Info
Geb.: 8.12.1859 in Irsingen
Gest.: 25.10.1931 in Irsingen
© privat
Wirkungsorte:
Türkheim

Thomas Simnacher

Thomas Simnacher kommt 1859 in Irsingen bei Türkheim zur Welt. Wie schon seine Vorfahren seit Jahrhunderten wird auch er Landwirt. Neben seinem Beruf findet der vierfache Familienvater Zeit, sich der Dichtkunst zu widmen. In der Region ist er als „Verslamachr“ bekannt. Thomas Simnacher schreibt eine Vielzahl einfacher Gedichte und Kurzgeschichten in Standarddeutsch und in der für die Region typischen mittelschwäbischen Mundart. Neben heiteren Vorkommnissen thematisiert er auch alltägliche oder besondere Begebenheiten, so geht es in seinen Versen beispielsweise um die Bahneröffnung Türkheim-Ettringen 1908 und die Einrichtung des elektrischen Lichts im Markt Türkheim 1915. Aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg stammen patriotische Gedichte, für Familien- und Vereinsfeste verfasst er unzählige Anlassgedichte und für kirchliche Feste Gedichte mit religiösem Inhalt. Bei lokalen Festlichkeiten fungiert er als Unterhalter und Sprecher. Seine Lyrik und Kurzprosa werden regelmäßig in der Lokalzeitung abgedruckt oder in den Türkheimer Heimatblättern (bspw. in Heft 6/1971 seine gereimte Kurzgeschichte „Schwabenstreich in der Christnacht“). 1976 würdigt Hans Ruf, der Herausgeber der Türkheimer Heimatblätter, Leben und Werk des Autors mit dem Aufsatz „Thomas Simnacher. Der vergessene Bauernpoet“.

Thomas Simnachers umfangreicher literarischer Nachlass wird von seinen Nachkommen aufbewahrt, eine eigenständige Publikation gibt es bislang nicht. In der Türkheimer Anthologie (2016) finden sich drei seiner Gedichte, in der Mundart-Anthologie Butzagägaler (2023) das Gedicht „Wie der Schwabe den menschlichen Körper beschreibt“ und in der 2022 von Anton Frei herausgegebenen Chronik Geschichte des Dorfes Irsingen sein Gedicht „I bi vo Ischinga“.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.

Sekundärliteratur:

Ruf, Hans (1976): Thomas Simnacher. Ein vergessener Bauernpoet. In: Türkheimer Heimatblätter, Heft 10.


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