Michael Schirmer
Michael Schirmer wächst mit zwei Schwestern in einer großbürgerlichen Familie in Weimar auf. Der Vater ist Direktor eines prähistorischen Museums. 1945 verliert die Familie durch die Flucht vor der Roten Armee ihr gesamtes Vermögen, sie lebt zunächst in Niedersachsen, wo der Vater Verwandte hat, und zieht 1954 schließlich nach Oberstdorf.
Schon während seiner Schulzeit beschäftigt sich Michael Schirmer mit Märchen und verfasst Gedichte. Nach dem Abitur am Oberstdorfer Gymnasium beginnen seine Lehr- und Wanderjahre als Bauarbeiter, landwirtschaftlicher Praktikant, Bänkelsänger, Puppenspieler und Kleindarsteller, sie führen ihn nach Italien, Frankreich, Spanien, Afrika, Irland und Österreich. Als Nebendarsteller steht er u.a. mit Dietmar Schönherr in der Fernsehserie Raumpatrouille vor der Kamera. An der LMU München studiert er Romanistik und Slavistik – er hat slawische Vorfahren – und wird mit seiner Dissertation zu Zaubermärchen El cuento de encantamiento. Untersuchungen zu Form und Inhalt (1972) promoviert. Michael Schirmer unterrichtet zunächst als Dozent am Goethe-Institut und lebt und arbeitet anschließend über 25 Jahre lang freischaffend als Dichter und Kunstmaler in einer kleinen Hütte, seinem Älpele, hoch über dem Kleinwalsertal. Dort schreibt und illustriert der Malerpoet Bücher, die er auf dem Wochenmarkt in Oberstdorf verkauft. Es sind überwiegend Märchenbücher, die sich an Kinder, aber auch Erwachsene richten. Für die Publikation seiner insgesamt 19 Bücher, mit denen er Vergangenes, Märchen und Sagen lebendig erhalten möchte, gründet er den Verlag vom Wunderbaren. Lesungen führen ihn durch ganz Deutschland.
Auf sein Erstlingswerk Tagtraum – Vermächtnis eines Poeten (1981, 2002, 2008) folgt das Buch Blondchen: eine Sage vom Traunsee (1990, 2002) über die Liebe zwischen dem Riesen Erla und der Seejungfrau Blondchen. Auch in Der Venediger (1995, 2000) und Das wilde Männle. Ein Märchen aus den Allgäuer Bergen (1998) geht es um die Sagenwelt der Alpen, in Lob der Wilden Fräulein (2008) speziell um die Sagen aus dem Ostrachtal und in Der Glücksort von Oberstdorf (2005) um die besondere Erdenergie in Oberstdorf. Für die beiden Bücher Moos-Brevier (1993) und Auf dem Moosberg (1997) arbeitet Michael Schirmer mit seiner Schwester Regine Schirmer, einer Künstlerin, zusammen. Sein Buch Li-Li. In der Heimat der Pandabären (1997) widmet er Prinz Philip, dem langjährigen Präsidenten des WWF. Schirmers Märchen Die Bernsteinfee (1998) spielt an der Ostsee, mit Väterchen Frost im alten Russland (2010) dringt er in die Sagenwelt Russlands ein.
Mit dem kultur- und naturinteressierten König Ludwig II. fühlt sich Michael Schirmer seelenverwandt; er beschäftigt sich mit dem Monarchen in Geliebter Märchenkönig (1999) und Königliche Stille. Ludwig II. von Bayern zum Gedenken (2002). Auch zum Königreich Tonga im Südpazifik gibt es eine besondere Verbindung. Schirmers Buch Das verliebte Seepferdchen: ein Tiermärchen für Groß und Klein (1996) erscheint u.d.T. A Little Seahorse in Love Ko e 'Ofa 'a e Ki'i Hoositahi als zweisprachig tongaisch-englisches Buch. 2003 überreicht Schirmer dem damaligen König persönlich 7.000 Exemplare des Buchs; es wird vom König zum offiziellen Schulbuch erklärt. Schirmer bleibt anschließend ein Jahr in Tonga und schreibt während dieser Zeit das Buch Ein Südseetraum – Im Königreich Tonga. 2008 kann er A Dream of the South Seas dem neuen König Siaosi Tupou V. als Geschenk anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten überbringen. Michael Schirmer wird im Gegenzug in den königlichen Ritterorden aufgenommen und zum „Commander of the Royal Order of the Crown of Tonga“ ernannt.
