Ludwig Bäuml
Ludwig Bäuml, geboren im Markt Waldthurn, dem Geburtsort des Barockdichters Wolfgang Caspar Printz, entstammt einer alten Oberpfälzer Bauern- und Handwerkerfamilie. Er besucht das Humanistische Gymnasium Ensdorf (Lkr. Amberg), dann das Kurfürst-Maximilian-Gymnasium Burghausen und verlässt dieses vorzeitig. An der Fachoberschule Weiden (FR Gestaltung) macht er 1978 das Fachabitur. In Regensburg absolviert er schließlich von 1978 bis 1980 eine Lehre als Kirchenmaler, legt die Meisterprüfung ab und wird ab 1983 freischaffender Künstler. Ludwig Bäuml gestaltet in Tusche und Pastell, schafft großformatige Materiallandschaften, Objektkunst und Installationen; er verbindet alte Techniken mit neuen künstlerischen Zielen. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen von ihm werden im In- und Ausland kuratiert.
1976 veröffentlicht Ludwig Bäuml seine ersten Mundartverse, 1978 erscheint sein eigener Dialektband Na so wos/Oberpfälzer MundartGedichte und Kurzgeschichten. Am 15. März 1985 beteiligt sich Ludwig „Wigg“ Bäuml mit Eduard Dietz („Kinast-Edi“) und Harald Grill („Wald-Harald“) an der Oberpfälzer Mundartlesung im Kulturzentrum Hans Bauer in Weiden. Bäuml beteiligt sich zudem an den 10. Weidener Literaturtagen 1994 („Wo bleibt der Humor?“) mit einer eigenen öffentlichen Lesung. Im Dialekt seiner Waldthurner Heimat schreibt er ein „Plakatgedicht“, aus dem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges die jahrzehntelange Angst vor einem neuen Weltkrieg spricht:
WENN DA RUSS KUMMD
Wenn da Ruß kummd
zöigd‘ a an Waldthurn vabei
in d‘ Wein ei,
ob a daou dann a
Winnedu aschaud – im Anka
oda
Rolltreppn fohrd – beim Hertie?
Mit Oberpfälzer Mundartgedichten zur Vergangenheit („Fröia“) und zur Zukunft („A schöine neie Wölt“, „Da Wöltuntagang“) ist Ludwig „Wigg“ Bäuml in diversen Anthologien vertreten, so u.a. im Regensburger Lesebuch (1979), dem Weidener Lesebuch (1983) oder dem Oberpfälzer Mundart-Lesebuch (3. Aufl. 1997). Auch enthalten einige seiner zahlreichen Ausstellungskataloge passende Verse.
Ludwig „Wigg“ Bäuml wird mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Neumüller-Stipendium der Stadt Regensburg (1983), dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg (1998), dem Kulturförderpreis Ostbayern (2000), dem Kulturpreis des Landkreises Regensburg (2008) sowie dem Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes (2012). 2013 erhält er die Bezirksmedaille des Bezirks Oberpfalz, 2016 einen der drei Denkmalschutz-Preise der Hypo-Kulturstiftung München.
Seit 2001 ist Bäuml Erster Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayerns/Oberpfalz (BBK).
Der Maler, Objektkünstler und Mundartdichter wohnt seit 1989 im Bertholshofener Schlösschen an der Vilsgasse in Kallmünz, wo schon Wassily Kandinsky mit der Münchner Malschule „Phalanx“ gearbeitet hat. Die im Mai 2016 im Erdgeschoss des eigenen Kunstschlössl-Wohnhauses eröffnete Galerie Wigg ist eine Schöpfung des Namensgebers für Ausstellungen und Lesungen.
Sekundärliteratur:
Alkofer, Andreas; Voit, Stefan (Hg.) (1983): Weidener Lesebuch. Weiden i.d. OPf., S. 82-88.
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21). Weiden i.d. OPf., S. 86f.
Just, Renate (2012): Kallmünz im Naabtal. Hier ist die Welt noch verwinkelt. In: Die Zeit, Ausgabe 3, URL: http://www.zeit.de/2012/03/Kallmuenz, (02.03.2015).
