekar und Historiker Pater Albert Krez bezeichnet Sandholzer deshalb als großen Verteidiger der Ottobeurischen Rechte (Feyerabend, 1815, S. 350).
Gallus Sandholzer hinterlässt umfangreiche historische Handschriften, die in der Klosterbibliothek Ottobeuren verwahrt werden, so die bis zum Jahr 1600 reichende Chronologia Ottenburana und das Compendium majoris Chronologiae Ottoburanae.
Feyerabend, Maurus (1815): Des ehemaligen Reichsstiftes Ottenbeuren, Benedictinerordens in Schwaben, sämmtliche Jahrbücher, in Verbindung mit der allgemeinen Geschichte und der besonderen Schwabens, diplomatisch, kritisch und chronologisch. Bd. 3. Ottenbeuren, S. 349f.
Leistle, David (1898): Wissenschaftliche und künstlerische Strebsamkeit im St. Magnusstifte zu Füssen. Brünn, S. 56. URL: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11563174?page=,1&q=%28Gallus+AND+Sandholzer%29, (15.11.2024).
Lindner, Pirmin (1903): Album Ottoburanum, 30. Jg. (Sonderdr. aus Zeitschrift des Historischen Vereins von Schwaben und Neuburg 30.1903 und 31.1904), S. 121, Nr. 506.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Blöcktach, S. 109.
Quelle:
11.01.1611: Überfall auf Abt Alexander Sauter im Otterwald. URL: https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/items/show/531, (15.11.2024).