Michl Ehbauer
Michael alias Michl Ehbauer wird im oberpfälzischen Amberg geboren. Mit 16 Jahren kommt er nach München und beginnt eine Malerlehre. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Eisenbahner und zum Inspektor befördert. Mit seinen dichterischen Talenten kann er 1922 anlässlich einer Weihnachtsfeier das Publikum beeindrucken, 1924/25 gibt er zusammen mit Karl Valentin die Zeitschrift Der Maßkrug heraus. In der Folgezeit begehrter Faschings- und Vereinsredner, der auch eigene Abende veranstaltet, wird er 1938 als „Michl I. von Narrhallesien“ zum Faschingsprinzen gekürt. Auftritte mit dem Weiß Ferdl, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Karl Peukert, bilden die Höhepunkte seiner künstlerischen Karriere als Komiker. Danach arbeitet er als Moderator und Sprecher beim Bayerischen Rundfunk.
Auf literarischem Gebiet stehen seine humorvollen Mundartbücher, allen voran die Baierische Weltgschicht, die die biblische Geschichte der Welt und vom Sündenfall in bairischer Mundart sowie in Versform nacherzählt (I Das alte bayerische Testament. Erstes Trumm: Von Herrgott, Kain und Abel bis Sodoma und Babel, 1925; Zweites Trumm: Von Erstgeburt durch Not und Schand zur Einfahrt ins gelobte Land, 1929; II Wias weitergeht. Drittes Trumm: Von Kanaan bis zur Susann und was man sonst berichten kann, 1957). Aber auch eine humoristische Paraphrasierung des Faust-Stoffes, Der Faust in der Krachledern, und eine Biographie des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer zählen zu seinen publizistischen Werken.
Fragment sind seine weit gediehenen Bücher über die „bayerische Eva“ bzw. über die bayerische Geschichte jedoch geblieben – Ende 1964 stirbt Michl Ehbauer an einem Gehirnschlag. Erst die Fortsetzung durch seinen Sohn, den Arzt Michael Ehbauer (1949-2011), erweckt die „baierische Weltgschicht“ unter dem Titel Baierische Weltgschicht III. Letztes Trumm. Wia unser Herr Jesus glebt hat (1988) wieder zu neuem Leben.
Sekundärliteratur:
Ludwig Hollweck: Vorwort. In: Michl Ehbauer: Baierische Weltgschicht. Süddeutscher Verlag, München 1974, S. 10-12.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Michl Ehbauer (27.8.1899 – 1.12.1964). Die Bairische Weltgschicht. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 168.
Externe Links:
Literatur von Michl Ehbauer im BVB
Michael alias Michl Ehbauer wird im oberpfälzischen Amberg geboren. Mit 16 Jahren kommt er nach München und beginnt eine Malerlehre. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Eisenbahner und zum Inspektor befördert. Mit seinen dichterischen Talenten kann er 1922 anlässlich einer Weihnachtsfeier das Publikum beeindrucken, 1924/25 gibt er zusammen mit Karl Valentin die Zeitschrift Der Maßkrug heraus. In der Folgezeit begehrter Faschings- und Vereinsredner, der auch eigene Abende veranstaltet, wird er 1938 als „Michl I. von Narrhallesien“ zum Faschingsprinzen gekürt. Auftritte mit dem Weiß Ferdl, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Karl Peukert, bilden die Höhepunkte seiner künstlerischen Karriere als Komiker. Danach arbeitet er als Moderator und Sprecher beim Bayerischen Rundfunk.
Auf literarischem Gebiet stehen seine humorvollen Mundartbücher, allen voran die Baierische Weltgschicht, die die biblische Geschichte der Welt und vom Sündenfall in bairischer Mundart sowie in Versform nacherzählt (I Das alte bayerische Testament. Erstes Trumm: Von Herrgott, Kain und Abel bis Sodoma und Babel, 1925; Zweites Trumm: Von Erstgeburt durch Not und Schand zur Einfahrt ins gelobte Land, 1929; II Wias weitergeht. Drittes Trumm: Von Kanaan bis zur Susann und was man sonst berichten kann, 1957). Aber auch eine humoristische Paraphrasierung des Faust-Stoffes, Der Faust in der Krachledern, und eine Biographie des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer zählen zu seinen publizistischen Werken.
Fragment sind seine weit gediehenen Bücher über die „bayerische Eva“ bzw. über die bayerische Geschichte jedoch geblieben – Ende 1964 stirbt Michl Ehbauer an einem Gehirnschlag. Erst die Fortsetzung durch seinen Sohn, den Arzt Michael Ehbauer (1949-2011), erweckt die „baierische Weltgschicht“ unter dem Titel Baierische Weltgschicht III. Letztes Trumm. Wia unser Herr Jesus glebt hat (1988) wieder zu neuem Leben.
Ludwig Hollweck: Vorwort. In: Michl Ehbauer: Baierische Weltgschicht. Süddeutscher Verlag, München 1974, S. 10-12.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Michl Ehbauer (27.8.1899 – 1.12.1964). Die Bairische Weltgschicht. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 168.