Externe Links:
Literatur von Ludwig Bäuml im BVB
Ludwig Bäuml, geboren im Markt Waldthurn, dem Geburtsort des Barockdichters Wolfgang Caspar Printz, entstammt einer alten Oberpfälzer Bauern- und Handwerkerfamilie. Er besucht das Humanistische Gymnasium Ensdorf (Lkr. Amberg), dann das Kurfürst-Maximilian-Gymnasium Burghausen und verlässt dieses vorzeitig. An der Fachoberschule Weiden (FR Gestaltung) macht er 1978 das Fachabitur. In Regensburg absolviert er schließlich von 1978 bis 1980 eine Lehre als Kirchenmaler, legt die Meisterprüfung ab und wird ab 1983 freischaffender Künstler. Ludwig Bäuml gestaltet in Tusche und Pastell, schafft großformatige Materiallandschaften, Objektkunst und Installationen; er verbindet alte Techniken mit neuen künstlerischen Zielen. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen von ihm werden im In- und Ausland kuratiert.
1976 veröffentlicht Ludwig Bäuml seine ersten Mundartverse, 1978 erscheint sein eigener Dialektband Na so wos/Oberpfälzer MundartGedichte und Kurzgeschichten. Am 15. März 1985 beteiligt sich Ludwig „Wigg“ Bäuml mit Eduard Dietz („Kinast-Edi“) und Harald Grill („Wald-Harald“) an der Oberpfälzer Mundartlesung im Kulturzentrum Hans Bauer in Weiden. Bäuml beteiligt sich zudem an den 10. Weidener Literaturtagen 1994 („Wo bleibt der Humor?“) mit einer eigenen öffentlichen Lesung. Im Dialekt seiner Waldthurner Heimat schreibt er ein „Plakatgedicht“, aus dem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges die jahrzehntelange Angst vor einem neuen Weltkrieg spricht:
WENN DA RUSS KUMMD
Wenn da Ruß kummd
zöigd‘ a an Waldthurn vabei
in d‘ Wein ei,
ob a daou dann a
Winnedu aschaud – im Anka
oda
Rolltreppn fohrd – beim Hertie?
Mit Oberpfälzer Mundartgedichten zur Vergangenheit („Fröia“) und zur Zukunft („A schöine neie Wölt“, „Da Wöltuntagang“) ist Ludwig „Wigg“ Bäuml in diversen Anthologien vertreten, so u.a. im Regensburger Lesebuch (1979), dem Weidener Lesebuch (1983) oder dem Oberpfälzer Mundart-Lesebuch (3. Aufl. 1997). Auch enthalten einige seiner zahlreichen Ausstellungskataloge passende Verse.
Ludwig „Wigg“ Bäuml wird mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Neumüller-Stipendium der Stadt Regensburg (1983), dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg (1998), dem Kulturförderpreis Ostbayern (2000), dem Kulturpreis des Landkreises Regensburg (2008) sowie dem Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes (2012). 2013 erhält er die Bezirksmedaille des Bezirks Oberpfalz, 2016 einen der drei Denkmalschutz-Preise der Hypo-Kulturstiftung München.
Seit 2001 ist Bäuml Erster Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayerns/Oberpfalz (BBK).
Der Maler, Objektkünstler und Mundartdichter wohnt seit 1989 im Bertholshofener Schlösschen an der Vilsgasse in Kallmünz, wo schon Wassily Kandinsky mit der Münchner Malschule „Phalanx“ gearbeitet hat. Die im Mai 2016 im Erdgeschoss des eigenen Kunstschlössl-Wohnhauses eröffnete Galerie Wigg ist eine Schöpfung des Namensgebers für Ausstellungen und Lesungen.
Alkofer, Andreas; Voit, Stefan (Hg.) (1983): Weidener Lesebuch. Weiden i.d. OPf., S. 82-88.
Baron, Bernhard M. (20074): Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte (Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21). Weiden i.d. OPf., S. 86f.
Just, Renate (2012): Kallmünz im Naabtal. Hier ist die Welt noch verwinkelt. In: Die Zeit, Ausgabe 3, URL: http://www.zeit.de/2012/03/Kallmuenz, (02.03.2015).