Michael Schirmer, Foto: Hans-Dieter Stahl © Michael Schirmer
Michael Schirmer hat darüber hinaus weitere Ehrungen erhalten: 1975 den Kunstförderpreis für Malerei der Stadt Kempten (Allgäu), 1984 die Auszeichnung Unsterbliche Rose, Lyrik-Wettbewerb Soli Deo Gloria der Stadt Witten (Westfalen) und 2009 die Gertrud-von-le-Fort-Medaille der Gemeinde Oberstdorf.
Mit 70 Jahren gründet der Künstler und Autor Michael Schirmer eine Familie, mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt er in Oberstdorf. Das Angebot, Honorarkonsul für Tonga in Bayern zu werden, kann er aus Altersgründen nicht mehr annehmen.
Sekundärliteratur:
Krull, Veronika (2019): Märchen sind meine Welt. In: Allgäuer Zeitung, 6. November.
Tieschky, Claudia (2003): Ich will Liebenswürdiges in die Welt bringen. Märchenschreiber, Maler und Poet: Michael Schirmer lebt als Eremit auf einer Hütte hoch über dem Kleinwalsertal. In: Süddeutsche Zeitung, 8. März.
Walter, M. (1993): Die Welt im kleinsten Moos. Dem Wald gewidmete Bilder und Gebete von Regine und Michael Schirmer. In: Das schöne Allgäu 6, S. 16f.
Externe Links:
Michael Schirmer wächst mit zwei Schwestern in einer großbürgerlichen Familie in Weimar auf. Der Vater ist Direktor eines prähistorischen Museums. 1945 verliert die Familie durch die Flucht vor der Roten Armee ihr gesamtes Vermögen, sie lebt zunächst in Niedersachsen, wo der Vater Verwandte hat, und zieht 1954 schließlich nach Oberstdorf.
Schon während seiner Schulzeit beschäftigt sich Michael Schirmer mit Märchen und verfasst Gedichte. Nach dem Abitur am Oberstdorfer Gymnasium beginnen seine Lehr- und Wanderjahre als Bauarbeiter, landwirtschaftlicher Praktikant, Bänkelsänger, Puppenspieler und Kleindarsteller, sie führen ihn nach Italien, Frankreich, Spanien, Afrika, Irland und Österreich. Als Nebendarsteller steht er u.a. mit Dietmar Schönherr in der Fernsehserie Raumpatrouille vor der Kamera. An der LMU München studiert er Romanistik und Slavistik – er hat slawische Vorfahren – und wird mit seiner Dissertation zu Zaubermärchen El cuento de encantamiento. Untersuchungen zu Form und Inhalt (1972) promoviert. Michael Schirmer unterrichtet zunächst als Dozent am Goethe-Institut und lebt und arbeitet anschließend über 25 Jahre lang freischaffend als Dichter und Kunstmaler in einer kleinen Hütte, seinem Älpele, hoch über dem Kleinwalsertal. Dort schreibt und illustriert der Malerpoet Bücher, die er auf dem Wochenmarkt in Oberstdorf verkauft. Es sind überwiegend Märchenbücher, die sich an Kinder, aber auch Erwachsene richten. Für die Publikation seiner insgesamt 19 Bücher, mit denen er Vergangenes, Märchen und Sagen lebendig erhalten möchte, gründet er den Verlag vom Wunderbaren. Lesungen führen ihn durch ganz Deutschland.
Auf sein Erstlingswerk Tagtraum – Vermächtnis eines Poeten (1981, 2002, 2008) folgt das Buch Blondchen: eine Sage vom Traunsee (1990, 2002) über die Liebe zwischen dem Riesen Erla und der Seejungfrau Blondchen. Auch in Der Venediger (1995, 2000) und Das wilde Männle. Ein Märchen aus den Allgäuer Bergen (1998) geht es um die Sagenwelt der Alpen, in Lob der Wilden Fräulein (2008) speziell um die Sagen aus dem Ostrachtal und in Der Glücksort von Oberstdorf (2005) um die besondere Erdenergie in Oberstdorf. Für die beiden Bücher Moos-Brevier (1993) und Auf dem Moosberg (1997) arbeitet Michael Schirmer mit seiner Schwester Regine Schirmer, einer Künstlerin, zusammen. Sein Buch Li-Li. In der Heimat der Pandabären (1997) widmet er Prinz Philip, dem langjährigen Präsidenten des WWF. Schirmers Märchen Die Bernsteinfee (1998) spielt an der Ostsee, mit Väterchen Frost im alten Russland (2010) dringt er in die Sagenwelt Russlands ein.
Mit dem kultur- und naturinteressierten König Ludwig II. fühlt sich Michael Schirmer seelenverwandt; er beschäftigt sich mit dem Monarchen in Geliebter Märchenkönig (1999) und Königliche Stille. Ludwig II. von Bayern zum Gedenken (2002). Auch zum Königreich Tonga im Südpazifik gibt es eine besondere Verbindung. Schirmers Buch Das verliebte Seepferdchen: ein Tiermärchen für Groß und Klein (1996) erscheint u.d.T. A Little Seahorse in Love Ko e 'Ofa 'a e Ki'i Hoositahi als zweisprachig tongaisch-englisches Buch. 2003 überreicht Schirmer dem damaligen König persönlich 7.000 Exemplare des Buchs; es wird vom König zum offiziellen Schulbuch erklärt. Schirmer bleibt anschließend ein Jahr in Tonga und schreibt während dieser Zeit das Buch Ein Südseetraum – Im Königreich Tonga. 2008 kann er A Dream of the South Seas dem neuen König Siaosi Tupou V. als Geschenk anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten überbringen. Michael Schirmer wird im Gegenzug in den königlichen Ritterorden aufgenommen und zum „Commander of the Royal Order of the Crown of Tonga“ ernannt.
Michael Schirmer, Foto: Hans-Dieter Stahl © Michael Schirmer
Michael Schirmer hat darüber hinaus weitere Ehrungen erhalten: 1975 den Kunstförderpreis für Malerei der Stadt Kempten (Allgäu), 1984 die Auszeichnung Unsterbliche Rose, Lyrik-Wettbewerb Soli Deo Gloria der Stadt Witten (Westfalen) und 2009 die Gertrud-von-le-Fort-Medaille der Gemeinde Oberstdorf.
Mit 70 Jahren gründet der Künstler und Autor Michael Schirmer eine Familie, mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt er in Oberstdorf. Das Angebot, Honorarkonsul für Tonga in Bayern zu werden, kann er aus Altersgründen nicht mehr annehmen.
Krull, Veronika (2019): Märchen sind meine Welt. In: Allgäuer Zeitung, 6. November.
Tieschky, Claudia (2003): Ich will Liebenswürdiges in die Welt bringen. Märchenschreiber, Maler und Poet: Michael Schirmer lebt als Eremit auf einer Hütte hoch über dem Kleinwalsertal. In: Süddeutsche Zeitung, 8. März.
Walter, M. (1993): Die Welt im kleinsten Moos. Dem Wald gewidmete Bilder und Gebete von Regine und Michael Schirmer. In: Das schöne Allgäu 6, S. 16f.