Info
Geb.: 20. 3.1879 in Halden
Gest.: 10.4.1948 in Pfronten
Namensvarianten: Scholze Vere, Scholze Veren, Scholza Veren... (Haus- und Künstlername)
Wirkungsorte:
Röfleuten
Meilingen

Franz Xaver Raiser

Franz Xaver Raiser, geboren 1879 in Pfronten-Halden, in seinem Heimatort besser bekannt unter dem Haus- und Künstlernamen Scholze Vere, schreibt Gedichte in der Pfrontner Mundart und hält besondere Begebenheiten aus dem Ort schriftlich fest. Vere und der Mundartlyriker Anton Eberle gelten als die Urväter der Gruppe Pfrontar Spinnar, einer losen Vereinigung von Mundartlyrikern. Franz Xaver Raiser aka Scholze Vere stirbt am 10. April 1948 in Pfronten. 

Werdegang

Raiser ist Landwirt und Forstarbeiter; ein Zubrot verdient er sich mit der Herstellung von Kübeln, Schindeln und Heinzen sowie mit der Zimmervermietung an Feriengäste. Einige Jahre ist er Ortsvorsteher der beiden Pfrontner Ortsteile Röfleuten und Halden. Aus seiner Ehe mit Josefa Moller aus Pfronten-Meilingen gehen zehn Kinder hervor.

Wichtige Werke (Auswahl)

Scholze Vere schreibt Gedichte in der Pfrontner Mundart und hält besondere Begebenheiten aus dem Ort schriftlich fest. 1926 lässt er das Büchlein Pfruntar Schtraich und Schprüch in Pfruntar Schprach, vu Scholza Veren drucken. Scholze Vere und der ebenfalls schon vor dem Ersten Weltkrieg als Mundartlyriker tätige Anton Eberle gelten als die Urväter der Gruppe Pfrontar Spinnar, einer Vereinigung von Mundartlyrikern, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in loser Form zusammenschließen.

Beiträge von Scholze Vere sind in der Anthologie Biera ond Zelta (1977) enthalten. Seine Gedichte „D Scheggereitar“, „Maschgrarlied“, „Windtschtill“, „'s Nudlbröt“, „Wie d Oargl jücht“, „Zwea Tierfreund“, „Ra vu dr Gautscha“, „Mersi“, „Gwöckt“, „'s Eutr“ sind in dem von Pius Lotter herausgegebenen Buch Pfrontar Spinnar und Originale (1985) erschienen.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.

Sekundärliteratur:

Layer, Adolf (1977): Biera ond Zelta. Schwäbische Mundartgedichte aus zwei Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Arthur Maximilian Miller (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 4). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn.