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Geb.: 9. 6.1965 in Tegernsee
© Dirk Skiba

Mirko Bonné

Mirko Bonné wird 1965 in Tegernsee geboren. Er zieht 1975 mit seinen Eltern nach Hamburg, wo er auch heute lebt. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist er als Autor und Übersetzer tätig, seit 2013 ist Mirko Bonné freier Schriftsteller. Er veröffentlicht überwiegend im Verlag Schöffling & Co.

Sein Schaffen umfasst Lyrik, Prosa sowie Aufsätze und Tagebücher. In seinen Gedichten tradiert Mirko Bonné vorrangig die Themen Landschaft, Lebendigkeit und Erinnerung, wobei er sich von John Keats, Georg Trakl und Günter Eich geprägt sieht. Der jüngste Gedichtband unter dem Titel Traklpark (Schöffling, 2012) versammelt Eindrücke, Lektüren, Bilder und Fragen, die den Leser zum ernsthaften Dialog über Liebe und Tod, Einsamkeit und das Bedürfnis zu zwischenmenschlicher Nähe auffordern. Das lyrische Ich reist durch Europa, Asien und Amerika, aber auch Kindheitserinnerungen und Landschaftserkundungen prägen den Band.

1999 veröffentlicht Mirko Bonné seinen Debütroman Der junge Fordt (DuMont). Es folgen mit Der eiskalte Himmel (Schöffling, 2006) und Wie wir verschwinden (ebd., 2009) zwei mehrfach übersetzte Romane, die facettenreich menschliche Mechanismen des Verdrängens darstellen. 2013 steht sein Roman Nie mehr Nacht (ebd., 2013) auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. 2017 erscheint Mein Fehmarn (Mare). Darin verarbeitet Bonné eigene Kindheitserlebnisse und verknüpft den autobiographischen Reifeprozess mit historischen Ereignissen auf der Ostsee-Insel. Im Spätsommer wird Mirko Bonnés neuer Roman Lichter als der Tag bei Schöffling & Co. erscheinen.

Neben dem schriftstellerischen Wirken übersetzt er Lyrik und Prosa vorrangig aus dem Englischen. Bonné überträgt u.a. Gedichte von William Butler Yeats, Emily Dickinson und Emma Lew, die Werke und Briefe von John Keats (Reclam, 1995) sowie Robert Louis Stevensons weltbekannte Novelle Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde (ebd., 2015) ins Deutsche.

Immer wieder äußert er sich auch reflektierend über sein Schreiben, so im viel gelobten Aufsatzband Ausflug mit dem Zerberus (Schöffling, 2010). Bonné verwebt darin poetische Reisebetrachtungen mit Tagebuchaufzeichnungen und folgt den Spuren seiner literarischen Vorbilder Trakl, Sebald, Camus und Whitman. Daneben veröffentlicht er auf seiner Homepage im Blog „Das Gras“ wöchentlich Alltagsbeobachtungen sowie philosophische, politische und poetologische Betrachtungen.

Zahlreiche Stipendien führen den Schriftsteller nach Skandinavien, Russland, China, in den Iran, nach Latein- und Südamerika, in die USA und in die Antarktis. Von April bis September 2017 gehört Mirko Bonné zum 20. Stipendiaten-Jahrgang des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. Bereits 2014 hat er den Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (gemeinsam mit Daniela Danz) erhalten. 2017 steht er mit seinem Roman Lichter als der Tag auf der Longlist des Deutschen Buchpreis. 2021/22 nimmt er die Gastprofessur für literarische Übersetzung an der Ludwig-Maximilian-Universität München an und ebenso 2022 erhält er das Hermann-Hesse-Stipendium der Stadt Calw.